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Feuerwehr nutzt Tunnelsperrung zum Weiterbilden – Übung der Ausbildungsgruppe

17. April 2015 | Von

Der Weinheimer Saukopftunnel der die Stadt Weinheim und Gemeinde Birkenau durch die Bundesstraße 38 verbindet wurde 1999 eingeweiht. Er ist 2715 m lang und damit der längste einröhrige, im Gegenverkehr betriebene Straßentunnel in Mitteleuropa außerhalb der Alpen. An Werktagen fahren im Durchschnitt rund 20.400 Fahrzeuge durch den Saukopftunnel. Der Tunnel wird aller drei Monate wegen Wartungs- und Reinigungsarbeiten eine Woche lang nachts von 20:00 bis 05:00 Uhr für den Straßenverkehr gesperrt. Bei der letzten Sperrung, nutze die Feuerwehr Weinheim in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Birkenau die Gelegenheit um sich den Tunnel und seine Gegebenheiten anzuschauen. So fanden zwei Termine statt, an denen die Gegebenheiten vor Ort aufgefrischt bzw. bei den jungen Einsatzkräften zum ersten Mal aufgezeigt wurden.

IMG_3582Benjamin May ist der Tunnelsicherheitsbeauftragte des Landratsamt Rhein-Neckar-Kreises, er erklärte und zeigte den Brandschützern in der sogenannten Tunnelleitzentrale auch Tunnelwarte genannt, die Handhabung der verschiedenen Computerprogramme und Abläufe, im Falle eines Verkehrsunfalles oder Brandes. Über 117 Kameras und 44 Temperaturfühlerabschnitte, die im ganzen Tunnel verteilt sind, registrieren Werte und werden dann vom Computer ausgewertet. Das Computerprogramm erkennt dadurch selbständig in welchem Teil des Tunnels ein Brand ausgebrochen ist beziehungsweise es zu einer Behinderung gekommen ist. Das Programm lässt dann automatische vorprogrammierte Szenarien ablaufen. Von der Alarmierung der Feuerwehr und der Polizei, bis hin zur Vollsperrung des Tunnels und der Evakuierung. Im Tunnel gibt es über 26 sogenannte Notruftelefone, eine Lautsprecheranlage für Durchsagen und einige Radiosender sind dank interner Verstärker auch im Tunnel zu empfangen. In Notfällen können damit über das Radio den Fahrern Sicherheitshinweise übermittelt werden. Die sechs großen Lüfter des Tunnels ziehen dann den Rauch ab und pumpen in den unteren Teil Frischluft wieder hinein. Mit dem Rettungstunnelfahrzeug (RTF) wurde der Rettungsstollen befahren und die dortige Sicherheitseinrichtungen ausprobiert. Das RTF ein Peugeot Porter dient dazu Material und Personen, die sich im Rettungsstollen befinden, aufzunehmen und ins Freie zu befördern. Der Tunnel kann von zehn Querschlägen über eine Druckschleuse in den Rettungsstollen verlassen werden.

IMG_3575Die Ausbildungsgruppe der Feuerwehr Weinheim nutzte zudem auch die Möglichkeit das Wassersystem des Tunnels auf den Prüfstand zu stellen. An verschieden Stellen im Tunnel und an den Eingangsportalen wurde mit mehreren Löschfahrzeugen Schlauchleitungen gelegt. Alle Fahrzeuge hatten die Aufgabe, möglichst viel Wasser abzugeben, so baute die Gruppe am Westportal einen Werfer aus einen B-Strahlrohr und nutzte den Werfer, welcher auf dem Löschfahrzeug verbaut ist. Auch die anderen Gruppen versuchten, soviel wie möglich Wasser abzugeben. Somit konnten die Verantwortlichen aus Feuerwehr und Straßenmeisterei sehen, ob die Wasserförderung bei erhöhter Abgabe gewährleistet ist. Parallel wurden die Kommunikationswege von der Tunnelwarte in den Tunnel und das Funknetz getestet. Mit dem RTF wurde Mannschaft und Material in die einzelnen Bereiche des Rettungsstollens transportiert. Bei der nächsten Tunnelsperrung werden die Brandschützer wieder im Weinheimer Saukopftunnel ihre Übungen machen. Und man hofft, dass niemals der Ernstfall eintritt. Sollte dies der Fall sein, sind die Einsatzkräfte gut gerüstet.

Bildergalerie Teil 1

Bildergalerie Teil 2