Weinheimer Feuerwehr kümmert sich um den Brandschutz bei Senioren
30. März 2010 | Von Feuerwehr Weinheim
Am 02. November 2009 kam es in Weinheim bei einem betreuten Wohnen zu einem Brand. Ein allein lebender Rentner hatte am Frühstückstisch gerade die Tageszeitung gelesen, als sie sich durch eine brennende Kerze, die auf dem Tisch stand, entzündete. Erschrocken schleuderte der Mann die Zeitung weg, die auf einem gepolsterten Stuhl landete. Das Polster fing sofort Feuer und entzündete auch noch den Tisch.
Das Heimpersonal kam dem 94 Jährigen sofort zu Hilfe und löschte das Feuer, die inzwischen angerückte Weinheimer Feuerwehr musste nicht mehr massiv eingreifen. Das dies kein Einzelfall ist zeigen die bundesweiten Einsatzzahlen. So glimpflich wie in diesem Einsatzbeispiel der Weinheimer Feuerwehr geht es allerdings nicht immer aus.
Da das Risiko, durch Feuer und Rauch zu verunglücken, bei Senioren doppelt so groß wie bei der Durchschnittsbevölkerung ist, will die Weinheimer Feuerwehr hier rechtzeitig Aufklärungsarbeit leisten. Daher hat es sich die Brandschutzaufklärung der Feuerwehr Weinheim um Michael Tilger und Ralf Mittelbach zur Aufgabe gemacht, mit „Brandschutz für Senioren“ das Aufgabenspektrum zu erweitern. Bisher war die Brandschutzaufklärung auf Kinder, Schüler und Menschen mit Behinderung beschränkt. Auch die Initiative der Freudenbergstiftung „Wir tun was…“ war von dieser Idee überzeugt. Freudenberg unterstützt Projekte von Menschen, die etwas tun wollen zur Förderung von Toleranz, Nächstenliebe und Gemeinsinn. Dank der Aktion „Wir tun was“ konnte spezielles Ausbildungsmaterial beschafft werden um den Senioren den Brandschutz anschaulich darzustellen.
Am vergangen Donnerstag startet nun das Projekt. Als Partner konnte das betreute Wohnen Pamina gewonnen werden. Christiane Springer, Leiterin der Einrichtung begrüßte die Feuerwehr und stellte das Projekt als sinnvolle Ergänzung zu ihrer bereits laufenden Sicherheitsreihe vor. Ralf Mittelbach und Michael Tilger erklärten den interessierten Bewohnern das Verhalten im Brandfall. Natürlich gab es auch nützliche Tipps, damit es gar nicht erst zu einem Feuer kommen kann. Die zwei ausgebildeten Brandschutzerzieher brachten auch jede Menge Anschauungsmaterial aus dem Alltag mit, der den Senioren schnell klar machte wie viel unsichtbare Brandfallen im Haushalt versteckt sind. In einem Versuch zeigten die zwei wie schnell ein haushaltsübliches Stahlwollkissen, besser bekannt als „Ako Pad“ mit einer achtlos liegengelassen Batterie reagieren und ein Feuer auslösen kann. Den Senioren wurden auch Verhaltensregeln beigebracht. So rät die Feuerwehr, sich niemals durch den Rauch in Sicherheit zu bringen, da dieser schon in geringen Mengen tödlich sein kann. Außerdem erklärten die Feuerwehrmänner wie man Personen aus den Gebäuden rettet und beschrieb den Einsatz von sogenannten Fluchthauben. Zum Schluss der Brandschutzaufklärung überreichte die Feuerwehr noch ein Plakat, das die Verhaltensregeln des Vortrags zusammenfasst.
Leiterin Christiane Springer bedankte sich im Namen der Senioren des Pamina und versprach, dass Plakat an einem gut sichtbaren Ort im Haus anzubringen, damit sich jeder noch einmal informieren kann. Auch Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht sieht die Brandschutzaufklärung für Senioren als wichtigen Bestandteil des vorbeugenden Brandschutzes und ist froh, dass nun auch diese Zielgruppe abgedeckt ist. 2010 sollen nun noch weitere Senioren geschult werden, dazu fanden bereits Gespräche mit dem Stadtseniorenrat Weinheim und dem Ausbildungszentrum des Deutschen Roten Kreuz Weinheim statt, die ihre Unterstützung zusicherten.
Information zum Brandschutz für Senioren erhalten Sie auf der Homepage der Weinheimer Feuerwehr unter http://www.feuerwehr-weinheim.de oder telefonisch montags bis freitags zwischen 8 und 15 Uhr unter der Rufnummer 06201 / 130 44
