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Heizungen und Autos machen schlapp

7. Januar 2009 | Von

Die Stadt in Winterstarre: Was dem Fotografen tolle Motive bietet, ist manchem Hausbesitzer und Autofahrer gestern zum Ärgernis geworden. Die extreme Kälte setzt Heizungen und Fahrzeugen zu. Seit gestern haben Menschen an der Bergstraße wieder eine Ahnung davon, wie Eisbären leben. Minusgrade, die in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch fast bis an 20 Grad heranreichten, verpassten Natur und öffentlichem Leben eine Winterstarre. Lange Wege zur Arbeit, ja selbst kürzere Einkaufswege, wurden zur Tortour, das Überbrückungskabel zu einem wichtigen Utensil der Autoausstattung, wenn nicht gar ein kompletter Batteriewechsel nötig wurde. Das Telefon steht in diesen Tagen bei den Heizungs- und Installationsbetrieben selten still. „Wir haben gut zu tun“, erklärte beispielsweise eine Mitarbeiterin der Firma Hill in Weinheim. Aber man komme den Notrufen von Hausbesitzern, deren Heizungen den Geist aufgaben, trotzdem nach. Offenbar zahle sich aus, dass viele Heizungsanlagen in den vergangenen Jahren modernisiert wurden und den Dauerstress dieser Tage bewältigen können. Auch Autowerkstätten und der ADAC haben jetzt Hochbetrieb. Vor allem Starthilfe ist gefragt bei Fahrzeugen, die nicht in der Garage übernachten können, sondern Morgens von einer dicken Eisschicht befreit werden müssen. Was des einen Leid, ist des anderen Freud’. Kindern bieten sich in den letzten Ferientagen nochmal ideale Rodel- und Eislaufbedingungen, auch wenn vor dem Betreten öffentlicher Seen wie dem Waidsee oder Wiesensee gewarnt wird. Das letzte Risiko trägt schließlich jeder selbst. Ärzte warnen vor Erfrierungen, weil die Kraft der Kälte bei Minus 15 Grad oder mehr schnell unterschätzt wird. Ohne Mütze, Handschuh, Schal und dicker Jacke sollte niemand für mehr als fünf Minuten Haus oder Wohnung verlassen. Ganz so schlimm wie in Mittelschweden, wo das Termometer in der Nacht von Samstag auf Sonntag Minus 35 Grad gezeigt hatte, ist es zwar hierzulande nicht, aber wer versäumte, seine Wasserleitung, die in den Garten führt, abzustellen, hat jetzt schlechte Karten. Die Feuerwehr warnt davor, solche Leitungen mit Lötlampen oder offenem Feuer aufzutauen, weil die Hitze sich am zugefrorenen Rohr weiterleitet und manchmal Isoliermaterial zum brennen bringt. Besser ist deshalb ein Heizlüfter, ein Heißluftgebläse oder ein Fön. Außerdem wichtig: Jetzt niemals einen Heizkörper ganz abdrehen, auch nicht nachts oder wenn man in Urlaub geht. Das kann zu Schaden führen. Das richtige Verhalten in diesen eisigen Tagen: seine Energien einteilen und vielleicht etwas gemächlicher die Dinge angehen. dra / Bild: Kopetzky / Quelle Weinheimer Nachrichten vom 08. Januar 2009