Um Ihnen ein bestmögliches Nutzererlebnis auf unserer Website zu ermöglichen, verwenden wir Cookies. Mit der Nutzung unseres Angebotes erklären Sie sich damit einverstanden. Weitere Informationen dazu finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Ärger über Beleuchtung im Schlossbergtunnel

25. Februar 2023 | Von

Die Burgen bleiben dunkel, aber im Tunnel brennt Tag und Nacht das Licht. Selbst die Stadt Weinheim ärgert sich. Der „Schuldige“ heißt RABT 2006.

Weinheim. Während die beiden Burgen und das Weinheimer Schloss nachts im Dunkeln liegen, brennen im Schlossbergtunnel die Lampen in „Festbeleuchtung“ – und zwar Tag und Nacht. Obwohl der Tunnel seit Wochen gesperrt ist. Absurd, denken sich Verkehrsteilnehmer, die sich durch die Alte Grundelbachstraße schlängeln müssen.

Und auch die Stadt Weinheim stuft die ständige Beleuchtung als „sehr ärgerlich“ ein. „Ein Beispiel dafür, wie wir in unserem Staat von Bürokratie und Vorschriften belastet werden, die dem Bürger nicht mehr vermittelbar sind“, nimmt Weinheims Pressesprecher Roland Kern kein Blatt vor den Mund.

Dennoch, der Stadt sind die Hände gebunden. Kern bleibt auf Nachfrage nichts anderes übrig, als auf die Sicherheitsrichtlinien für Tunnelbauten zu verweisen – die Vorschrift nennt sich RABT 2006 „Richtlinie für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln“. Sie besagt, dass bei einer Tunnelsperrung sowohl die Einfahrtsampel auf „Rot“, als auch die Innenbeleuchtung auf „Vollbeleuchtung“ geschaltet werden muss. Weiter heißt es darin: „Da eine illegale Nutzung/Begehung nicht komplett ausgeschlossen werden kann, ist es aufgrund der Versicherungspflicht notwendig, dass die Beleuchtung in Betrieb bleibt.“

Umso unverständlicher ist für Kern „dieser unsinnige Beleuchtungszwang“ im Kontext zu einer anderen Vorschrift. „Denn parallel dazu wurde uns mitgeteilt, dass die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristige Maßnahmen (EnsikuMaV) bis zum 15. April 2023 verlängert wurde. Das heißt, die Beleuchtung der Burgen wird uns weiterhin untersagt.“ Damit soll Energie gespart und das Klima geschützt werden. Kern: „Jeder Bürger, der darüber den Kopf schüttelt, hat mein Verständnis.“

Und das Kopfschütteln wird noch länger andauern. Ursprünglich war die Tunnelöffnung nach dem Brand am 24. Januar in der Technikzentrale in einem Nebengebäude am Kreisel für den 1. Februar vorgesehen. Doch daraus wurde wegen Lieferengpässen nichts. Am Freitag konnten zumindest die beschädigten Bauteile (Steuerschrank und Batterieschrank) aus dem Technikgebäude entfernt werden. „Die Reinigung des Gebäudes nach dem Brandschaden erfolgt in der nächsten Woche durch ein Spezialunternehmen“, teilt die Stadt Weinheim mit. Das sei Voraussetzung, um die neuen Bauteile einbauen und anschließen zu können. „Wenn das alles klappt, gehen wir davon aus, dass der Schlossbergtunnel in der 11. Kalenderwoche wieder geöffnet werden kann.“ Licht am Ende des Tunnels ist also für Autofahrer erst in der Woche ab dem 13. März. So lange schauen sie also noch in die Röhre – taghell erleuchtet. i.k.

Quelle Weinheimer Nachrichten vom 25.2.2023

Weitere Bericht der Feuerwehr Weinheim zum Brand finden sie ->hier <- und ->hier <-

Galerie-Vorschau: