Feuerwehrsenioren stehen nicht auf dem Abstellgleis
30. Juni 2010 | Von Feuerwehr Weinheim
Der demographische Wandel betrifft auch die Feuerwehren des Landes Baden Württemberg. Umso wichtiger erscheint die Arbeit der Feuerwehren in diesem Bereich. Aus diesem Grund trafen sich die Obmänner der Alterskameraden aus den Landkreisen Baden Württemberg am vergangenen Wochenende in Weinheim. Helmut Trautwein, Landesobmann der Alterskameraden Baden Württemberg führte gemeinsam mit Bernd Dittes Obmann der Altersmannschaften des Rhein Neckar Kreis durch die Sitzung. Bei der zweitägigen Tagung die überwiegend im Feuerwehrgerätehaus der Abteilung Lützelsachsen – Hohensachsen abgehalten wurde, trafen die Delegierten wegweisende Entscheidungen für die Zukunft der Altersabteilungen der Feuerwehren.
Um die Seniorenarbeit objektiv zu unterstützen bildeten die Delegierten eine Ideenbörse und Ideenpool. Dieses Konzeptpapier soll nun weiter professionell ausgearbeitet werden und bis zum Jahresende dem Landesfeuerwehrverband zur Publikation zur Verfügung stehen. Während der Tagung unterstützte der 1. Bürgermeister der Stadt Weinheim und Feuerwehrdezernent Dr. Torsten Fetzner gemeinsam mit Landesbranddirektor Hermann Schröder aktiv die Sitzung und Ideenfindung der Altersobmänner. Von Seiten des Kreisfeuerwehrverband Rhein Neckar, der als Veranstalter der Tagung auftrat begrüßte Kreisverbandsvorsitzender Hans Joachim Gottuck mit seinem Geschäftsführer Thomas Frank die Versammlung. Auch Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht begrüßte mit Abteilungskommandant Matthias Bente die Feuerwehrangehörigen in Weinheim und Lützelsachsen.
Am Samstagnachmittag folgten die Altersobmänner der Einladung des Oberbürgermeister Heiner Bernhard der die Delegierten zum Empfang ins Weinheimer Rathaus eingeladen hatte. Bernhard berichtet über die Stadtentwicklung vom Mittelalter bis heute. Im Trauzimmer überraschte der Oberbürgermeister mit einem Gedicht in perfekten „Woinemer“ Dialekt die Gäste. Parallel zur Arbeitstagung fand auch ein Rahmenprogramm für die mit angereisten Frauen der Altersobmänner statt. Federführend hatte dies Elisabeth Dittes organisiert und führte die Frauen durch die Weinheimer Altstadt über den Hermannshof in den Schloßpark. Am Samstagabend ging es dann für alle zum Sommernachtsfest der Feuerwehr Ritschweier, die ihr 100jähriges Bestehen feierte.
Nach dem am Sonntagmittag die Arbeitstagung geschlossen wurde, waren sich die Altersobmänner einig, dass Sie die Struktur ihrer Organisation grundlegend verändern werden. So soll die Vision umgesetzt werden, die Altersabteilungen der Wehren wieder in das Geschehen der Feuerwehr stärker mit einzubeziehen. Bisher war die Altersabteilung so strukturiert, dass sich deren Dienst auf den geselligen Teil und das Helfen bei Festen beschränkte. Mit den Entscheidungen und Beschlüssen der Altersobmänner wollen die Senioren dem demographischen Wandel entgegenwirken und verschieden Bereiche außerhalb des Einsatzdienst wiederbeleben und damit den aktiven Mannschaften unter die Arme greifen. Auch Landebranddirektor Hermann Schröder war diese Meinung und möchte das Potential der Alterskameraden nicht weiter ungenutzt lassen. Er bot den Altersobmännern des Landes an, die Botschaft von Weinheim ins Land zu tragen und für das Vorhaben aktiv zu werben und zu unterstützen.
Ein weiterer Punkt der Tagung war der Name der Seniorenorganisation. Da das Feuerwehrgesetz zulässt, dass bereits auch Feuerwehrangehörige aus gesundheitlichen Gründen schon vor dem 65. Lebensjahr zur Altersmannschaft gehen können, ist dieser Name nicht mehr zeitgemäß, zumal diese Feuerwehrangehörigen sich noch weiter bei der Wehr einbringen können. Auch hier wurden verschiedene Vorschläge zusammengetragen, die nun innerhalb der einzelnen Gremien der Landkreise beraten werden. Zum Schluss der Veranstaltung wurden die Gäste von Abteilungskommandant Patrick Müller im Weinheimer Feuerwehrzentrum begrüßt und fuhren anschließend mit ihren Frauen auf die Wachenburg und Windeck. Mit einem abschließenden Spaziergang durch die Altstadt endete die Tagung. Hier hatte Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht noch eine besondere Überraschung und verabschiedete die Altersobmänner in der Münzgassse mit einem Gläschen Sekt.
