Der Fluchtstollen feiert Bergfest
7. Juni 2010 | Von Feuerwehr Weinheim
„Etwas schneller als geplant ist die Hälfte fast geschafft. Über 60 000 Tonnen Stein haben wir auf hessischer und baden-württembergischer Seite bereits abgetragen. Grund genug, der Öffentlichkeit den ersten Teil des neuen Fluchtstollens am Saukopftunnel zwischen Birkenau und Weinheim zu präsentieren“, sagt Andreas Moritz, Leiter des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen Bensheim.
Mit der neuen Röhre, die in 25 Meter Abstand parallel zum 2,7 Kilometer langen Haupttunnel verläuft, erhöht die Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung die Sicherheit des längsten einröhrigen Straßentunnels nördlich der Alpen. Davon können sich interessierte Bewohner der Region – Kinder wie Erwachsene – am 26. Juni, 13 bis 17 Uhr am Ostportal bei Birkenau überzeugen: Mit Tunnelexperten geht es am Tag des offenen Tunnels zu Fuß durch den im Bau befindlichen Fluchtstollen. Besucher erfahren, wie Tunnelbau funktioniert, welche Technik eingesetzt wird und unter welchen Bedingungen sich die Bergbauspezialisten durch den Westkamm des Odenwaldes Schritt für Schritt graben.
Ab dem ersten Querschlag auf hessischer Seite wechselt die Führung in den Haupttunnel, der in diesem Zeitraum für den Verkehr der B38 gesperrt ist. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Für ein gastronomisches Angebot und ein Begleitprogramm für Kinder ist gesorgt.
Startschuss im Herbst 2009
Erst im Herbst 2009 startete die Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung, vertreten durch das Amt für Straßen- und Verkehrswesen Bensheim, den Bau des Fluchtstollens. Der Rund-um-die-Uhr-Bau schreitet seither etwas schneller voran als geplant. Das zuständige Amt rechnet mit dem kompletten Durchbruch des 2,25 Meter breiten wie hohen Stollens bereits Anfang 2011. Danach folgt der Einbau der betriebstechnischen Ausstattung. Das rund 30 Millionen Euro teure Bauprojekt, das vom Bund finanziert wird, ist Folge der „verschärften“ Richtlinien der Europäischen Union zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Die geplanten zehn Querschläge vom Fluchtstollen zur Hauptröhre sollen im Brandfall der Selbstrettung der Autofahrer dienen und durch Überdruck vor Rauch im Fluchtstollen schützen. Als Rettungsweg für die Bauarbeiter werden die Querschläge bereits während der Bauphase sukzessive erstellt.
Weitere Informationen unter www.hsvv.hessen.de Tunnelpatinnen: Auch Dr. Gudrun Tichy-Bernhard und Katrin Tönshoff werden am 26. Juni zu den Ehrengästen zählen.
Quelle Weinheimer Nachrichten Bild: Archiv
