Delegierte aus Baden Württemberg treffen sich in Friesenheim
29. September 2010 | Von Feuerwehr Weinheim
LandesjugendleiterThomas Häfele konnte zur diesjährigen Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehr Baden Württemberg insgesamt 214 Delegierte aus fast allen Landkreisen Baden Württembergs begrüßen. Auch die Jugendfeuerwehr Weinheim nahm an der Versammlung mit einer Delegation teil und vertrat die eigene Wehr sowie mit den anderen Delegierten unseres Landkreises die Jugendfeuerwehr Rhein Neckar Kreis.
Er stellte klar, dass die Jugendfeuerwehr die Zukunft von Morgen ist. Daher freute er sich so viele Delegierte nach Friesenheim kamen um die Zukunft zum Schutz unserer Bürger in die Hand zu nehmen und aktiv Entscheidungen zu treffen.
Auch Bürgermeister Armin Roesner begrüßte die Delegierten in Friesenheim und stellte klar, dass die Jugendfeuerwehr ein unverzichtbarer Bestandteil der Gemeinschaft ist. Er dankte seiner Jugendfeuerwehr, die anlässlich ihres 20 jährigen Bestehens die Versammlung ausrichtete. Gerade in Friesenheim sieht man wie wichtig die Jugendarbeit ist, denn heute kommen über die Hälfte der Führungskräfte und Kommandanten aus den Reihen der Jugendfeuerwehr. Roesner stellte den Anwesenden auch vor, wo sie überhaupt zu Gast sind. So liegt Friesenheim im Ortenaukreis zwischen Karlsruhe und Freiburg an der Autobahn A5 zwischen den Städten Offenburg und Lahr im Schwarzwald. Der Ortenaukreis grenzt im Westen an Frankreich. Im Landkreis wohnen rund 402.000 Einwohner, von denen sich 10.000 bei den Feuerwehren des Landkreises engagieren. Friesenheim hat rund 12.500 Einwohner und ist damit sechste größte Gemeinde im Landkreis und hat die elftgrößte Feuerwehr des Ortenaukreises.
Eine traurige Pflicht hatte Landesjugendleiter Häfele als er die Totenehrung für die verstorbenen jungen Feuerwehrkamarden Nico Knoll und André Kramer halten musste für die Delegierten eine Gedenkminute hielten.
Nach dem die Beschlussfähigkeit geprüft und bestätigt wurde konnte die eigentliche Delegiertenversammlung beginnen. Während Brandmeister Uwe Seehaus zum Einstieg ein Impulsreferat zum Thema „Entwicklung einer Wertekultur in der Jugendfeuerwehr“ hielt, starteten parallel die Workshops des Jugendforums.
Im Impulsreferat erläuterte Seehaus zunächst den Projektauftrag, welcher lautete „Was sind wir denn als Jugendfeuerwehr Baden Württemberg wert, was sind wir in unseren Jugendfeuerwehren wert“. Dafür erstellte die Projektgruppe um Seehaus Leitlinien die nun vorgestellt wurden. Die Führungsleitsätze sollen zukünftig den Stellenwert der Jugendfeuerwehr verbessern und sich positiv auf die Strukturen der Jugendfeuerwehr auswirken. Außerdem sollen sie die Funktionsträger unterstützen und bei externen Diskussionen helfen. Sie definieren Anforderungen und können Öffentlichkeitswirksam genutzt werden. Die getroffenen Führungsleitsätze sollen als Chancen sowie der Orientierungshilfe dienen um Verständnis für die Jugendfeuerwehr zu wecken. Durch sie soll aber auch ein Nachdenken angestoßen, die Zukunft gesichert und die Jugendarbeit nachhaltig verbessert werden. Insgesamt wurde 6 Schwerpunktthemen von der Projektgruppe herausgearbeitet. So erläuterte Seehaus die Bereiche Zusammenarbeit, Verantwortung, Einbindung, Persönlichkeit, Aufgaben und Ziele sowie Leistung und Motivation. Ein wichtiger Bestandteil für eine gute Jugendarbeit sind auch fachliche Voraussetzungen für die Führungskräfte der Jugendfeuerwehr. So sollte nach dem dafürhalten der Projektgruppe darauf hingewirkt werden, das diese Voraussetzungen geschaffen werden, das Mindestalter auf 18 festgelegt wird und ein Jugendfeuerwehrwart den Jugendgruppenleiter, den Jugendfeuerwehrwart und Gruppenführer Lehrgang erfolgreich absolviert. Ein wichtiges Muss, ist auch die Bereitschaft in so einer Funktion Zeit zu investieren, ein positives Erscheinungsbild zu haben und die Bereitschaft zur fachlichen Weiterbildung. Bei der an das Impulsreferat anschließenden Gesprächsrunde sahen das die Redner ähnlich und so war sich die Versammlung einig, dass die Führungsleitsätze in das Ausbildungsangebot der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg integriert werden müssen.
