Tausende Haushalte ohne Strom

Weinheim. Fast vier Stunden lang waren in der Nacht von Sonntag auf Montag Tausende Haushalte in Weinheim ohne Strom. Auch die Nachbargemeinden waren zum Teil betroffen. Wie die Polizei berichtet, war ein Leitungsschaden die Ursache; über 250 besorgte Anwohner riefen bei der Polizei an.

Zwar gelang es der Einsatzzentrale der Stadtwerke Weinheim, durch „Umschaltungen im Stromnetz“ schon nach einer halben Stunde die Versorgung teilweise wiederherzustellen. Aber bis 2.15 Uhr sorgten Stromschwankungen immer wieder für flackernde Lichter und abstürzende Computer. In den sozialen Netzwerken überschlugen sich am Sonntagabend die Störungsmeldungen. Allein auf der Facebookseite der Weinheimer Feuerwehr gingen binnen weniger Stunden mehr als 160 Kommentare von Bürgern ein, die im Dunkeln saßen.

Doch damit nicht genug: Dem Server, der die Ampeln in Weinheim steuert, war der Stromausfall gar nicht gut bekommen. Die Folge: Im morgendlichen Berufsverkehr funktionierten viele Ampeln nicht, was zu teilweise chaotischen Szenen führte. Vor allem die Autobahnzufahrt an der „Kibek-Kreuzung“ wurde für die Autofahrer zur Geduldsprobe, obwohl die Polizei zeitweise den Verkehr von Hand regelte.

Um die Mittagszeit waren alle Ampeln im Stadtgebiet, die vom Stromausfall betroffen waren, wieder programmiert und ohne Einschränkungen in Betrieb. Auch die Stromversorgung funktionierte reibungslos, obwohl die Fachleute der Stadtwerke da noch auf der Suche nach der Ursache waren.

Wie gestern Nachmittag der Geschäftsführer der Stadtwerke Weinheim, Peter Krämer, auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, dürfte die defekte Isolation eines Erdkabels der Grund für den Stromausfall gewesen sein. Vier Stellen habe man im Stadtgebiet mittlerweile lokalisiert, wobei noch unklar sei, wo der „auslösende Schaden“ passiert sei. Denn wahrscheinlich seien die drei anderen Defekte Folge des Kurzschlusses, den die defekte Isolation ausgelöst hatte. Am Nachmittag arbeiteten die Mitarbeiter der Stadtwerke in der Wintergasse in Lützelsachsen, in der Zinkgräfstraße und in der Bismarckstraße/Ecke Bahnhofstraße in der Weinheimer Innenstadt. Auch die Feuerwehr war in der Nacht mehrfach alarmiert worden, weil Menschen in Aufzügen feststeckten, vor allem in der Innenstadt. Ferner löste eine Brandmeldeanlage einen Fehlalarm aus, was auf die Stromschwankungen zurückzuführen sein dürfte.

Aber auch im Feuerwehrzentrum selbst war in der Nacht wiederholt der Strom für kurze Zeit weg, weshalb die Computer mehrfach neu gestartet werden mussten.

Wie Ralf Mittelbach, Kommandant der Abteilung Stadt, berichtete, verfügt die Feuerwehr aber über eine Notstromversorgung, die bei längeren Ausfällen anspringen würde.

Quelle: Weinheimer Nachrichten vom 17.09.13