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Die Röhre soll noch sicherer werden

9. Juli 2009 | Von

Ab kommenden Montag wieder gesperrt. Vier Monate wird der Saukopftunnel nicht passierbar sein, weil ein Fluchtstollen gebaut werden muss. Nachdem im letzten Jahr im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe der Saukopftunnel betriebs- und sicherheitstechnisch „auf den neuesten Stand der Technik“ gebracht wurde, wird ab Herbst dieses Jahres im Auftrag der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung entlang des kompletten Tunnels noch ein Fluchtstollen gebaut , der mittels zehn Querschlägen an die Fahrröhre angebunden wird und damit die Sicherheit im Tunnel bei Unfällen in erheblichem Maße zusätzlich erhöhen wird.

Bevor mit den eigentlichen Arbeiten zum Bau des Fluchtstollens begonnen werden kann, muss jedoch vorab im östlichen Tunnelbereich zusätzliche Bewehrung in der Firste der Fahrröhre eingelegt werden. „Beim Bau des Saukopftunnels konnte damals niemand vorhersehen, dass einmal parallel zur Fahrröhre noch ein weiterer Tunnel gebaut wird. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen hat man deshalb die Bewehrung seinerzeit auf das zwingend erforderliche Maß beschränkt und den Tunnel nicht auf den Lastfall Grundwasserabsenkung ausgelegt, der beim Bau des Fluchtstollens zum Tragen kommt“, heißt es hierzu vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen Bensheim (ASV).

Um die Arbeiten ausführen zu können, muss die bauausführende Firma zuerst ausreichend große Zugänge zur Firste schaffen, den Beton abbrechen, zusätzliche Bewehrung einlegen und danach den Bereich mit Spritzbeton wieder verschließen. Damit es dabei nicht zu dauerhaften Schäden am Tunnel kommt, kann dies immer nur abschnittsweise erfolgen.

Da mit dem benachbarten Abschnitt erst nach Aushärten des Beton begonnen werden kann, wurde im Rahmen der Bauvorbereitung ein Baukonzept entwickelt, nach dem in möglichst vielen, voneinander weiter entfernten Abschnitten gleichzeitig gearbeitet werden kann, so dass in Verbindung mit einem Mehrschichtbetrieb die Bauzeit auf das absolute Mindestmaß von etwa vier Monaten reduziert werden konnte.

Im Zusammenhang mit den Arbeiten an der Firste werden bereits an einigen der künftigen Querschläge Vorbereitungen getroffen, damit die Anschlüsse des Fluchtstollens an die Fahrröhre später möglichst ohne längere Sperrungen hergestellt werden. „Wir gehen davon aus, dass wir somit beim sich anschließenden Bau des Fluchtstollens mit Wochenend- oder Nachtsperrungen auskommen werden“, wurde hierzu vom ASV ergänzend mitgeteilt. Die Arbeiten beginnen am kommenden Montag, 13. Juli, etwa um 8 Uhr. Wie mit dem Kreis Bergstraße, dem Rhein-Neckar-Kreis und den anliegenden Städten und Gemeinden vorabgestimmt, hat das ASV den Baubeginn bewusst so gewählt, weil damit sowohl die hessischen als auch die baden-württembergischen Sommerferien komplett innerhalb der Bauzeit liegen. Da in dieser Zeit bekanntlich deutlich weniger Pendler täglich unterwegs sind, kann das ASV so die Behinderungen während der Vollsperrung des Saukopftunnels deutlich reduzieren.

Die Umleitungsstrecken sind identisch mit denjenigen, die bei der betriebs- und sicherheitstechnischen Nachrüstung der Fahrröhre eingerichtet wurden, und führen über die L3408 (Weinheim – Birkenau- Reisen), die B460 (Heppenheim – Fürth / Rimbach), die L3120 (Heppenheim – Juhöhe – Mörlenbach) und die L3257 / K15 (Weinheim – Gorxheimertal). Auf den Autobahnen A5 und A659 wird den Autofahrern mit Ziel Odenwald bereits im Bereich des Weinheimer Kreuzes empfohlen, über die A5 zur Anschlussstelle Heppenheim zu fahren und von dort der Umleitungsstrecke über die B460 (Heppenheim – Fürth/Rimbach) zu folgen.

 

Artikel Weinheimer Nachrichten vom: 08.07.2009