Brandeinsatz mit einhergehendem Gasaustritt in einer Biogasanlage
9. März 2009 | Von Feuerwehr WeinheimDie Biogasanlage in der Waidallee wird von der Familie Axel Großhans betrieben, welcher als Einsatzkraft der Feuerwehrabteilung Lützelsachsen-Hohensachsen angehört. So lag es Nahe die Biogasanlage im direkten Einsatzgebiet der Wache Süd als Übungsobjekt herauszugreifen und im Rahmen einer Gesamtübung zu beüben. Ausgearbeitet wurde diese Übung von den Zugführern Dirk Baumann, Rolf Springer und Abt. Kommandant Matthias Bente. Es wurde angenommen, dass es im Generatorgebäude des Kraftwerkes zu einem Brand durch Fehlfunktion eines Generators gekommen ist. Durch den damit verbundenen Ausfall des Generators kommt es nach ca. 15 Minuten zum Austritt von Faulgas durch die Überdruckentlastungseinrichtungen an den Gährbehältern. Die vorhandene Wetterlage drückte das schwere Gas nun nach unten und damit auch in die Technikräume in den denen ein Mitarbeiter des Kraftwerkes gearbeitet hatte. Für die Einsatzkräfte bedeutete die Lage, dass sie eine Menschenrettung und eine Brandbekämpfung durchführen musste und dabei den Eigenschutz nicht aus den Augen verlieren durfte. Die Menschenrettung und die Brandbekämpfung wurden unter schweren Atemschutz durchgeführt. Zur Brandbekämpfung wurde Schwerschaum eingesetzt, da sich im Generatorraum ein Behältnis mit ca. 1.000 Liter Öl entzündet hatte. Zum Schutz der eingesetzten Kräfte wurde zwischen den Gährbehältern und dem Generatorraum eine Wasserwand aufgebaut, die das austretende Gas von der eigentlichen Einsatzstelle weg halten sollte. Diese Übungsszenario wurde im Vorfeld gemeinsam mit dem Betreiber abgesprochen, um eine möglichst realistische Situation annehmen zu können. So wurde auch die auf dem Gelände befindliche Zisterne mit einem Wasservorrat von ca. 60.000 Liter in die Übung eingearbeitet. Auf diese Weise konnte getestet werden, ob die Wasserversorgung für einen solchen Einsatz ausreichend ist. Vor Ort verschaffte sich auch Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht einen Überblick, da ein Unfall in einer Biogasanlage nicht zu dem alltäglichen Einsatzgeschehen gehört.