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Sie können nun auch in Zukunft retten

29. März 2011 | Von
DLRG Weinheim im Übungseinsatz

DLRG Weinheim im ÜbungseinsatzDLRG: Der Weinheimer Ortsverein schließt einen Vertrag mit der Stadt, der ihm die finanzielle Zukunft sichert und neue Aufgaben und Kompetenzen zuteilt. Durchatmen: Die Weinheimer DLRG übernimmt von der Feuerwehr die Aufgabe des Rettungsdienstes im und am Wasser und wird dafür von der Stadt finanziell unterstützt. Zuletzt mussten die Lebensretter um die Zukunft ihres Vereins bangen.„ Es konnte nur schwarz oder weiß, ja oder nein, sein.“ Jetzt weiß Kai Stauffert Bescheid: weiß, ja. Er ist unterschrieben, der Vertrag zwischen der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) Weinheim und der Stadt; ein „absolutes Novum in Süddeutschland“, wie der DLRG-Ortsvereinsvorsitzende Stauffert stolz sagt.

 

Der Vertrag sichert dem Weinheimer Verein die Zukunft. Finanziell. Bisher war die DLRG ein „einfacher Verein“. Nun ist sie für den Rettungsdienst im und am Wasser zuständig. Diese Aufgabe wurde ihr von der Weinheimer Feuerwehr abgetreten. „Das ist eine echte Aufwertung für uns“, sagt Stauffert. Dies werde auch dadurch deutlich, dass die DLRG noch vor kurzer Zeit dem „Amt für Bildung, Sport und Bäder“ angehörte, nun der Abteilung „Feuerwehr und Katastrophenschutz“ zugeordnet ist. Die laufenden Kosten für den Rettungsdienst werden ab sofort von der Stadt übernommen. Andernfalls hätte es die Weinheimer DLRG wohl schon bald nicht mehr gegeben, erklärt Stauffert mit ernster Miene.

 

Zukunftssorgen muss er sich nun nicht mehr machen. Den Vertrag sieht er als ein Spiel mit zwei Gewinnern an: „Wir wissen, dass es weitergeht und die Stadt weiß, dass sie einen zuverlässigen Partner hat.“ Und dieser zuverlässige Partner sei die DLRG nicht nur in Sachen Rettungsdienst; auch der Wachdienst über alle Gewässer auf Weinheimer Gemarkung und technische Aufgaben am Waidsee liegen in der Hand der DLRG. Bei den „Pelikanen“, die für eine konstante Wasserqualität des Waidsees sorgen, stehe beispielsweise ein Granulatswechsel an. Bei fünf Pelikanen mit je 900 Kilogramm Granulat keine einfache Aufgabe für einen Verein, der aus rund 200 ehrenamtlichen Mitarbeitern besteht.

Anträge für Neuanschaffungen

 

Doch in welchem Umfang die DLRG zukünftig agieren kann, das hänge nicht nur von der Übernahme der Kosten für den Rettungsdienst ab. Ein Großteil der Ausgaben werde für Neuanschaffungen verwendet – und die müssen bei der Stadt beantragt werden. Eine ziemlich gewichtige steht derzeit an: Der Weinheimer Ortsverein benötigt ein neues „Tauchgruppenfahrzeug“. Also ein Transportfahrzeug, in dem Personen und alle wichtigen – und zum Teil extrem schweren – Gegenstände transportiert werden. Kostenpunkt: 140 000 Euro. „Wir können nicht einfach einen VW-Bus kaufen. Da gibt es ganz strikte Vorgaben und Vorschriften“, erklärt Stauffert die Zwänge bei solchen Anschaffungen. Der Antrag liege der Stadt schon vor. Stauffert kann sich auch alternative Finanzierungskonzepte vorstellen: „Die Stadt könnte uns das Geld beispielsweise vorlegen und wir arbeiten es sukzessive ab.“

 

Vorsitzender der DLRG Weinheim Kai StauffertJetzt kann er wieder frohen Mutes in die Zukunft schauen: der Weinheimer DLRG-Vorsitzende Kai Stauffert. Eigene Rücklagen habe die DLRG nicht mehr. In den vergangenen sechs Jahren habe man Geld im unteren sechsstelligen Bereich in die Ausrüstung investiert. Geld, das aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen bestand, erklärt Stauffert. Eine dieser Anschaffungen aus Eigenmitteln ist der Rescue-Jet, der es erlaubt, bereits auf dem Wasser zu reanimieren. Diesem High-Tech-Gerät gegenüber stehen das derzeitige, 29 Jahre alte Tauchgruppenfahrzeug („Das kommt im Mai nicht mehr durch den TÜV“) und die 31 Jahre alte Mercedes G-Klasse. Eine echte Rarität, wie Stauffert lachend berichtet.

 

Zwar hat die Fahrzeuganschaffung oberste Priorität, doch auch die Suche nach neuen Räumlichkeiten steht weit oben auf der Agenda. Denn der Raum in der Albert-Schweitzer-Schule werde der DLRG mittelfristig wegen Eigenbedarfs gekündigt. Gemeinsam mit der Stadt sei man derzeit auf der Suche nach Ersatz. Für Stauffert gilt deshalb festzuhalten: „Der Vertrag ist ein wichtiger Schritt. Ein erster Schritt.“

Weitere Informationen unter www.weinheim.dlrg.de

Artikel Weinheimer Nachrichten vom 29.März 2011 Bild: Gutschalk az