Achtung – aktuelle Hochwasser Information – Die Weschnitz steigt gefährlich
13. Januar 2011 | Von Feuerwehr Weinheim
Stand Freitag 14. Januar – 02:46 Uhr – Bildergalerie erneut ergänzt / Interview zur Lage mit Patrick Müller eingefügt / Stadt und Feuerwehr warnen vor einem Begehen von Ufernähe und den Dämmen. Als heute Mittag um 13 Uhr der Krisenstab der Stadt Weinheim zusammentrat, um Maßnahmen gegen eine wahrscheinlich immer weiter steigende Weschnitz zu beraten, lag der Pegelstand bei exakt 2 Meter – gemessen an der Peterskirche.
Als Feuerwehrkommandant Reinhold Albrecht die Sitzung um 13.15 Uhr beendete, fragte er den aktuellen Wasserstand des aus dem Odenwald herbeifließenden Flüsschens erneut ab. Da lag der Pegel schon bei 2.05 Meter. Dieses rasche Ansteigen des Wassers verdeutlicht die Lage, zumal die Wettervorhersage weiter ergiebigen Regen meldet und auch die Weschnitzpegel im Odenwald weiter ansteigen. Die Weschnitz ist in den letzten Tagen zu einem reißenden Gebirgsfluss angeschwollen. Der seit vielen Jahren nicht mehr erreichte Höchststand von 2.26 Meter (am 22. Februar 1970) ist nicht mehr weit entfernt. Das so genanannte „Jahrhundert-Hochwasser“ würde die Weschnitz bei 2.76 erreichen.
Die Feuerwehr hat aufgrund der Lage gestern (Donnerstag) die Alarmstufe II ausgerufen und warnt die Bevölkerung davor, sich in Ufernähe oder – vor allem im Westen – auf einen Damm der Weschnitz aber auch des Landgrabens zu begeben. „Wir können für die Standfestigkeit der Dämme nicht garantieren“, sagt Feuerwehrkommandant Reinhold Albrecht. Wer Schäden an einem Damm wahrnehme, solle sie möglichst rasch der Feuerwehr melden (06201-13044). Stündlich nimmt die Feuerwehr neue Kontrollen vor, auch am Grundelbach und dem Apfelbach in Heiligkreuz. Überall gilt: Die unmittelbare Ufernähe meiden. Einige kritische Stellen hat der Bauhof der Stadt bereits abgesperrt, zum Beispiel an der Boxerbrücke in der Birkenauer Talstraße, wo das Wasser nicht mehr weit von der Straße entfernt ist. „Wer diese Absperrungen missachtet“, warnt Albrecht, „begibt sich in Lebensgefahr“. Der Bauhof der Stadt befindet sich in Hochwasserbereitschaft. „Die Sandsäcke liegen gefüllt und auf Paletten verpackt bereit“, meldet Heiner Greulich, Einsatzleiter im Baubetriebshof.
Interview Abteilungskommandant Stadt Patrick Müller mit Weinheimblog-tv
Zusammenfassung des Einsatzes durch unsere Pressestelle der Stadt Weinheim.
Update 13. Januar – 22:35 Uhr
Am Abend hat sich die Situation entlang der Weschnitz in Weinheim leicht entspannt. Der Höchststand um 17 Uhr betrug 2.20 Meter. Das war nur sechs Zentimeter unterhalb des Rekordhochwassers von 1970. Danach ging der Pegel zurück bis 2.07 Meter um 20 Uhr.
Bis 20.30 Uhr hatte die Feuerwehr mit weiteren Hilfskräften der DLRG, des städtischen Bauhofs und des THW im Stadtgebiet 17 Einsätze zu bewältigen, insgesamt waren rund 50 Personen im Einsatz.
Einsatzschwerpunkt war am Abend die Weschnitz im westlichen Verlauf, wo der Damm teilweise unterspült wurde und zu brechen drohte. Auf einer Länge von rund 800 Meter stützten die Einsatzkräfte mit Kies und Sandsäcken den Damm ab. Dieser Einsatz dauert vermutlich noch bis nach Mitternacht an.
Zur Stunde – 22:44 Uhr sind 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, DLRG und Stadt Weinheim – Bauhof / Tiefbauamt im Einsatz um den Damm abzudichten. Außerdem werden weitere Sandsäcke der Feuerwehr Birkenau an die Einsatzstelle gebracht.
Im Feuerwehrhaus stehen morgen (Freitag) Feuerwehr – Pressesprecher Ralf Mittelbach und Feuerwehrkommandant Reinhold Albrecht gemeinsam mit dem Pressesprecher der Stadt Weinheim Roland Kern für ein Resumee zur Verfügung. Presseauskunft der Stadt Weinheim 06201 / 82390 (Roland Kern) – Presseauskunft Feuerwehr 06201 / 25 806 73 (Ralf Mittelbach) oder alternativ 06201 / 13044 (Zentrale Feuerwehr)
