Feuerwehr-Jahresbilanz: Einsätze im vergangenen Jahr von 903 auf 726 gesunken / 38 Personen gerettet / Kein Feuerwehrmann verletzt
22. Januar 2010 | Von Feuerwehr Weinheim
Aktiven-Zahl steigt entgegen Bundestrend! Einen ihrer spektakulärsten Einsätze hatte die Weinheimer Feuerwehr auf der Autobahn beim Brand eines Auto-Transporters. Damals wurde sie von den Hemsbacher Kammeraden zur Brandbekämpfung angefordert. Normalerweise ist es eine Erleichterung für Bürger, die vor ihrer verschlossenen Tür stehen, wenn die Feuerwehr kommt und ihnen mit einem Spezialisten wieder Eintritt zur Wohnung verschafft.
In sechs Fällen war das vergangenes Jahr nicht so, denn in der Wohnung befand sich ein verstorbener Mensch. Zwei weitere Male hatten es Aktive der Weinheimer Feuerwehren in 2009 mit Todesfällen zu tun. Einmal in Oberflockenbach und einmal bei einem Unfall auf der A 5. In solchen Fällen ist es gut, dass sie auf zwei Feuerwehrseelsorger zurückgreifen können. Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht, sein Stellvertreter Volker Jäger und Pressesprecher Ralf Mittelbach konnten ansonsten gestern auf ein ruhiges Einsatzjahr zurückblicken. Weil es keine größeren Unwetter gab, verringerte sich sogar die Zahl aller Einsätze von 903 im Jahr 2008 auf 726 Fälle. Albrecht: „Es ist besonders erfreulich, dass kein Feuerwehrmann verletzt wurde.“
Altersdurchschnitt: 37,9 Jahre
Und noch etwas ist besonders erfreulich: Während bundesweit die Zahl der aktiven Feuerwehrleute sinkt, sieht es in Weinheim anders aus. Die Zahl der Aktiven stieg von 330 auf 344, die Jugendfeuerwehr nahm von 83 auf 96 Jugendliche zu, und auch die weiblichen Feuerwehrangehörigen legten von 51 auf 56 Mädchen und Frauen zu. Ein neuer Werbe-Flyer oder die Mitwirkung bei den Weinheimer Ferienspielen haben Früchte gezeigt. Auch das Durchschnittsalter kann sich bei den Weinheimer Feuerwehren sehen lassen: Einschließlich Altersmannschaft (derzeit 161 Mitglieder) beträgt sie 43,8 Jahre, und unter den Aktiven 37,9 Jahre. Insgesamt haben die Helfer ehrenamtlich 8147 Stunden für die Allgemeinheit geleistet, dabei 38 Personen gerettet und 46 Verletzte mitversorgt. Nicht nur im eigenen Saft zu schmoren, sondern auch den Blick über den Tellerrand zu wagen, ist Reinhold Albrecht und seiner Mannschaft wichtig. Drei große Übungen in Abtsteinach, Birkenau und Gorxheimertal zeigten, dass die Feuerwehren auch länderübergreifend gut zusammenarbeiten, was insbesondere durch den Saukopftunnel von großer Bedeutung ist. Den Kontakt zu den Hilfsdiensten pflegen die Weinheimer Feuerwehren beim sogenannten „Blaulichtstammtisch“, der vergangenes Jahr eingeführt wurde und in diesem Jahr fortgesetzt werden soll. Dabei werden Kommunikation untereinander und Informationen durch Vorträge geboten.
Ausbildung
Nach wie vor wird viel Wert auf die Ausbildung gelegt. Grund-, Atemschutz-, Maschinisten- und Sprechfunklehrgänge werden im Weinheimer Feuerwehrstützpunkt angeboten. Die Technische Hilfeleistung und Wissen für Gruppenführer vermittelt die Landesfeuerwehrschule in Bruchsal. Fahrsicherheitstraining auf dem Hockenheimring, die Ausbildung eines Ladekranführers sowie Fortbildung im Rettungsdienst und bei der Jugendbetreuung runden das Angebot ab.
Ausblick
Im diesem Jahr sollen die bereits begonnen Aktivitäten im Bereich Kinderfeuerwehr von Sulzbach auf andere Abteilungen übertragen werden. Der Brandschutz für Senioren wird mit Unterstützung der Unternehmensgruppe Freudenberg fortgesetzt, so dass eine generationenübergreifende Arbeit garantiert wird. Besonderen Grund zur Freude hat in 2010 die Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Ritschweier. Im kleinsten Weinheimer Ortsbezirk feiert man im Juni das 100-jährige Bestehen der Wehr. dra Quelle Weinheimer Nachrichten Bild Ebert
Zahlen und Fakten auf einen Blick
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