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Hilfeleistung für null Euro

30. Januar 2009 | Von

Übung macht den (Feuerwehr)Meister: Die Weinheimer Brandschützer sind gut aufgestellt und konnten daher auch die 903 Einsätze im vergangenen Jahr gut bewältigen. Entgegen dem bundesweiten Trend steigt die Zahl der Mitglieder sogar kontinuierlich an. Stadtkommandant Reinhold Albrecht schaute in der Neujahrsnacht um 0.30 Uhr etwas ungläubig auf seinen Einsatzmelder. Der blieb stumm, was ein absolutes Novum und vielleicht auch ein gutes Omen für 2009 war. Denn das vergangene Jahr war mit 903 Einsätzen und insgesamt 10465 Stunden der absolute Spitzenreiterin der Statistik. 330 aktive Mitglieder sorgten für die Sicherheit der Bürger. Und das „für null Euro“, hob der Stadtkommandant das ehrenamtliche Engagement hervor, als er zusammen mit seinem Stellvertreter Volker Jäger aus Oberflockenbach und Wolfgang Eberle das vergangene Jahr Revue passieren ließ. Ort des Gesprächs: Die Feuerwache am Technologiepark Freudenberg, die 2005 bezogen wurde und sich „als optimaler Standort bewährt hat“, bezeichnete es Albrecht. Trotzdem ist das Gebäude im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, als gleich eine ganze Liste an Mängeln zusammengestellt wurde. Die meisten Risse und Schäden, unter anderem durch Schimmel, sind beseitigt, trotzdem ist Weinheims Erster Bürgermeister und Feuerwehr-Dezernent, Dr. Torsten Fetzner, alles andere als zufrieden. Die Feuerwache wurde mit einen so genannten „PPP-Konzept“ realisiert, einer „Public Private Partnership“. Die Stadt war Geldgeber der von einem Generalunternehmer durchgeführten Baumaßnahme, abgewickelt wurde das Projekt über die Gesellschaft für Kommunalinvestitionen GKI mbH und Co KG Besitzgesellschaft, die Eigentümerin des Grundstücks und Bauherrin ist. An ihr ist die Stadt Weinheim mit rund 90 Prozent beteiligt. Bei der nächsten Gesellschafterversammlung wird nun die Stadt bekanntgeben, dass sie die Feuerwache übernehmen wird, auch wenn noch nicht alle Mängel beseitigt sind. Eigentlich sollte die Übernahme erst erfolgen, wenn alles erledigt ist. „Anders ist das nicht zu bewerkstelligen“, sagt Dr. Fetzner, der mit Blick auf die Feuerwache von einem „gescheiterten“ PPP-Projekt spricht. Zurück zur Feuerwehr-Bilanz: Während die Weinheimer Feuerwache zumindest im Hintergrund für Gesprächsstoff sorgt, freut sich vor allem Oberflockenbach auf die Fertigstellung der neuen Feuerwache-Ost. Im Juni soll sie bezogen werden, offiziell eingeweiht wird sie exakt ein Jahr nach der Grundsteinlegung im September. Das neue Gebäude wird motivierend wirken, so wie es „derzeit überall in den Ortschaften zu spüren ist“, stellte Dr. Fetzner fest. Einen großen Teil dazu steuerte auch die abgeschlossene Strukturuntersuchung der Weinheimer Feuerwehr (wir haben berichtet), an deren Ende die schlimmsten Befürchtungen dann doch nicht wahr wurden. „In den letzten drei Jahren war unter den Leuten schon eine große Unsicherheit zu spüren“, meinte Dr. Fetzner. Weniger schlimm wurde es auch für die Feuerwehrleute im Einsatz, denn 2008 wurde nur ein Toter geborgen, im Jahr zuvor waren es noch sieben. „Das bedeutet immer eine große Belastung für die Leute“, erklärt Albrecht. Gut aufgestellt ist die Feuerwehr Weinheim bei der Zahl der Mitglieder, die entgegen dem bundesweiten Trend steigt. Um dies zu unterstützen, soll nun auch eine Satzungsänderung dazu führen, dass künftig 17-Jährige in die Aktivittät aufgenommen werden. Außerdem soll das Modell der Kinderfeuerwehr – Sulzbach ist dabei gewissermaßen der Vorreiter – ausgebaut werden. Intensiviert wird auch die Zusammenarbeit mit den Wehren in der Region, die sich aber schon heute auf einem relativ hohen Niveau befindet. sf Artikel Weinheimer Nachrichten vom: 31.01.2009