Es war ein ruhiges, aber kein leichtes Jahr
22. Januar 2010 | Von Feuerwehr Weinheim
Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht, sein Stellvertreter Volker Jäger und Pressewart Ralf Mittelbach (von links nach rechts) waren sich einig, dass 2009 trotz der erneut hohen Einsatzzahlen im Vergleich zu den Vorjahren „ein eher ruhiges Jahr“ war. Freiwillige Feuerwehr Weinheim blickte auf 2009 zurück
– Sie hatte insgesamt 726 Einsätze und damit weniger als im Vorjahr. Die Rettung von 40 Schlangen aus einem verqualmten Keller und die Bergung eines übermütig gewordenen Wildschweins aus einem Forellenteich in Lützelsachsen, aber auch die Konfrontation mit acht toten Menschen bei Verkehrsunfällen zeigen die Bandbreite, mit der die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim im vergangenen Jahr konfrontiert wurden. Dennoch habe es sich trotz der erneut hohen Einsatzzahlen im Vergleich zu den Vorjahren um „ein eher ruhiges Jahr“ gehandelt, so Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht, sein Stellvertreter Volker Jäger und Pressesprecher Ralf Mittelbach beim gestrigen Jahresgespräch mit der Presse. Bis auf eine Überlandhilfe in Viernheim habe man 2009 „unwetterbedingt“ nicht ausrücken müssen, füllte Stadtbrandmeister die nackten Zahlen mit Leben. Die ausgebliebenen Unwetter waren dann auch ursächlich mit dafür verantwortlich, dass die Feuerwehreinsätze auf 726 zurückgingen. Im Vorjahr hatten die Blauröcke noch 903 Mal ausrücken müssen. 110 Mal waren die Aktiven mit einer Brandbekämpfung beschäftigt, 265 Mal wurden die Wehrangehörigen zu Technischen Hilfeleistungen angefordert. Zu zehn Tierrettungseinsätzen gesellten sich 36 Notfalleinsätze durch FeuerwehrErsthelfer („First Responder“) vor Ort, die die Zeit bis zum Eintreffen von DRK oder Johannitern überbrücken. Unter „Sonstiges“ verbuchte die Leitstelle im modernen Feuerwehrzentrum an der Bensheimer Straße 72 Einsätze, aber auch 110 durch Brandmeldeanlagen oder in böswilliger Absicht ausgelöste Fehlalarme. Insgesamt wurden 6703 Einsatzstunden abgeleistet und dabei 38 Personen aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet. Dass sich unter den in der Statistik ausgewiesenen 46 verletzten Personen kein Feuerwehrangehöriger befindet, machte auch Albrecht das Herz leichter. Stolz zeigte sich der Stadtbrandmeister auf das „Feuerwehrseelsorgeteam“, dem neben Pastoralreferent Wolf Dieter Wöffler Flüchter und Diakon Tomas Knapp auch drei Angehörige der Weinheimer Wehr angehören. Mit Bedauern quittierte Albrecht hier das Ausscheiden von Pfarrerin Birgit Risch, die nach ihrem Wegzug aus Weinheim nun in gleicher Funktion in Heidelberg tätig ist. Einmal mehr „bestens bewährt“ hat sich nach Aussage von Albrecht die Zusammenarbeit mit den Umlandfeuerwehren und den übrigen Rettungsdiensten der Metropolregion vom THW bis hin zu den Werksfeuerwehren von Freudenberg und Naturin. Regelmäßige (Waldbrand)Übungen und Treffen auch mit den hessischen Nachbarn vertieften nicht zuletzt beim neu eingeführten „Blaulichtstammtisch“ zudem die Kameradschaft untereinander, und mit den Floriansjüngern aus Viernheim, Gorxheimertal und Birkenau. Was sich auch in Bezug auf die Zusammenarbeit bei der Sperrung des Saukopftunnels positiv bemerkbar machte. Entgegen dem bundesweiten Trend braucht sich Weinheim um seinen Feuerwehrnachwuchs keine Sorgen zu machen, so Albrecht voller Stolz. Dank einer hervorragenden Jugendarbeit von Sulzbach bis Ritschweier stieg die Anzahl der jugendlichen Angehörigen ab zehn Jahren von 83 auf 96. Neben einem neuen Ladekranfahrzeug ist auch der mittlerweile abgeschlossene Neubau des Feuerwehrgerätehauses für die „Odenwaldwehr“ in Oberflockenbach auf der Habenseite zu verbuchen. Die Ausweitung der Kinderfeuerwehrprojekts Sulzbach auf andere Abteilungen, Brandschutzaufklärung für Senioren so wie das 100 jährige Jubiläum der Abteilung Ritschweier sind neben den Großveranstaltungen Kerwe, Segelflugtag und Schlossparkkonzerte die wichtigsten Punkte auf Albrechts Agenda für 2010.
Quelle Rhein Neckar Zeitung Foto: Kreutzer
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