Xynthia fegte über die Bergstraße
28. Februar 2010 | Von Feuerwehr Weinheim
Umgestürzte Bäume und abgedeckte Häuser waren die Folgen – Hoher Sachschaden, aber keine Verletzten. Entwurzelte Bäume, herabgewehte Dachziegel, umgeknickte Straßenschilder und ein umgestürzter Anhänger bilden die Bilanz der Schäden, nachdem Sturmtief „Xynthia“ gestern über die Bergstraße fegte. Von Verletzten berichteten die Einsatzkräfte zwar nicht, die Sachschäden dürften sich aber schon summieren. Und der eine oder andere Autofahrer hat einen großen Schreck bekommen: Auf der Muckensturmer Straße etwa fiel ein Baum auf ein vorbeifahrendes Auto, und auf der Autobahn A 5 wehte der Sturm einen Anhänger um – „der einzige sturmbedingte Unfall“, der der Autobahnpolizei am Abend bekannt war. Geringer Sachschaden und ein Stau waren die Folgen, auch die Ladenburger Wehr war hier vor Ort. Größere Schäden gab es in der Römerstadt bis gestern Mittag nicht. Im Feuerwehrhaus warteten rund 30 Blauröcke auf einen Einsatz. Sie sperrten an der Dalberg Grundschule und der Erich Kästner Schule Bereiche ab, weil einige Ziegel auf die Gehwege krachten. Schlimmer sah es um die Sebastianskapelle aus, denn hier waren rund 20 Dachziegel zu Boden gefallen. Einsatzleiter Peter Kinzig schickte die Mannschaft der Drehleiter in einen Gewerbetrieb in der Boveristraße, um Absicherungsarbeiten am Dach zu tätigen. „So wie es aussieht haben wir in Ladenburg wieder einmal viel Glück gehabt“, sagte Kinzig. Auch Ralf Mittelbach von der Weinheimer Feuerwehr wusste von keinen Verletzten und meldete „keine größeren Schäden“: An rund 45 Einsatzstellen leisteten 100 Kameraden aller Abteilungen Soforthilfe, meistens weil Bäume auf parkenden Autos oder Häusern landeten. Kurios: Ein Holzhäuschen auf dem Dach eines Hochhauses in der Weststadt drohte abzustürzen, ehe es die Feuerwehr sicherte. Im Stadtgebiet half zusätzlich die Werksfeuerwehr Freudenberg mit ihrem Teleskophubsteiger. Letztlich fiel die Einsatzbilanz aber schmäler aus als vor zwei Jahren: „Emma war weitaus schlimmer“, sagte Mittelbach. Anders in Schriesheim: Kommandant Oliver Scherer berichtete von teilweise schwierigen Aufgaben. In der Talstraße und der Landstraße waren Bäume so umgestürzt, dass sie Hauseingänge blockierten. Groß auch der Schaden beim Bergwerk, wo ein Baum eine Pergola zertrümmerte. Knapp 30 Einsätze zählte die Wehr, die seit 13 Uhr dauernd unterwegs war. Alle Hände voll zu tun hatten auch die Leutershausener. Eine über 20 Meter hohe Tanne fällte die Feuerwehr an der Heddesheimer Straße. Diese hatte sich auf einen abgestellten Mercedes gelegt und drohte auf die Kreisstraße zu stürzen – die Einsatzkräfte sperrten diese kurzfristig. Gegenüber des Hirschberger Rathauses wurde ebenfalls eine Tanne entwurzelt, die sich auf das Dach eines Wohnhauses legte. Auch hier zerlegte die Feuerwehr fachgerecht. Erheblichen Sachschaden verursachten die Orkanböen in Edingen – Neckarhausen: Herabfliegende Dachziegel, umstürzende Bäume beschädigten etliche Häuser und Fahrzeuge in beiden Ortsteilen sowie das Dach des Neckarhäuser Schlosses. Die Feuerwehr sperrte darauf hin den Schlosspark sowie den Neckardamm zwischen der Graf von Oberndorff Schule und der Eisenbahnbrücke. Kurz zuvor flogen Dämmplatten – Material aus der Schulsanierung – durch die Gegend. Auch das Dach einer Tankstelle am Real Markt wurde teilweise abgedeckt. Die Feuerwehren waren ab dem frühen Mittag pausenlos unterwegs und fuhren mit 40 Mann insgesamt 35 Einsätze.
Quelle Rhein Neckar Zeitung vom 01.03.2010 Bild Kreutzer
