Rund 110 Liter Blut, die Leben retten können
14. Februar 2009 | Von Feuerwehr Weinheim
Jeder kennt die Situationen: Das letzte Streichholz ist verbraucht, der Rest Zahnpasta aus dem hintersten Winkel der Tube gedrückt und die Tintenpatrone für den Füllfederhalter ist auch wieder leer. Ärgerlich, aber kein Problem – mit einem Gang in den nächsten Laden ist alles wieder in Ordnung. Eines aber sucht man dort vergebens: das Blut, das in einer Notsituation hilft, Leben zu retten. Das wissen auch die 252 Frauen und Männer aller Altersgruppen die am Freitag zur Blutspende im Rolf Engelbrecht Haus gekommen sind. Unter ihnen ist auch Alfred Albrecht (58), der zum sechsten Mal an der Blutspende teilnimmt. Auf die Frage warum er Blut spendet antwortet er:„ Im Jahr 2003 bekam ich während einer Operation eine lebenswichtige Bluttransfusion. Ganze 4 Liter Blut, also 8 Blutkonserven wurden mir damals geben die ich auf diesem Weg wieder zurückgeben möchte“. Während Albrecht auf der Liege Platz nimmt, muss an der Anmeldestation ein Spender abgewiesen werden. Der Spender hatte vor 2 Wochen die Grippe. „In diesem Jahr setzt uns die Grippewelle ganz schön zu “, wie Robin Stockmann, Organisator der Blutspendeaktion, vom Deutschen Roten Kreuz Weinheim erläutert „denn die Spender dürfen erst wieder 4 Wochen nach ihrer Genesung Blut spenden“. Aber auch andere Faktoren können eine Blutspende verhindern wie uns Wolfgang Hilscher vom Blutspendedienst erklärt:„ Vor der Spende erfolgt eine ärztlicher Untersuchung, außerdem wird der Eisenwert im Blut gemessen. Ist der zu niedrig wird der Spender zum Eigenschutz auch auf das nächste Mal vertröstet.“ Für die Spender sind diese Untersuchungen sehr wichtig, denn die Spender sollen sich wohl fühlen. Wenn der Körper bereits geschwächt ist, würde man ihnen kein Gefallen tun, wenn man sie trotzdem zum Aderlass schicken würde. 34 Spendenwillige müssen daher auf den nächsten Termin warten. Anne Tschentscher (19) wurde zugelassen und darf ihr Blut das erste Mal spenden. Die Schülerin der Dietrich Bonhoeffer Schule ist mit ihrer Freundin Eschefa Ibrahimoric (18) gekommen. „Ich will was Gutes tun und habe die Gelegenheit heute genutzt“, berichtet sie, „Das nächste Mal bin ich auch wieder dabei. Hier ist eine tolle Atmosphäre und eine super Betreuung“ und Eschefa ergänzt „man muss keine Angst vor dem kleinen Piecks haben, das geben wir auch in unserer Klasse weiter, vielleicht kommen die dann beim nächsten Mal mit.“ Nach der eigentlichen Blutspende bringen die Helfer des DRK die Spender zu einer Liege, wo sie noch mal 10 Minuten betreut werden. „Wir wollen damit sicherstellen, dass unsere Spender die Blutspende gut vertragen haben und uns nicht zusammenklappen“ erklärt dazu Michael Schmitt ein Helfer vom Weinheimer Ortsverein. Auch Torsten Funder (44) reiht sich in die Galerie der Lebensretter ein. Für ihn ist es die 11te Blutspende. „Als absoluter Fan von Risikosportarten wie Snowboarden, Gleitschirmfliegen und Motorradfahren, weiß ich, wie schnell etwas passieren kann. Daher will ich hier meinen Beitrag leisten“ Auch Oberbürgermeister Heiner Bernhard schaut bei den Helfern des Deutschen Roten Kreuz vorbei, krempelt den Ärmel zur Spende hoch und geht mit gutem Beispiel voran. Aber auch die Weinheimer Feuerwehr war wieder mit einer Abordnung vertreten. Allen voran Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht der gleich zu Anfang sein Blut zur Verfügung stellte. Insgesamt kommen 109,5 Liter Blut zusammen. Die Spender werden danach von dem Küchenteam des DRK betreut und bekommen neben Getränken eine warme Mahlzeit in Form einer ofenfrischen Pizza serviert. Die nächste Blutspende steht auch schon fest und birgt für den Ortsverein Weinheim ein ganz besonderes Jubiläum: Während das DRK Weinheim dieses Jahr auf 50 Jahre Blutspende zurückblicken kann, organisiert es gleichzeitig das Jubiläum zur 100. Blutspendeaktion in Weinheim am 29.06.2009.
