Neues Löschfahrzeug für Naturin
28. August 2009 | Von Feuerwehr Weinheim
Die Werkfeuerwehr Naturin freut sich sehr, dass sie Anfang April das neue Löschfahrzeug in den Einsatzdienst integrieren konnten. Bei der letzten Unterkreissitzung stellte der Kommandant der Werkfeuerwehr Naturin, mit dem Sicherheitsbeauftragten Ralf Jung den Führungskräften der Umgebung das neun Fahrzeug vor. Doch zunächst ein kleiner Rückblick in die Vergangenheit: Nach der Gründung von Naturin im Jahr 1933 expandierte das Unternehmen sehr schnell und die Verantwortlichen machten sich über Brandschutzmaßnahmen Gedanken. Auf Grund der Bauart der Produktionskanäle war die Gefahr eines Brandes groß und so entschloss man sich, eine Werkfeuerwehr zu gründen. Dieses Vorhaben mündete im April 1937 in der offiziellen Anerkennung der ,,Naturin Werkfeuerwehr“. Die Anforderungen an den Brandschutz steigen seitdem kontinuierlich an. Zunächst war der sogenannte Tragkraftspritzenanhänger (TSA), von Hand oder von einem Fahrzeug gezogen, das Herzstück vieler Feuerwehren. Auch bei Naturin brachte es die Zeit mit sich, dass im Februar 1978 der TSA – Anhänger durch ein so genanntes Löschgruppenfahrzeug (LF 8) ersetzt wurde. Ein großer Schritt nach vorne, denn mit dem Fahrzeug konnten von nun an 9 Mann inklusive Gerätschaften zur Einsatzstelle transportiert werden. Das Fahrzeug war seitdem bei einer Vielzahl von Einsätzen dabei, unter anderem bei dem Großbrand 1979. Inzwischen sind über 30 Jahre vergangen, und um den Anforderungen des modernen Brandschutzes zu genügen, stand eine weitere Modernisierung an. Moderner Brandschutz, was ist das? Stand früher die Brandbekämpfung im Vordergrund, so beinhaltet heute der Begriff „Brandschutz“ die Themen Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung und Umweltschutz. Das alles ist nur mit motivierten, gut ausgebildeten Feuerwehrangehörigen und den entsprechenden Gerätschaften und Fahrzeugen zu leisten. Seitens der Werkfeuerwehr waren wir deshalb sehr froh, als die Geschäftsleitung 2007 einer Ersatzbeschaffung für das in die Jahre gekommene Löschgruppenfahrzeug zustimmte. Das „Fahrzeugteam“ aus den Reihen der Werkfeuerwehr begann mit der Detailplanung unter den gegebenen Rahmenbedingungen (zulässiges Gesamtgewicht maximal 7,49 to, Länge maximal 6,4 m, mindestens 800-l-Wassertank, …) und der Suche nach einem passenden Lieferanten. Stand am Anfang noch der Erwerb eines gebrauchten Löschfahrzeuges im Vordergrund, so stellte sich im Verlauf der Planungen heraus, dass, abgesehen von den speziellen Anforderungen unseres Unternehmens und den Risiken eines gebrauchten Fahrzeuges, keines unter 7,49 to und einer maximalen Länge von 6,4 m zu bekommen war. Genau zu diesem Zeitpunkt wurde eine neue Norm verabschiedet, die eine neue Bauart von Löschfahrzeugen beschrieb: das Staffel-Löschfahrzeug. Ein Löschfahrzeug mit 5-Mann- Besatzung und 800 l Wasser für die ersten Minuten, was enorme taktische Vorteile bietet, das zudem gut in unser Gesamtkonzept passte und da es sich nun um ein Normfahrzeug handelte, auch positiv auf die Kosten auswirkte. Nach mehreren Gesprächen mit verschiedenen Anbietern bekam im März 2008 die Firma Ziegler den Zuschlag. Nach weiteren Konstruktionsgesprächen bei der Firma Ziegler, war es dann so weit. Das Fahrzeug konnte am 25.03.2009 in Giengen an der Brenz abgeholt werden. Kaum im Hause, begann die Zeit des intensiven Trainings. Inzwischen ist das Fahrzeug die Nr. 1 in der Ausrückordnung und war bereits bei zwei Einsätzen vor Ort. Unser altes „LF 8“ wurde in Eigenleistung, speziell für die technische Hilfe umgebaut. Mit dem neuen Löschfahrzeug StLF10-6, dem umgebauten LF 8 und dem VW-Bus haben wir für viele Jahre die Voraussetzungen geschaffen, Schaden von unserem Unternehmen abzuwehren und, wenn „Not am Mann ist“, auch extern helfen. Vielen Dank an die Geschäftsleitung für die Genehmigung sowie an das Fahrzeugteam (Volker Jäger, Ferdinand Hanekamm, Reiner Drescher, Stefan Erletz und Andreas Etzel). Die wichtigsten Fahrzeugdaten: Staffelbesatzung: 5 Mann /// Material für eine Gruppe von 9 Mann /// MAN-Fahrgestell /// zulässiges Gesamtgewicht 7,49 to für die Fahrerlaubnis Klasse 3 (alt) /// 800-l-Wassertank /// Eingebaute Heckpumpe, Fördervolumen min. 1000 l/min bei 10 bar /// 2 Atemschutzgeräte im Mannschaftsraum /// 4 Atemschutzgeräte im Geräteraum /// Schaumzumischanlage für 450 m³ Mittelschaum /// Angriffseinrichtung zur schnellen Wasserabgabe mit 60-m-D-Schlauch.
