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„Xynthia“ lässt Ziegel fliegen und reißt Bäume um

1. März 2010 | Von
Unwetter Xynthia / Auch ein Brandmeldealarm musste die Feuerwehr Weinheim abarbeiten

Unwetter Xynthia / Auch ein Brandmeldealarm musste die Feuerwehr Weinheim abarbeitenUnwetter: Auf der Muckensturmer Straße stürzt ein Baum auf ein fahrendes Auto / Bis zum Abend keine Personenschäden / Einsätze in allen Ortsteilen.Kommando zurück: Zu den „sturmbedingten“ Einsätzen für die Weinheimer Feuerwehr kam auch noch ein Fehlalarm der Brandmeldeanlage des Heisenberg-Gymnasiums dazu (Bild).

Gestern war gut beraten, wer in den eigenen vier Wänden blieb. Umgefallene Straßenschilder, abgerissene Äste und durch die Luft sausende Blätter, Tüten, Prospekte – und sogar Mützen – prägten das Bild auf den Straßen.   Zu rund 45 Einsatzstellen wurden die Weinheimer Feuerwehren gerufen. „Ein Großteil davon waren umgestürzte Bäume“, erklärt der Pressesprecher der Feuerwehr, Ralf Mittelbach. Personenschäden waren bis gestern Abend keine bekannt.  Doch wer beispielsweise auf der Muckensturmer Straße fuhr, bekam gerade in den Mittagsstunden die volle Kraft des Sturmtiefs „Xynthia“ zu spüren: Als Autofahrer hatte man seine liebe Mühe, trotz des Seitenwindes in gerader Spur zu fahren. Auf dieser Strecke kam es zudem zu einem Unfall, als ein umstürzender Baum auf ein fahrendes Auto fiel – verletzt wurde niemand. Nachdem die Weinheimer Feuerwehr den Baum von der Fahrbahn entfernt hatte, ging es für die Einsatzkräfte direkt weiter.   Auf der A 5 in Höhe des Hirschberger Gewerbegebiets kam es ebenfalls zu einem sturmbedingten Unfall. Nach Angaben der Autobahnpolizei Mannheim wurde hier ein Anhänger durch den Sturm während der Fahrt umgeworfen. In Folge der Räumungsarbeiten kam es zu erheblichen Behinderungen.  Mehr Ziegel als Asphalt hatte man unter den Rädern, wenn man durch Muckensturm fuhr. Hier hatte es Teile mehrere Dächer abgedeckt und auf die Straße geweht.  „Auf dem Dach eines Hochhauses in der Kurt-Schumacher-Straße hatte sich ein Holzgartenhäuschen begonnen zu lösen“, schilderte Mittelbach einen Einsatz. Die Feuerwehrmänner konnten es jedoch sichern, bevor größere Teile vom Dach gerissen und zu einer Gefahr für Passanten werden konnten.  Zwischen Heddesheim und Großsachsen wurde ein Verkehrsschild mitsamt seines Betonsockels aus der Erde gerissen. Flatternde Planen von Feldern oder Heuballen kamen den Fahrern auf fast allen Landstraßen entgegen. Ein großes Schild, das „Hier frische Milch“ anpries, lag weit entfernt von seinem ursprünglichen Aufstellungsort am Straßenrand. Wegen der Gefahr von herabstürzenden Ästen wurde die „K 15“, die zwischen Gorxheimertal und TSG-Schwimmbad in Richtung Buchklingen führt, komplett gesperrt.  Doch auch die Fußgänger hatten zu kämpfen: Wer beispielsweise in Weinheim unterwegs war, musste teilweise einiges an Kraft aufbringen, um gegen den Sturm anzulaufen. Und wer sein Ziel bereits erreicht hatte, stand mit hochgeschlagenem Kragen und gesenktem Kopf an der OEG- oder Bushaltestelle – stets darauf bedacht, die Mütze festzuhalten. Zudem gaben in fast allen Stadtteilen und Gemeinden umgewehte Mülltonnen ihren Inhalt preis.  Nur kleinere Einsätze durch den Sturm – beispielsweise bei umgestürzten Bäumen oder herabgewehten Ziegeln – hatte die Weinheimer Polizei zu melden. So wurden beispielsweise an der Baustelle der Weinheim Galerie Teile der Folienverkleidung abgerissen.  Mit mehreren Fahrzeugen rückte die Weinheimer Wehr zum Werner-Heisenberg-Gymnasium aus. Hier hatte die Brandmeldeanlage Alarm gegeben. „Ein Fehlalarm – wie sich herausstellte“, sagte Mittelbach.  Einen größeren Einsatz für die Feuerwehr gab es in Steinklingen. Hier hatte der Sturm einen Baum auf ein Haus gedrückt. Wehren aus Rippenweier, Ritschweier, Oberflockenbach und der Stadt waren hier im Einsatz. „Bei manchen Einsätzen mussten wir auf einen Teleskopmast der Werksfeuerwehr der Firma Freudenberg zurückgreifen“, erklärte Mittelbach. Das Fahrzeug sorgt dafür, dass auch höher gelegene Stellen erreichbar sind. Bis in die Abendstunden dauerten die Arbeiten für die Feuerwehrmänner an. Insgesamt waren etwa 100 Einsatzkräfte aller Abteilungen der Weinheimer Feuerwehr den Tag über im Einsatz – und blieben aufgrund der weiterhin bestehenden Unwetterwarnung auch nachts in Bereitschaft. az

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Quelle Weinheimer Nachrichten vom 01.03.2010 Bild Guttschalk