Ein weiteres Highlight der diesjährigen Versammlung war die Gesprächsrunde „Zu Gast bei Mast“ bei der Teamer Nico Mast, Friesenheims Bürgermeister Armin Roesner, den Präsident des Landesfeuerwehrverband Baden Württemberg Dr. Frank Knödler, Jugendgruppenleiterin Sarah Bocho und Jugendsprecherin Stefanie Heiß begrüßen durfte. Nach einer kurzen Vorstellung der Podiumsdiskussion Teilnehmer hatte Mast auch zum Einstieg für jeden eine Frage parat. So ging es bei der Gesprächsrunde vor allem um die Übergabe von Verantwortung an Jugendliche und wo man die Jugendfeuerwehr aktiv beteiligt möchte. Jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit sich einzubringen und so kam eine lebhafte und harmonische Gesprächsrunde zu standen, bei der schnell klar wurde, das die Basis mit den Verantwortlichen von Jugendfeuerwehr, Feuerwehr und Politik an einem Strang ziehen. So waren die Themen wie der Übertritt mit 17 in die Aktive Wehr und wenn es den Führerschein mit 17 gibt, warum bleibt das Wahlrecht bei 18 Jahren nur noch reine Formsache. Das Fazit aus Mast Gesprächsrunde zeigte, dass die Jugend bereit ist schon früh Verantwortung zu übernehmen und Verband wie Politik bereit sind diese auch zu gewähren.
Im weiteren Verlauf der Versammlung stellte das Jugendforum die Ergebnisse der 4 Workshops vor, die am Vormittag angeboten wurden. Hier ging es zum einen um das Thema Öffentlichkeits- und Nachwuchsarbeit. So war den Teilnehmern klar, dass Sie Medien wie Computer, Handy, Internet, Fernseher und Radio besser nutzen müssen. Der Workshop teilte sich in 5 Gruppen bei denen die Möglichkeiten diskutiert wurden. So waren die Jugendlichen der Meinung, das gerade das Internet, speziell im Bereich Facebook und Twitter besser genutzt werden sollen. Aber auch die Print Medien dürfen nicht vernachlässigt werden und so sollen auch zukünftig Infoblätter, Plakate und Flyer ein fester Bestandteil bei der Öffentlichkeitsarbeit bleiben. Die beste Öffentlichkeitsarbeit bleibt aber der persönliche Kontakt vor Ort, bei dem man beispielsweise durch Schauübungen die Arbeit der Jugendfeuerwehr vorstellen konnte. Ein weitere wichtiger Aspekt des Workshops war das Recht am Bild, was den Delegierten anhand von Beispielen erklärt wurde.
Im zweiten Workshop beschäftigten sich die Teilnehmer über die Voraussetzungen für einen Jugendsprecher und den Jugendwart. So soll nach Sicht der Teilnehmer ein Jugendsprecher das Bindeglied zwischen Jugend und aktiver Wehr sein. Außerdem sollte er ein Vorbild sein und bei Diskusionen zwischen Jugendfeuerwehr und Betreuern vermitteln können. Durch seine fair und organisiert Art sollte von ihm eine aktive Mitarbeiten erwartet werden können. Auch der perfekte Jugendwart sollte selbstverständlich ein Vorbild und verlässlich sein. Außerdem wünschen sich die Teilnehmer beim perfekten Jugendfeuerwehr ein modernes und freundliches Auftreten mit technischem Verständnis sowie ein offenes Ohr für anstehende Probleme.
Im dritten Workshop ging es um die Vereinbarkeit von Feuerwehr und Berufsleben. Hier sahen die Teilnehmer ideale Voraussetzungen und keine Gegensätze. Sondern waren der Meinung, dass ein Feuerwehrangehöriger eine Bereicherung für jeden Arbeitgeber ist. Denn durch sein Ehrenamt weiß er was Verantwortung heißt und hat gelernt im Team zuarbeiten. In Krisensituationen kann er Ruhe bewahren und hat ein gestärktes Selbstbewusstsein.
Ein weitere Workshop beschäftigte sich mit „Happy Slapping“ was übersetzt fröhliches Zuschlagen heißt. Hier entwickelten die Teilnehmer Strategien wie man sich dieser neuen Form von Mobbing als Gruppe entgegenstellen kann. Bereits die ersten Anzeichen abwehren und die Täter mit Hilfe der Gruppe zum aufhören bewegen.
