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„Millimeterarbeit am Steuer von „“Florian 1/45″““

22. Juni 2007 | Von

„Der Oberbürgermeister kurbelte und schaltete, der Schweiß lief ihm ins dunkelblaue T-Shirt mit der Aufschrift „“Freiwillige Feuerwehr Weinheim““. Es war eine Erfahrung, die Heiner Bernhard nicht so schn“ „Der Oberbürgermeister kurbelte und schaltete, der Schweiß lief ihm ins dunkelblaue T-Shirt mit der Aufschrift „“Freiwillige Feuerwehr Weinheim““. Es war eine Erfahrung, die Heiner Bernhard nicht so schnell vergessen wird. „“Man kann ungefähr ermessen, unter welchem Druck die Feuerwehrleute bei einem Einsatz stehen, das ist enorm““, schilderte er nach seiner ersten Fahrt in einem Feuerwehrauto in dieser Woche. Gemeinsam mit Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Torsten Fetzner, Feuerwehrkommandant Reinhold Albrecht, Ordnungsamtschef Markus Böhm und deren Mitarbeitern spürte Bernhard in den Abendstunden persönlich Parksünder auf, die in einem Einsatzfall die Durchfahrt für die Feuerwehr versperren würden. Der OB klemmte sich also selbst hinters Steuer des „“LF 16″“, das nach Auskunft von Feuerwehrchef Albrecht gerade bei Einsätzen in der Stadt immer wieder ausrückt. Der Wagen mit der Bezeichnung „“Florian Weinheim 1/45″“ ist 2,50 Meter breit. Die Fahrt beginnt im Feuerwehrzentrum an der Bensheimer Straße. Von dort geht es in die dicht besiedelte Fichtestraße, die Autos parken auf beiden Straßenseiten. Drei Meter breit ist diese Gasse jedenfalls nicht. Vorsichtig, im Schritt-Tempo, tastet sich Bernhard durch den Engpass. Klar ist: Verkehrswidrig ist das noch nicht, aber im Ernstfall gingen wertvolle Minuten verloren. Auch die Nordstadt mit ihren engen Straßen ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Brennpunkt. An der Ecke Johannis-Straße/Kurze Straße muss Bernhard einige Male rangieren, weil die Autos zu dicht an der Kurve parken. Auch das kostet Zeit. Drastisch ist die Situation am „“Friedrichseck““. Vor dem Döner-Imbiss steht ein Autofahrer dreist fast mitten auf der Straße. „“Ich habe nur kurz was geholt““, erklärt er – erstaunlicherweise ist sein Tonfall sogar ärgerlich. Ein Strafzettel ist ihm sicher. Direkt gegenüber hat ein Zeitgenosse sein Gefährt ebenso wild abgestellt. In der Frontscheibe liegt ein Zettel mit einer Handy-Nummer, daneben steht: „“Falls der Wagen stört, bitte anrufen.““ Markus Böhm kann sich nur wundern: „“Das ist Falschparken mit Vorsatz.““ Jedenfalls: In die Friedrichstraße hätte die Feuerwehr im Notfall nicht einbiegen können. So werden nach und nach die kniffligen Straßen der Stadt abgeklappert. „“Sogar besser als gedacht““, so Böhm und Albrecht in einem Fazit, sei die Situation an diesem Abend gewesen. Ein Abschleppdienst wartete auf Abruf, aber sein Einsatz war nicht nötig. Aufrufe in den Zeitungen haben vielleicht doch zur Sensibilisierung beigetragen, hoffen sie und kündigten gleichzeitig an, Fahrten wie diese in unregelmäßigen Abständen vorzunehmen. Auch das Gerberbachviertel mit seinen engen Gassen war einigermaßen befahrbar – was mit einem 2,50 Meter breiten Einsatzfahrzeug aber an sich schon schwierig genug ist. An manchen Stellen ist das Durchkommen eine Millimeterarbeit. „“Man kann den Feuerwehrleuten nur größten Respekt für ihren Einsatz zollen““, so der OB.“