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Am 11.2. dreht sich alles um die 112

10. Februar 2011 | Von
Europaweiter Notruf 112

Europaweiter Notruf 112Tag des europäischen Notrufs soll den Bekanntheitsgrad der Nummer steigern! Einen wahren Geistesblitz hatten die Mitarbeiter der EU, als sie den europäischen Tag des Notrufs 112 auf den 11.2. legten. Mit diesem Tag soll der Bekanntheitsgrad der europaweit gültigen Notrufnummer gesteigert werden. Im Main-Tauber-Kreis landen alle 112-Notrufe in der beim Deutschen Roten Kreuz angesiedelten integrierten Leitstelle in Bad Mergentheim. Integriert deshalb, weil hier die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle zusammengefasst sind. Klaus Eckel, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Bad Mergentheim, weiß sogar noch mehr: Es handelt sich um eine „echte“ integrierte Leitstelle, weil alle Mitarbeiter sowohl eine rettungsdienstliche wie auch eine Feuerwehrausbildung haben. Der „Endnutzer“, der einen Notruf absetzt, kann also nichts falsch machen.

19 222 nicht mehr gültig

Auch, wer sich nicht sicher ist, ob der Polizeinotruf 110 oder eben die 112 die richtige Nummer ist, gelangt in jedem Fall an die zuständige Stelle. „Die Leute, die etwa einen Unfall melden, sind ja meistens sehr aufgeregt“, sagt Eckel. Als Beispiel nennt der Geschäftsführer den Unfall mit einer eingeklemmten Person. Ist die Polizei alarmiert worden, verbindet sie an die Leitstelle weiter, wo sofort das hochmoderne „elektronische Alarmierungs- und Ausrückprogramm“ aktiviert wird. Ein Tastendruck, und passend zum Szenario „eingeklemmte Person“ rücken der Notarzt und das Feuerwehrteam mit der Rettungsschere gleichzeitig aus. Polizei und integrierte Leitstelle sind mit einer Standleitung verbunden, so dass jeder Notruf sofort an die richtige Stelle gelangt. Auch wer die mittlerweile für Notrufe nicht mehr gültige 19 222 wählt, landet in der integrierten Leitstelle. Die 19 222 werde allerdings in der Öffentlichkeit nicht mehr beworben, sagt Klaus Eckel. Denn sie weist einen gravierenden Nachteil auf: Sie ist übers Handy nur mit der passenden Vorwahl zu erreichen. Die Zahl der Notrufe per Handy aber hat in der Vergangenheit stark zugenommen.

120 000 Anrufe pro Jahr

Die 112 als einheitliche Notrufnummer für Feuerwehr und Rettungsdienst könnte aus Sicht der Rettungsdienstmitarbeiter allerdings ebenfalls einen Pferdefuß haben: Bei großen Schadensereignissen wie Unwettern oder Hochwasser besteht die Gefahr, dass die Notrufleitungen blockiert werden. Sind zum Beispiel viele Keller mit Wasser vollgelaufen, versuchen alle Hausbesitzer auf einmal, die Feuerwehr zu alarmieren. Unter Umständen kann ein Herzinfarkt dann in der Warteschleife hängen bleiben. Dieses Szenario hält Klaus Eckel aber für sehr theoretisch. „Solche Schadensereignisse sind ja per Wettervorhersage relativ gut zu prognostizieren“, sagt er. In solchen Fällen sei die Leitstelle mit besonders vielen Mitarbeitern besetzt, so dass die Anrufe sehr schnell abgearbeitet werden könnten. Mehr als 120 000 Anrufe zählt die Leitstelle pro Jahr. Abzüglich solcher Anrufe, bei denen es nur um eine Auskunft ging oder die an den kassenärztlichen Notfalldienst weitervermittelt wurden, zählt die Bad Mergentheimer Leitstelle immer noch rund 25 000 einsatzbezogene Notrufe im Jahr.

Europaweite Gültigkeit

Dass die 112 die gebührenfreie Notrufnummer für ganz Europa ist, wüssten laut einer von der EU veröffentlichten Studie allerdings nur ein Viertel aller EU-Bürger, teilt das Landratsamt Main-Tauber-Kreis mit. Zwar hätten in Deutschland 75 Prozent der Befragten die Nummer gekannt, heißt es in der Mitteilung weiter. Es sei aber nur 18 Prozent bewusst gewesen, dass die 112 europaweit gelte. Neben allen EU-Mitgliedsstaaten kann die 112 als Notrufnummer ohne Vorwahl auch in der Türkei, der Schweiz, Serbien, Island, den Färöer-Inseln, Liechtenstein, Norwegen, Andorra, Monaco und San Marino gewählt werden. Bei einer Überlastung der Netze würden Notrufe über die 112 priorisiert, teilt das Landratsamt weiter mit. Das heißt, andere Verbindungen würden eventuell getrennt, um den Notruf absetzen zu können. Außerdem würden Informationen zum Standort und der Name des Halters automatisch an die Leitstelle übermittelt, um eine schnelle Ortung eines potenziellen Unfallopfers zu erleichtern. Quelle http://www.mainpost.de Von unserem Redaktionsmitglied Claudia Schuhmann