Weinheimer Feuerwehr erkundet den Gotthard Tunnel
19. Dezember 2008 | Von Feuerwehr Weinheim
Während der Nikolaus am 06.12. viel zu tun hatte, startete eine Delegation der Weinheimer Feuerwehr, auf eine Tagestour zum Gotthard Tunnel in die Schweiz. Der Tunnel ist ein Jahrhundertbauwerk und einzigartig auf der ganzen Welt. Er entsteht mit AlpTransit Gotthard. Dieser 57 km lange Gotthard Basistunnel ist das Herzstück einer zukunftsorientierten Flachbahn. Die Inbetriebnahme ist vorrausichtlich Ende 2016 geplant und wird in nördlicher Richtung die Verbindung mit dem Zimmerberg-, und in südlicher Richtung mit dem Ceneri-Basistunnel ergänzt. Es wird mit dem Gotthard Tunnel eine enorme Verbesserung der Reise- und Transportmöglichkeiten innerhalb Europas geben. Der Gotthard-Basistunnel besteht aus zwei einspurigen Tunnelröhren, welche durch Querschläge miteinander verbunden sind. In den zwei Multifunktionsstellen in den Drittels Punkten des Tunnels sind Spurwechsel und Nothaltestellen, technische Räume für den Bahnbetrieb sowie Lüftungsinstallationen untergebracht. Der Bau ist technisch und finanziell äußerst anspruchsvoll. Mehrinvestitionen entstehen beim Bau des Tunnels hauptsächlich für mehr Sicherheit und dem neusten Stand der Technik, aber auch wegen politisch begründeten Verzögerungen und der Geologie. Die mutmaßlichen Projektkosten Gotthard belaufen sich auf 9,67 Milliarden Schweitzer Franken. Um Bauzeit und Kosten zu optimieren, wird der Gotthard-Basistunnel gleichzeitig in fünf Teilstücken mit unterschiedlicher Länge gebaut.
Die Gruppe besuchte den Teilabschnitt Amsteg. Der Teilabschnitt Amsteg ist der zweite Abschnitt von Norden. Im Sprengvortrieb wurden ein 1,8 km langer Zugangsstollen und ein Baustollen als Zugang zu den beiden Tunnelröhren und den Montagekavernen ausgebrochen. Aus den Kavernen starteten 2003 zwei Tunnelbohrmaschinen Richtung Teilabschnittsgrenze Sedrun. Gearbeitet wird in Schichten, an jedem Ort mit den richtigen Spezialisten, die zusammen ein starkes Team bilden. Der Schichtbetrieb ist bis auf die letzte Minute eines 24-Stunden-Tages durchgeplant. Nach sieben Stunden Fahrzeit war die Gruppe angekommen. Um 14 Uhr ging es dann in das Info Center, wo ein 1.5 stündiger Vortrag bestand der Fortbildung war. Hier gab es Infos über dem Gotthard Tunnel selber und dem Teilabschnitt Amsteg. Dann ging es zur Umkleide und die Teilnehmer mussten eine Bergwerksanzug samt Helm anziehen. Die Kluft bestand aus einem signalfarbenden Kittel, Sicherheitsschuhe sowie einem Notfall Rucksack. In dem Notfall Rucksack befand sich ein Langzeitatmer für die Atemluft.
Nun ging es mit einem Bus auf den Montageplatz und dann mit einer Bergwerksbahn in den Tunnel. Dort angekommen begrüßten man erst mal ein Bild der Schutzheilligen St. Barbara und wünschte: Glück Auf. Anschließend wurden zwei Röhren gezeigt. Hier wurde auch die Funktion einer Tunnelbohrmaschine erklärt. Außerdem war die Lüftung im Interesse der Feuerwehr sowie die Sicherheitsvorkehrungen.
