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Feuerwehrangehörige werden zu Atemschutzgeräteträgern ausgebildet

27. September 2010 | Von
Atemschutzlehrgang bei der Berufsfeuerwehr Heidelberg

Atemschutzlehrgang bei der Berufsfeuerwehr HeidelbergOftmals entstanden Freiwillige und Berufsfeuerwehren im Mittelalter aufgrund von verheerenden Bränden in Straßenzügen oder ganzen Stadtvierteln. Seit dieser Zeit gehört die Brandbekämpfung zu den Hauptaufgaben der Feuerwehren. Die Bauweise der Gebäude und auch die Technik zur Brandbekämpfung machten im Laufe der Zeit rasante Fortschritte. So kann man heute bei jedem Brand in einem Gebäude Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten an der Einsatzstelle beobachten. Um diese Geräte im Einsatz verwenden zu können, besuchen die Weinheimer Feuerwehrangehörige den Lehrgang für Atemschutzgeräteträger bei der Berufsfeuerwehr in Heidelberg. Jedes Jahr werden an mehreren Ausbildungsterminen über das laufende Jahr bis zu 20 neue Atemschutzgeräteträger ausgebildet.

Vorkurzem konnten wieder drei Weinheimer Feuerwehrangehörige den Lehrgang erfolgreich abschließen. Am ersten Lehrgangstag ging es für die Lehrgangsteilnehmer schon sehr tief in das Thema. So wurden in der Theorie die Grundlagen für den Atemschutzeinsatz, Atemgifte, Schutzmöglichkeiten der Geräte und deren Aufbau behandelt. Neben den bekannten Atemschutzgeräten mit Pressluftflaschen wurde hier besonderes Augenmerk auf Filtergeräte gelegt, welche man bei Nachlöscharbeiten und Strahlenschutzeinsätzen tragen kann. Um sich erst einmal an die Geräte zu gewöhnen wurden diese am Nachmittag zum ersten Mal getragen. Bei einem Rundgang durch die neue Feuerwache konnten sich alle Teilnehmer an das Gewicht und die eingeschränkten Sichtverhältnisse gewöhnen. Um auch schon etwas „Einsatzluft“ zu schnuppern mussten die Teilnehmer durch die Atemschutzstrecke kriechen. Zuvor jedoch mussten sie an die Arbeitsgeräte gehen. Diese Geräte kennt man teilweise aus dem Fitnessstudio. Auf einem Laufband, einer Endlosleiter oder beim Gewichte ziehen werden vorgegeben Belastungen abgeleistet. Diese sollen auch die körperliche Anstrengungen und den Stress bei einem realen Einsatz simulieren. Die Atemschutzstrecke selbst, ist ein Gitterkäfig mit verschiedenen Hindernissen. In den beengten Verhältnissen muss man aufpassen, dass man nirgendwo mit seinem Atemschutzgerät hängen bleibt. Bei einem Durchgang durch diese Strecke ist Teamwork gefragt. Gemeinsam als Trupp kriechen 2-3 Feuerwehrleute durch die Strecke und unterstützen sich an Engstellen gegenseitig.

 

Am zweiten Lehrgangstag wurden die Durchgänge in der Atemschutzstrecke „verschärft“. Was am Tag zuvor noch bei Licht und guten Sichtverhältnissen einfach war, musste nun in der abgedunkelten Strecke unter erschwerten Bedingungen erfüllt werden. Die Aufgabe für die Trupps lautete, an den Hindernissen vorbei zu kommen und gleichzeitig eine Person aus dem Bereich retten. Die Zusammenarbeit im Team wurde dabei durch eine laute Geräuschkulisse erschwert. Diese Übungen dienen dazu, die Feuerwehrleute auf den Einsatzfall vorzubereiten. Bei einem Wohnhausbrand müssen sie sich auch unter Stress in einem fremden Gebäude orientieren, evtl. vermisste Personen suchen und den Brand bekämpfen.

Am dritten und letzten Lehrgangstag wurden die Techniken zum Absuchen und Orientieren in fremden Gebäuden geübt. Außerdem mussten die Lehrgangsteilnehmer eine schriftliche und praktische Prüfung ablegen, bei denen das erlernte Wissen abgefragt wurde. Bei der praktischen Prüfung galt es wieder durch die Strecke zu kriechen, Gasflaschen aus gefährlichen Bereichen zu bergen und unter null Sicht Räume schnell und gezielt nach Personen abzusuchen.

Der Lehrgang befähigt die Teilnehmer Atemschutzgeräte bei Übungen und Einsätzen zu tragen. In den kommenden Wochen und Monaten folgen noch viele weitere Übungen, um die Einsatzstandards der Weinheimer Feuerwehr zu verinnerlichen. Bei den letzten zwei Lehrgängen haben folgende Teilnehmer aus Weinheim an den Lehrgängen teilgenommen:

Björn Münnecke, Daniel Schneider, Daniel Paradiso, Dominik Haas, Florian Fath und Sven Bürholt

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