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Neues Löschfahrzeug zum Schutz der Weinheimer Bürger beschafft

29. August 2017 | Von

Weinheim. Die Stadt Weinheim beschaffte im Rahmen des Feuerwehrbedarfsplanes von 2015 ein neues Löschfahrzeug, das das 30 Jahre alte Tanklöschfahrzeug der Abt. Stadt ersetzt.

 

Ein Feuerwehrfahrzeug wird im Laufe seiner Dienstzeit enormen Belastungen ausgesetzt. Daher sieht die allgemeine Richtlinie vor, dass Lösch- und Hubrettungsfahrzeuge nach 20 Jahren ersetzt werden sollten.

Die Vergabestelle der Stadt Weinheim schrieb daher vergangenes Jahr ein neues Fahrzeug aus – die Leistungsbeschreibung wurde von einem Arbeitskreis der Abteilung Stadt ausgearbeitet, das nun in diesem Juni geliefert werden konnte. Das neue Löschfahrzeug basiert auf einem Mercedes Benz Atego 1629 mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 16 Tonnen und einer Leistung von 290 PS. Aufgebaut wurde das Fahrzeug vom österreichischen Spezialisten und Weltmarktführer für Feuerwehrfahrzeuge Rosenbauer.

 

Zur umfangreichen Ausstattung des Fahrzeuges gehört ein 3.000 Liter fassender Wassertank, ein Schaummitteltank von 125 Liter, eine Feuerlöschkreiselpumpe mit einer maximalen Förderleistung von 3.500 Liter Wasser pro Minute und verschiedene große und kleine Feuerlöscher, die mit Sonderlöschmitteln wie Metallbrandpulver, Kohlendioxid und Pulver gefüllt sind.

 

Das Fahrzeug wird künftig als Erstangriffsfahrzeug für Brandeinsätze verwendet, weshalb auf besondere Ausstattung für die schwere technische Hilfeleistung verzichtet wurde. Für diese Art von Einsätzen wird weiterhin das Hilfeleistungslöschfahrzeug 20/20 S in Verbindung mit dem Rüstwagen 2 in den Einsatz gebracht. Dennoch sind auf dem neuen Fahrzeug – wie auf jedem Löschfahrzeug – verschiedene Mittel zur einfachen technischen Hilfeleistung wie beispielsweise eine Motorsäge mit Schnittschutzausrüstung, oder etwa ein akkubetriebenes Kombinationsgerät aus Schere und Spreizer verlastet.

 

Für die Mannschaft wurden verschiedene Spezialgeräte beschafft, die heutzutage zur Standardausstattung eines Löschfahrzeugs gehören. Dazu gehören etwa eine Wärmebildkamera, ausreichend Handsprechfunkgeräte, moderne LED-Handlampen sowie ein Mehrgasmessgerät, das vor Gasen wie Methan oder Kohlenmonoxid warnt.

 

Zur weiteren speziellen Ausrüstung gehört ein sogenanntes FogNail-System – eine Art Löschnagel, über den fein zerstäubtes Löschwasser abgegeben werden kann. Der Nagel wird in eine Wand, oder beispielsweise in eine Dehnfuge eingeschlagen und kann dort Löschwasser aufbringen, wo es mit herkömmlichen Strahlrohren nicht mehr möglich ist.

 

Für die Bekämpfung von Waldbränden wird ein spezielles Waldbrandset, bestehend aus D-Schläuchen und Strahlrohren in einem präpariertem C-Schlauchtragekorb mitgeführt.

Zur medizinischen Erstversorgung stehen ein Notfallrucksack mit Sauerstoffflasche, ein Laiendefibrillator, sowie ein Rettungsbrett zur Verfügung. Das „SL“ im Namen steht für „Sonderlöschmittel“ die in Form von Metallbrandpulver, ABC-Pulverlöscher und Kohlendioxid auf dem Fahrzeug verladen sind. Zwei größere fahrbare Löscher sind mit ABC-Pulver und Kohlendioxid befüllt und können über eine Rampe entnommen werden.

 

In Sachen Löschwasser und Pumpentechnik setzte man bei der Beschaffung auf eine großzügige Dimensionierung des Tanks und der eingebauten Feuerlöschkreiselpumpe. Das Fahrzeug fasst stolze 3.000 Liter Löschwasser, das in nur einer Minute aus dem Tank gepumpt werden kann. Gerade bei Bränden mit schlechter Wasserversorgung – etwa Fahrzeugbränden auf Landstraßen und Autobahnen ist ein möglichst hoher Löschwasservorrat entscheidend für den schnellen Einsatzerfolg. Um bei größeren Einsatzlagen wie etwa Industriebränden eine entsprechende Löschwasserleistung zu erreichen, verfügt die Pumpe über einen A- und einen zusätzlichen B-Eingang, über die das Fahrzeug eingespeist werden kann. Bei einer entsprechend qualitativen Wasserversorgung kann das Fahrzeug dann bis zu 3.500 Liter Wasser pro Minute fördern und damit beispielsweise den mobilen Wasserwerfer betreiben, der ebenfalls auf dem Fahrzeug verlastet ist. Zudem gehört eine Druckzumischanlage für den Schaumeinsatz zur Ausstattung des Fahrzeugs. Die Anlage kann Schaummittel stufenlos in Raten von 0,1 bis 6 Prozent über die beiden B-Abgänge und die Schnellangriffseinrichtung zumischen.

 

Dank modernster Pumpentechnik erfolgt die Bedienung über ein Display am Pumpenbedienstand. Dort selbst gibt es keinerlei manuelle Ventile mehr. Alle Niederschraubventile, mit denen die Wasserabgänge geöffnet werden, sitzen direkt auf den einzelnen Abgängen, die zur linken und rechten Fahrzeugseite abgehen. Dadurch wird der Pumpenbedienstand entzerrt und für den Maschinisten vereinfacht. Spül und Reinigungsprogramme laufen auf Knopfdruck vollautomatisch, was den Maschinisten deutlich bei seiner Arbeit unterstützt.

 

Für taghelle Einsatzstellen bei Nacht sorgt ein Teleskop-Lichtmast mit vier leistungsstarken LED-Leuchtköpfen, die paarweise verstell- und fokussierbar sind. Der Lichtmast kann über die Fernbedienung am Pumpenbedienstand ausgefahren und ausgerichtet werden.

 

Das neue Löschfahrzeug hört auf den Funkrufnamen „Florian Weinheim 1/44-2“ und rückt ab sofort bei Bränden aller Art in der Kernstadt aus.

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