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Selbst das kleinste Zahnrad ist wichtig für einen funktionierenden Motor: Jahreshauptversammlung der Abteilung Ritschweier

16. Februar 2020 | Von

Weinheim-Ritschweier. Mit diesen Worten begann Abteilungskommandant Ralph Seiberling seinen Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Jahr 2019. Die kleinste Abteilung der Weinheimer Brandschützer sei ein wichtiges und unverzichtbares Rad im großen Feuerwehrgetriebe der Stadt, so Seiberling, der am Freitag den 14.02.2020 zur Jahreshauptversammlung der Abteilung ins Feuerwehrgerätehaus Ritschweier einlud. Seiner Einladung folgten neben zahlreichen Mitgliedern auch der Feuerwehrkommandant Sven Lillig, sowie der Ortsvorsteher Karl-Friedrich Kippenhahn und die Vorsitzende des Fördervereins Claudia Seiberling.

Nachdem die Beschlussfähigkeit der Versammlung mit elf Anwesenden von insgesamt achtzehn Feuerwehrangehörigen festgestellt war, ging Abteilungskommandant Ralph Seiberling gleich zu einem äußerst erfreulichen Tagesordnungspunkt über. Gleich zwei neue Mitglieder konnte er traditionell per Handschlag in die Einsatzabteilung übernehmen. Das besonders erfreuliche daran ist, dass es sich bei den neugewonnenen Brandschützern um Quereinsteiger handelt, die zuvor noch nicht bei der Feuerwehr tätig waren. Seiberling betonte, wie sehr es Ihn freue, dass es noch Menschen gibt, die sich freiwillig und ehrenamtlich für das Gemeinwohl im Ort einsetzen und bat die anwesenden Versammlungsteilnehmer noch einmal selbst die Werbetrommel in der Nachbarschaft zu rühren. Ein wenig kritischer wurden die Töne Seiberlings, als er berichtete, wie es um die technische Ausstattung der Abteilung steht. Das Einsatzfahrzeug der Abteilung, ein TLF 8/8, ist mittlerweile stolze 34 Jahre alt und entspricht längst nicht mehr dem Stand der Technik. Häufiger haben die Kameraden der Abteilung beim Einsatz- und Übungsdienst mit technischen Problemen und Startschwierigkeiten zu kämpfen, klagte Seiberling. Jedoch ist eine solide technische Ausrüstung für die Einsatzfähigkeit dringend erforderlich um im Notfall, etwa bei Bränden und Unfällen schnelle Hilfe leisten zu können. Er könne nicht verstehen, warum man sich in der Politik überhaupt die Frage stellt, ob das bisherige Fahrzeug aus dem Jahr 1986 überhaupt ersetzt werden muss.

Anschließend an die Neuaufnahmen bat Seiberling um die Grußworte der Gäste. Feuerwehrkommandant Sven Lillig ergriff das Wort und entschuldigte zunächst die Abwesenheit von Oberbürgermeister Manuel Just und ersten Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner, die leider verhindert waren. Auch Lillig bedankte sich herzlich für die geleistete Arbeit im abgelaufenen Jahr – allen voran für die tatkräftige Unterstützung bei der Einführung des Digitalfunks in Weinheim. Auch er betonte noch einmal, wie wichtig die Arbeit der Abteilung ist und sicherte zudem die volle Unterstützung der Feuerwehrführung bei der Beschaffung eines neuen Fahrzeuges zu – Gelder dafür seien bereits im Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplan ausgewiesen.

Auf die Grußworte des Feuerwehrkommandanten folgten die des Ortsvorstehers, Karl-Friedrich Kippenhahn, der selbst aktiver Feuerwehrmann in der Abteilung ist. Auch er bedankte sich im Namen der Stadtpolitik für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr und wies ebenfalls auf die Unverzichtbarkeit einer Neubschaffung des Einsatzfahrzeugs hin.

Nach den Worten der Gäste fuhr Abteilungskommandant Seiberling mit seinem Jahresbericht fort. Eine umfassende Statistik bezeugte die Leistungsfähigkeit der Abteilung. Im abgelaufenen Jahr wurde die Abteilung zu insgesamt 17 Einsätzen gerufen. Darunter auch drei Brandeinsätze wie etwa ein Dachstuhlbrand in Trösel, bei dem die Abteilung die Feuerwehr Gorxheimertal mit Personal unterstützte. Auch hier zeigte sich wieder die hervorragend funktionierende Zusammenarbeit, über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus, so Seiberling. Für besondere Aufregung sorgte der Brand mehrerer hundert Autoreifen in Rittenweier, im Juli 2019. Hier war die Abteilung mit Personal und Gerät an die Einsatzstelle ausgerückt um die Löscharbeiten zu unterstützen. Ebenfalls leistete die Abteilung jede Menge Arbeit bei einem größeren Unwetter, bei dem gleich drei Einsätze auf einmal zu bewältigen waren. Für eine Abteilung dieser Größe ist das eine Herausforderung, die nicht zu unterschätzen ist und dennoch mit Bravur gemeistert wurde. Ein weiterer nennenswerter Einsatz ereignete sich im Juli, als die Abteilung bei einer technischen Hilfeleistung im Weinheimer Klärwerk bei der Einsatzlogistik unterstützte. Hier war es zu einer Havarie gekommen, sodass die Feuerwehr eine Not-Wasserleitung zur Ableitung des geklärten Wassers über mehrere Tage aufrecht erhalten musste.

Neben weiteren Brand- und Hilfeleistungseinsätzen mit insgesamt 158 Einsatzstunden, bildeten sich die Einsatzkräfte bei 17 Übungen fort, um die hohen fachlichen Anforderungen des Feuerwehrdienstes zu erfüllen.

Nach weiteren Berichten zu den Tätigkeiten der Alters- und Ehrenabteilung und des Kassiers ging es zum nächsten Tagesordnungspunkt über. Ein neues Abteilungskommando musste gewählt werden. Das bisherige Führungsteam, bestehend aus Abteilungskommandant Ralph Seiberling und seinem Stellvertreter Sven Ballas stellte sich für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Mit der Arbeit der beiden waren die Anwesenden offenbar sehr zufrieden, weshalb beide einstimmig in geheimer Wahl im Amt bestätigt wurden. Auch für den Organisationsausschuss wurden zwei neue Mitglieder gesucht. Hier wurden Bernd Nick und Gerhardt Himmel von der Versammlung gewählt.

Als nächstes stand die Ehrung verdienter Feuerwehrangehöriger an, die durch den Feuerwehrkommandanten Sven Lillig vollzogen wurde. Lillig freute sich sehr, dass er Peter Kippenhahn und Marc Seiberling, zwei junge Einsatzkräfte bereits für zehn Jahre Mitgliedschaft ehren konnte. Zudem wurde Ralph Seiberling für 40 Jahre und Walter Bünge für stolze 60 Jahre Dienst bei der freiwilligen Feuerwehr geehrt.

Mit diesem letzten Punkt und nach einigen weiteren Informationen rund um das neue Jahr wurde die Versammlung geschlossen und man ging zum gemütlichen Teil des Abends über.