Als eine Art Nachrichtensendung war der Jahresrückblich aufgebaut, bei dem mittels Beamer die wichtigsten Ereignisse auf die Leinwand geworfen wurden und im Nachrichtensteel ein Rückblick stattfand. Hier wurde vor allem das Landeszeltlager der Jugendfeuerwehr Baden Württemberg hervorgehoben, welches die Reiselustigen nach Ungarn führte.
Neu in den Reihen der Jugendfeuerwehr konnte Landesjugendleiter Thomas Häfele Thorsten Rönisch begrüßen, der als neuer Mitarbeiter im Bereich Jugendfeuerwehr an der Landesfeuerwehrschule Baden Württemberg eingesetzt wird. Hier dankte Häfele auch noch mal Dr. Frank Knödler für die gute Zusammenarbeit und die Umsetzung dieser wichtigen Stelle die bisher im Vergleich zu allen anderen Landesfeuerwehrschulen in Deutschland einzigartig ist.
Michael Otto verlass den Kassenprüfbericht und konnte Kassier Uwe Seehaus eine absolut zuverlässige, ordentliche und korrekte Kassenführung bestätigen, was auch die Versammlung so sah und den Kassier entlastete. Bei der Wahl eines Kassenprüfers wurde Michael Otto erneut von der Delegiertenversammlung bestätigt und wird somit auch weitere zwei Jahre die Kasse der Jugendfeuerwehr Baden Württemberg prüfen.
Die Arbeit von Brandmeister Uwe Seehaus wurde besonders gewürdigt. Wie Thomas Häfele berichtete trat Seehaus 1977 von der Jugendfeuerwehr Weinheim in die Einsatzabteilung über. In den folgenden Jahren bestand er sämtliche Ausbildungslehrgänge der Feuerwehr und gehört der Landejugendleitung der Jugendfeuerwehr Baden Württemberg bereits seit 24 Jahren an. So war er zeitweise stellvertretender Landesjugendleiter und ist als Kassier nicht mehr wegzudenken, leitet den Hydrantshop der Jugendfeuerwehr Baden Württemberg und ist als Insider und Ratgeber eine wichtige Stütze der Landesjugendleitung. Für seine großen Verdienste im Feuerwehrwesen Baden Württemberg wurde Brandmeister Uwe Seehaus daher durch den Präsindent des Landesfeuerwehrverband Dr. Frank Knödler das Deutsche Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber verliehen.
Aber auch Thomas Häfele selbst wurde geehrt und mit der Ehrennadel der deutschen Jugendfeuerwehr in Silber ausgezeichnet. Er bedankte sich im Anschluss für die Ehrung und gab zu, dass die Feuerwehr und Jugendfeuerwehr für ihn ein Droge ist und ihm von ganzem Herzen Spaß macht.
Das Jugendforum konnte auch viel positives berichten. So sind inzwischen in fast allen Landkreisen Jugendforums etabliert. Nur noch 9 Landkreise haben kein Jugendforum, was sich aber auch nach dem Wunsch des Jugendforums bald ändern soll. Im Berichtsjahr gab es auch Neuwahlen bei den Stefanie Heiß und Henning zu den Jugendsprechern Baden Württembergs gewählt wurden. In ihrem Ausblick teilten sie der Versammlung mit, dass Sie momentan an einem Handbuch für Jugendsprecher arbeiten und man mit einer Veröffentlichung 2011 rechnen kann. Im November 2010 wird es ein Treffen der Jugendsprecher Bundesebene in Berlin geben. Außerdem sind die Verantwortlichen auch schon kräftig am planen u auch 2011 wieder ein Hüttenwochenende anzubieten.
Zum Schluss der Versammlung bedankte sich Thömas Häfele noch mal ganz besonders bei der Jugendfeuerwehr Friesenheim für ihre Unterstützung und Bereitschaft die Versammlung durchzuführen. Die Wehr hatte sich viel Mühe gegeben und neben der Delegiertenversammlung auch ein keines Rahmenprogramm mit Ausstellung angeboten. Der nächste Landesjugendfeuerwehrtag mit Delegiertenversammlung findet vom 22. Bis 24. Juli 2011 in Pfullingen statt. Und auch 2012 ist schon geklärt. Den hier hatte sich die Jugendfeuerwehr Mutlangen aus dem Ostalbkreis zur Ausrichtung der Delegiertenversammlung beworben, was von der Versammlung auch gerne angenommen wurde.
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