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„Gemeinsame Lösungen entwickeln“

18. April 2010 | Von
Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Weinheim 2010

Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Weinheim 2010Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr – Wolfgang Eberle bleibt Stellvertretender Kommandant – Hohe Auszeichnung für Rolf Tilger /// Die Stadt und ihre Freiwillige Feuerwehr wollen auch in der Finanzkrise zusammenstehen und gemeinsame Lösungen entwickeln, so dass Anschaffungen für die Wehr und deren Einsatzstärke trotz der leeren Stadtkasse möglich sind. Das bekräftigten Oberbürgermeister Heiner Bernhard, Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Dr. Torsten Fetzner sowie Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend in Hohensachsen. werden“.

OB Bernhard erklärte: „Bei den Anschaffungen der nächsten Zeit, großteils handelt es sich dabei um Fahrzeuge, müssen wir gemeinsam Phantasie und Kreativität entwickeln. Das Geld, um einfach zu kaufen, ist definitiv nicht da. Aber natürlich ist die volle Einsatzfähigkeit und damit die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger für uns gemeinsam das allerhöchste Gut. Es wird Lösungen geben müssen, die wir gemeinsam zu entwickeln haben.“

Er ergänzte: „Die Gespräche in den letzten Tagen geben mir Zuversicht, dass es gelingen kann, wenn wir gegenseitiges Verständnis aufbringen. Ich freue mich dabei – wieder einmal – auf Impulse aus der Weinheimer Feuerwehr. Ich bin mir sicher, liebe Kameradinnen und Kameraden, wir werden das Tal zusammen durchschreiten. Damit wir auch zusammenstehen können, wenn es wieder aufwärts geht.“

Der OB war nach eigenem Bekunden auch deshalb bei den Brandschützern, „um mich persönlich, aber auch im Namen des Gemeinderates und aller Weinheimerinnen und Weinheimer bei Euch zu bedanken für zahlreiche Einsätze, teilweise in gefährlichen, ja lebensgefährlichen Situationen, für die Selbstlosigkeit und eben jene Sicherheit, die eine derart schlagkräftige Wehr einer Stadt bieten kann“.

Gute Nachrichten brachte der OB mit, was die Aufwandsentschädigung für die Wehrangehörigen betrifft, die zwischenzeitlich zur Debatte stand: „Ich kann heute auch sagen, dass es gut aussieht für die Aufwandsentschädigung. Ohne mich endgültig festlegen zu können, das letzte Wort hat der Gemeinderat. Wir haben vor, diese Leistung künftig in ein festes Personalbudget umzuwandeln, dann ist sie kein Zuschuss mehr. Das soll sie meiner Ansicht nach auch nicht sein – sie steht Euch zu, Kameradinnen und Kameraden“, berichtete der OB.

Heiner Bernhard erklärte, warum auch die Investitionen und Zuschüsse für die Freiwillige Feuerwehr im Zuge der Haushaltskonsolidierung auf den Prüfstand mussten. „Es ging kein Weg an dem großen Kassensturz vorbei“, so der Rathauschef, „jeder verantwortungsvolle Familienvater hätte das genauso gemacht, wenn seine Einnahmen auf einmal dramatisch einbrechen, während jeden Monat die gleichen Belastungen vom Konto abgebucht werden“. Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht hatte in seinem Rechenschaftsbericht keinen Hehl daraus gemacht, dass die Wehr in diesem Jahr „noch mal eine bittere Pille schlucken werde“, was die Ausstattung der Feuerwehr angehe. Aber: „Für 2011 sind wir nicht mehr bereit, wenn sich nichts ändert, unsere Arbeit zum Schutz und Wohle der Bürgerschaft weiterhin ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen“. Sein Resumée fiel dann wieder etwas versöhnlicher aus, als er die Einschätzung des OB teilte: „Nach den Gesprächen mit Verwaltung und Gemeinderat“, bestätigte der Kommandant, „bin ich zuversichtlich, dass wir eine einvernehmliche Lösung für alle Beteiligten finden

Bernhard und Fetzner verwiesen auf die Sonderstellung der Weinheimer Feuerwehr im Land, die immer weiter wächst und sich großem Zulauf erfreut, während andere Wehren – gerade in kleineren Kommunen – hart an der Grenze der Einsatzfähigkeit sind. Großes Lob hatten beide deshalb auch für die Jugendarbeit der Feuerwehr parat. Albrecht konnte dies mit Zahlen und Fakten untermauern: 344 aktive Feuerwehrleute hat die Weinheimer Wehr im Moment – Tendenz steigend. Insgesamt berichtete er von 726 Einsätzen, Hilfeleistungen und Sicherheitswachen im letzten Jahr. Sämtliche Berichte des Abends waren von genauso hohem Engagement geprägt. Jugendwart Markus Schäfer berichtete zum Beispiel davon, dass seine junge Abteilung derzeit über 99 Mitglieder verfügt. Das sei die Talentschmiede für die aktive Wehr. Ein ganzes Dutzend junger Brandschützer wurde von Reinhold Albrecht mit Handschlag aufgenommen.

Nur eine Wahl stand turnusgemäß auf der Tagesordnung. Dabei wurde Wolfgang Eberle mit großer Mehrheit als einer der beiden Stellvertreter Albrechts im Amt bestätigt, das er seit zehn Jahren ausübt.

Wichtige Ehrungen standen im Mittelpunkt, vor allem jene des altgedienten und immer noch unermüdlichen Rolf Tilger. Kreisfeuerwehrwart Hans-Joachim Gottuck zeichnete ihn für 40-jährige Mitgliedschaft mit dem Deutschen Feuerwehrkreuz in Silber aus und bezeichnete Tilger, der unter anderem 13 Jahre lang Stellvertretender Stadtbrandmeister war, als „ein Vorbild für den Feuerwehrnachwuchs“. Er lobte vor allem den großen Sachverstand im „Bereich der Technik und Ausrüstung“ und bescheinigte: „Mit Deiner manchmal etwas lauten aber immer konstruktiven Art hast Du Dir die Zustimmung und die Hochachtung aller Kameraden verdient.“ Auch Reiner Fath aus Oberflockenbach, der langjährige Kommandant und heutige Fördervereinsvorsitzende, wurde für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt, sowie Thorsten Fath für 25 Jahre im blauen Rock. Doris Göschel vom Kreisjugendverband der Feuerwehr zeichnete fünf Feuerwehrleute für besonders engagierte Jugendarbeit aus: Stefan Hördt, Tobias Kain, Linda Springer, Matthias Böhler und Stefan Baumann. Da wurde Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner in seinen Begrüßungsworten bestätigt. Er hatte betont: „Auf diese exzellente Jugendarbeit bin ich sehr stolz.“

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