Ganz plötzlich kommt die Sintflut über die Stadt

Land unter hieß es am Dienstagnachmittag in Viernheim. Während die umliegenden Städte und Gemeinden von den großen Regenmassen verschont blieben, fiel in Viernheim so viel Niederschlag wie sonst in „Land unter hieß es am Dienstagnachmittag in Viernheim. Während die umliegenden Städte und Gemeinden von den großen Regenmassen verschont blieben, fiel in Viernheim so viel Niederschlag wie sonst in einem ganzen Monat. Hunderte von Keller liefen voll, Straßenzüge glichen einer Seenlandschaft, auch das Rhein-Neckar-Zentrum war betroffen. Fast 200 Feuerwehrmänner hatten bis spät in die Nacht zu tun. Bild: Swetasch. Viernheim. (mül) Land unter in Viernheim. Bislang ist Viernheim von verheerenden Unwettern immer verschont geblieben. Doch am Dienstag war die Brundtlandstadt an der Reihe. Und wie. Dunkle Regenwolken, Blitz und Donner – und gleich 50 Liter Niederschlagsmenge pro Quadratmeter. Die Zeit zwischen 13.50 und 14.30 Uhr wird vielen Viernheimern in böser Erinnerung bleiben. Danach standen die Keller voll, viele bis zur Decke. Diese Wassermassen kann kein auch noch so gut konzipiertes und großzügig gebautes Kanalnetz aufnehmen und abführen, heißt es in einer Pressemitteilung der städtischen Presse- und Informationsstelle. Die Feuerwehren aus Viernheim und Umgebung mit mehr als 350 Einsatzkräften und 66 Fahrzeugen sowie das THW mit 103 Helfern waren pausenlos im Einsatz, 400 Mal. Um 1.02 Uhr war der letzte Keller leer gepumpt. Einige Straßenzüge traf es besonders schwer, unter anderem die Illert-, Wasser-, Seegarten- und Kettelerstraße, Bürgermeister-Kempf-Straße und die Innenstadt. Gut weg gekommen ist der „“Bannholzgraben““; dort konnte das Wasser schnell versickern. Es gab hohe Sachschäden, doch Personenschäden sind Gott sei Dank nicht zu beklagen. Die Versorgung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte hatten die Malteser und die Johanniter übernommen. In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz zogen Bürgermeister Matthias Baaß und Erster Stadtrat Ringhof, Kreis- und Stadtbrandinspektor, Experten vom THW sowie der Stadtwerkeleiter „“ am Tage danach““ eine erste Zwischenbilanz. Baaß und Ringhof dankten dabei allen ehrenamtlich und freiwillig tätigen Einsatzkräften, die bis in die Nacht hinein fremde Keller leer gepumpt hätten und erst danach im eigenen Haus nach dem Rechten schauen konnten. Alle hätten ihr Menschenmögliches getan. Sie betonten ausdrücklich, das kein noch so gutes Kanalnetz diese Wassermassen hätte fassen können. Im Tiefpumpwerk seien alle sieben Pumpen gelaufen, auch die elf Pumpwerke in den einzelnen Stadtteilen. Ältere Mitarbeiter im Tiefpumpwerk sind sich sicher: So etwas hat es in den letzten 30 Jahren nicht mehr gegeben. Die Schleusen am Himmel öffneten sich punktgenau über Viernheim. Die Wassermassen richteten immense Schäden an, deren Regulierung mit den Versicherungen die Geschädigten selbst angehen müssen. Ob von staatlicher Seite finanzielle Zuschüsse zu erwarten sind, klärt die Stadtverwaltung momentan ab. Diese lokale Begrenzung des Unwetters auf Viernheim hatte auch seine gute Seite. So konnten die Florianjünger und Katastrophenhelfer vom THW schnell in Richtung Viernheim ausrücken. Die Viernheimer Wehr hätte dies allein nicht geschafft. Alle sind sich einig: Die Zusammenarbeit hat optimal geklappt, besser als bei einer Übung. Anfangs sei manches unstrukturiert gelaufen, doch dann habe man vier konkrete Einsatzgebiete festgelegt und die Tauchpumpen laufen lassen: zunächst im Krankenhaus, Tiefgaragen und anderen wichtigen Gebäuden. Hart getroffen hat es unter anderem die Stadtbücherei, die voraussichtlich für ein paar Tage schließen muss. Die Stadtverwaltung hilft bei der Mülltentsorgung: Diese und nächste Woche kann durch das Regenwasser verursachter Müll bei der Kleinmüllsammelstelle kostenlos abgegeben werden. Weitere Infos Feuerwehr Viernheim (Link. Bilder in kürze auf der Bildergalerie der Feuerwehr Weinheim.“