Sozialministerin Dr. Monika Stolz stellt qualitätsgesicherten Engagementnachweis vor
31. August 2010 | Von Feuerwehr Weinheim
Bürgerschaftliches Engagement kann künftig offiziell nachgewiesen werden- Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz stellte am Samstag den landesweiten Engagementnachweis Baden-Württemberg erstmals der Öffentlichkeit vor und schaltete die Webseite www.engagementnachweis-bw.de frei. „Bürgerschaftliches Engagement verdient Anerkennung und soll auch offiziell nachgewiesen werden können“ sagte die Ministerin in Stuttgart. „Die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg können auf ihre besondere Bereitschaft zum bürgerschaftlichen Engagement stolz sein.
Über 41 Prozent der Baden-Württemberger sind in vielfältiger Weise freiwillig engagiert“. Deshalb bietet die Landesregierung ab sofort einen Nachweis für ehrenamtlich und bürgerschaftlich Engagierte an. In einem qualitätsgesicherten Verfahren kann der Nachweis nur von zertifizierten baden-württembergischen Organisationen ausgestellt werden. Der Nachweis dokumentiert individuell das Engagement und die dafür eingebrachten und erworbenen Kompetenzen und Qualifikationen. Mit dem Engagementnachweis verbunden sind Dank und die Anerkennung für die freiwillig geleistete Tätigkeit.
Neben dem ideellen Wert soll der Nachweis auch berufliche Vorteile entfalten. „Der Engagementnachweis ist vor allem für junge Menschen interessant, da sie sich mit dem eigenem Engagement zusätzliche Qualifikationen erwerben. Denn im Ehrenamt werden neben den fachlichen vor allem auch persönliche Qualifikationen wie Team- und Kommunikationsfähigkeit, Einsatzbereitschaft oder Verantwortungsbewusstsein vermittelt und gefördert. Gerade diese Schlüsselqualifikationen sind heutzutage gefragt. Immer mehr Unternehmen legen bei ihrer Personalentscheidung Wert auf die sozialen Kompetenzen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erläuterte die Ministerin. Der Nachweis kann beispielsweise für Bewerbungen auf einen Arbeits- und Studienplatz oder eine Ausbildungsstelle verwendet werden und eine Entscheidungshilfe für Unternehmen bei Einstellungsverfahren sein.
An dem Verfahren beteiligen sich auch das Justizministerium, das Wirtschaftsministerium und das Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz. Der Engagementnachweis Baden-Württemberg wird ebenfalls vom baden-württembergischen Industrie- und Handelskammertag und dem Baden-Württembergischen Handwerkstag unterstützt. „Für die Industrie- und Handelskammern gehören Ehrenamt und Wirtschaft zusammen, denn die Kammern leben vom und durch das Ehrenamt. Beispielsweise wäre das umfassende Leistungsportfolio, welches von den IHKs im Land angeboten wird, ohne freiwillige, unentgeltliche Arbeitskräfte und Repräsentanten, insbesondere die vielen IHK-Prüfer, welche mit ihrem Einsatz die Qualität der Ausbildung nachhaltig sichern, nicht möglich. Mit dem Engagementnachweis ist es jetzt möglich, besonderen ehrenamtlichen Einsatz für die Öffentlichkeit zu dokumentieren. Vor allem Jugendliche können so bei der Ausbildungsplatzsuche ihr besonderes Engagement und die damit erworbene Problemlösungskompetenz darstellen. Diese so genannten „soft skills“ sind als essenzielle soziale Kompetenzen im heutigen Berufsleben neben der fachlichen Qualifikation unverzichtbarer Bestandteil. Mit diesem Nachweis kann die gemeinsam von Wirtschaft und Politik seit Jahren verfolgte Zielrichtung jetzt optimal umgesetzt werden“, begrüßte Bernd Bechtold, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags, die Einführung des Engagementnachweises. „Für viele Handwerksbetriebe ist bürgerschaftliches Engagement ein wesentlicher Bestandteil ihrer Unternehmenskultur. Sie legen deshalb auch bei ihren Mitarbeitern besonderen Wert auf soziale Kompetenzen. Umso besser, wenn ein Bewerber seine ehrenamtliche Tätigkeit auch noch offiziell belegen kann, denn das verschafft ihm einen dicken Pluspunkt bei seiner Bewerbung“, sagte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle.
„Ich hoffe, dass der Engagementnachweis intensiv im Land genutzt wird“ sagte Stolz.
Quelle: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg
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