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Leben retten kann so einfach sein

14. Juni 2011 | Von
Feuerwehr Weinheim stellt AED Aktion vor

Feuerwehr Weinheim stellt AED Aktion vorRalf Mittelbach, Ralf Michael und Christian Linder (v.l.) demonstrierten die Funktionsweise eines AED. Herz-Kreislauf-Stillstand – Herzkammerflimmern. Mit einem Defibrillator könnte dem gerade zusammengebrochenen Menschen selbst von einem medizinischen Laien geholfen werden. Doch wer traut sich, jemandem einen Stromstoß mit einem solchen Gerät zu versetzen? Wo müssen die Elektroden angebracht werden, und ist überhaupt ein Stromstoß notwendig, um das Herz wieder in seinen Rhythmus zu bringen? Fragen, die sich Helfer immer wieder stellen mögen und die dazu führen können, dass kostbare Zeit verstreicht. Doch seit einigen Jahren gibt es „Automatisierte Externe Defibrillatoren“ (AED), die dem Helfer alle Hinweise geben, um den Defibrillator richtig einzusetzen.

 

„Nach drei bis fünf Minuten sterben die ersten Gehirnzellen ab“, machte Christian Linder von der Johanniter Unfallhilfe dieser Tage während einer Informationsveranstaltung im Feuerwehrzentrum deutlich, wie wichtig es ist, dass ein Defibrillator bei einem HerzKreislauf-Stillstand schnell zum Einsatz kommt. Auf den alarmierten Rettungswagen zu warten, kann für den Patienten tödlich sein, denn der Notarzt benötigt etwa 15 Minuten, bis er eintrifft. In abgelegeneren Ortsteilen manchmal auch länger. Ein AED kann da wichtige Hilfe leisten. Gleich nach dem Öffnen des AED ertönt eine Stimme aus dem Gerät, die darauf hinweist, den Rettungsdienst zu alarmieren. Danach ist die Kleidung am Oberkörper des Patienten zu entfernen und die Elektroden sind am Brustkorb anzubringen. Hinweisschilder auf den Elektroden zeigen, wo. Nun erstellt der AED blitzschnell ein EKG und entscheidet, ob ein Stromstoß notwendig ist. Sollte das der Fall sein, wird der Helfer angewiesen den Patienten nicht mehr zu berühren und den Stromstoß auszulösen. Einige der zwischen 1200 und 1600 Euro teuren Geräte machen das sogar automatisch. Anschließend wird mit einem Klackgeräusch der Rhythmus für die notwendige Herzrhythmusmassage vorgegeben und auf die Beatmung des Patienten wird hingewiesen. „Nach der Einführung der AED stieg in den USA die Überlebensrate nach einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Versagen von acht auf über 25 Prozent“, berichtet Christian Linder. In Deutschland sterben jährlich 130 000 Menschen an einem plötzlichen Herztod, und nur fünf bis zwölf Prozent der Patienten überleben ein Herz-Kreislauf-Versagen.

 

An diesen Zahlen könnten die AED einiges ändern, schließlich darf sie jeder Laie einsetzen. Voraussetzung ist die flächendeckende Verbreitung der Geräte und das Wissen, wo sich Defibrillatoren befinden. „Wir wollen dafür sorgen, dass AED im Stadtgebiet von Weinheim in-stalliert werden und ein Kataster anlegen, wo sich solche Geräte befinden“, erläuterte diesbezüglich Ralf Mittelbach von der Feuerwehr. Deshalb bittet er, ihm vorhandene Geräte zu melden, damit eine möglichst vollständige Liste etwa der Polizei ausgehändigt werden kann.

 

Quelle Rhein Neckar Zeitung Von Stefan Zeeh / Foto: Kreutzer