Ein Haufen Christbäume und Zuschauer
15. März 2011 | Von Feuerwehr Weinheim
In Steinklingen kamen am Dienstag mehrere Hundert Menschen zu dem Spektakel beim KSV-Sportgelände Die Nobilis Tanne, die Volker Jäger, stellvertretender Stadtbrandmeister, auf den „Fastnachtshaufen“ in Steinklingen legt, sieht auch zweieinhalb Monate nach Weihnachten noch passabel aus. Dennoch wird sie in einer Stunde in Flammen aufgehen. So, wie die Christbäume, die die Jugendfeuerwehr Oberflockenbach nach Dreikönig dort, in Wünschmichelbach und Steinklingen gesammelt und auf einem Gelände nahe der Tennisplätze gelagert hat. Manche Nadelgehölze, die dort aufgeschichtet, sind derweil schon braun geworden. Manche glänzen bronzefarben.
Der Grünschnitt vom KSV Gelände ist weiter weg aufgeschichtet. Normalerweise hätte man den mit verbrennen können. Geht aber nicht, weil dort Igel überwintern, wie Johannes Schröder von der Freiwilligen Feuerwehr weiß. Den Winter mit einem Feuer zu verabschieden, hat im Odenwald Tradition. In vielen Gemeinden werden Feuerräder zu Tal gelassen. Floriansjünger verkauften 230 Portionen Fleischkäse In Steinklingen ist es der „Fastnachtshaufen“. Diesen mit ausgedienten Christbäumen zu bestücken, hat inzwischen auch schon Tradition. In einigen Städten und Gemeinden des Kreises ist das Verbrennen der Bäume inzwischen nicht mehr erlaubt, und sie müssen wegen der CO2 Belastung gehäckselt werden. „Man kann’s auch übertreiben“, findet Jäger. Bevor in Steinklingen der „Fastnachtshaufen“ um 19 Uhr entzündet wird, hat die Wehr einiges zu tun. Da gilt es Tische und Bänke sowie das Verpflegungszelt aufzustellen. Abschließend testet Johannes Schröder, ob die Propangasflasche auch „Saft“ hat und beschließt gegen 18 Uhr: „Jetzt könnte ich mal anfangen, den Glühwein warm zu machen.“ An die 60 Flaschen sollen im Laufe des Abends unters Volk gebracht werden, dazu rund 230 Portionen Fleischkäse.
Zum Fest am Fastnachtsdienstag werden 300 bis 400 Gäste erwartet. Das Wetter ist so gut wie selten, und es regt sich kaum ein Lüftchen. Zu später Stunde könnte es aber doch empfindlich werden. Dann heißt es: näher an den „Fastnachtshaufen“ rücken. „Wir haben hier auch schon bei Schneetreiben bis Mitternacht gefeiert“, erinnert sich Schröder. „Baut noch einen Strahler auf“, weist er die Jugendlichen an, ehe er nochmals wegfährt, um den Fleischkäse zu holen. Vom Fastnachtshaufen bleibt nach drei, vier Stunden nur die Glut, die erfahrungsgemäß auch am nächsten Morgen noch warm ist. Bis aus den Flammen Glut geworden ist, bleiben die Feuerwehrleute auf alle Fälle vor Ort und treffen sich tags drauf ja ohnehin zum Aufräumen.
Artikel Rhein Neckar Zeitung vom 10.03.2011 / Karin Katzenberger- Ruf, Foto Dorn
