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Feuerwehrsanitäter üben Trauma-Management nach dem ABCDE-Schema

18. Januar 2017 | Von

Wenn ein Patient aufgrund eines Unfalls ein Trauma erleidet, muss sofort effizient lebensrettende Hilfe geleistet werden. Da Unfallopfer aber häufig an multiplen, also sogenannten Polytraumen erleiden, oder weil die Situation nicht sofort erkannt wird, kann die Diagnose schnell unübersichtlich werden. Für diese Fälle gibt es genauestens definierte Prozessabläufe, die Patienten schnell und effizient helfen sollen.

Weinheim. Die Feuerwehrsanitäter des Unterkreises Weinheim, sowie der Feuerwehren aus der Gemeinde Birkenau und Bensheim-Auerbach trainierten am Montag das Trauma-Management nach dem international anerkannten ABCDE-Schema – einem festgelegten Ablauf von verschiedenen Prozessen, die zur Feststellung und Behandlung von traumatischen Verletzungen dient.

Die „Helfer vor Ort“, „Feuerwehrsanitäter“ oder auch „First Responder“ sind mittlerweile in ganz Deutschland weit bei den Feuerwehren und auch bei anderen Hilfsorganisationen wie der DLRG oder dem THW verbreitet. Diese ehrenamtlichen Einsatzkräfte werden tätig, wenn die gesetzliche Hilfsfrist für Notfalleinsätze sonst durch den Regelrettungsdienst nicht eingehalten werden könnte. Dann können die ausgebildeten Ersthelfer die Erstversorgung der Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken. Im Unterkreis Weinheim gibt es diese Feuerwehrsanitäter in Weinheim und Laudenbach, sowie in Birkenau, Reisen und Nieder-Liebersbach auf hessischer Seite. Um eine abwechslungsreiche Ausbildung anbieten zu können und den Austausch anzukurbeln, treffen sich die Gruppen regelmäßig und lassen sich von professionellen Kollegen aus dem Rettungsdienst ausbilden.

So wie an diesem Montag, als sich die Einsätzkräfte im Feuerwehrzentrum einfanden, um die Traumabewältigung nach dem ABCDE-Schema zu üben. Dieses international anerkannte Konzept hat seinen Ursprung in den USA. Die Buchstaben im Namen stehen dabei für:

A: Airways (Atemwege)

B: Breathing (Atmung)

C: Circulation (Kreislauf)

D: Disability (neurologische Einschränkungen, Bewusstseinslage)

E: Exposure / Environment

Nach diesem Schema und getreu dem Motto “treat first what kills first”, also „Behandle zuerst die Verletzungen, die unmittelbar zum Tode führen“, findet dann die Erkennung und Behandlung der Verletzungen statt. Hat ein Patient beispielsweise verlegte Atemwege durch einen allergischen Schock oder durch Verschlucken, so spricht man nach dem ABCDE-Schema von einem A-Problem. Wird beim Patienten aber ein Kreislaufstillstand festgestellt, hat der Patient ein C-Problem. Wirken beispielsweise noch äußere Einflüsse, wie z.B. eine starke Kälte auf den Patienten ein, ist auch ein E-Problem indiziert. In diesem Falle wird zunächst das A- und C-Problem behandelt, da diese am ehesten zum Tode führen. Durch die Anwendung dieses festgelegten Schemas erreicht man eine erste effiziente Behandlung von Polytraumen, bevor der Patient im Schockraum einer Klinik liegt.