Partnerstadt erhält neuen Florian für das Gerätehaus
3. Dezember 2015 | Von Feuerwehr Weinheim
Lutherstadt Eisleben – Es ist nicht zu übersehen: Den Giebel des Gerätehauses der Eisleber Feuerwehr ziert jetzt ein neues Bild. Gemalt hat es der Eisleber Maler Mario Rübsam. Zu sehen ist dort der Heilige Florian, der Schutzpatron der Feuerwehrleute.
Die Idee dazu stammt vom Eisleber Wehrleiter René Wunderlich. Das Besondere an dem Bild ist, dass es einen direkten geschichtlichen Bezug zur Lutherstadt und der Umgebung hat. Zumeist wird Florian dargestellt, wie er gerade einen Brand löscht. Das ist bei dem Eisleber Bild anders. Dort hält der Patron seine linke Hand schützend über die Petrikirche. Und die hat in Sachen Brandbekämpfung eine besondere Bedeutung. „Vom Turm der Kirche hat der Türmer früher Ausschau nach Bränden gehalten“, sagt Wunderlich. Wenn einer entdeckt wurde, ist die Feuerwehr alarmiert worden. Bis vor 102 Jahren sei das so gehandhabt worden, sagt Wunderlich, der sich sehr mit seiner Stadt verbunden fühlt und sich für ihre Geschichte interessiert.
Links unten auf dem Bild ist die alte Spritze der Eisleber Feuerwehr abgebildet. „Die ist auf alle Fälle mehr als 100 Jahre alt“, sagt der Wehrleiter. Das genaue Alter sei nicht mehr zu ermitteln, da das entsprechende Typenschild nicht mehr existiert.
Diese historische Spritze ist aufwändig restauriert worden und steht im Eisleber Gerätehaus. „Diese ist noch voll funktionstüchtig.“ In die Mitte der Spritze wird Wasser gefüllt, auf jeder Seite pumpen vier Leute das Wasser in den Brandherd. „In den 20er Jahren wurde auf diese Weise in Eisleben gelöscht.“

Auch heute kommt die Spritze noch zum Einsatz. Freilich nicht bei der Brandbekämpfung. Aber beim Umzug zum Wiesenmarkt ist sie jedes Jahr mit von der Partie und ein echter Hingucker.
Links oben im Hintergrund auf dem Bild ist die Halde des Fortschrittschachtes zu erkennen, rechts die Ortschaft Volkstedt. Das Bild ist mit spezieller Fassadenfarbe gemalt worden, ist demzufolge auch witterungsbeständig.
Bei der Finanzierung des Kunstwerkes hat den Feuerwehrleuten die Partnerstadt Weinheim unter die Arme gegriffen. Aber auch die Feuerwehrmänner- und Frauen selbst, verschiedene Privatpersonen sowie der Förderverein haben Geld beigesteuert. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Historie
Der Heilige Florian wurde im dritten Jahrhundert im heutigen Lorch in Oberösterreich geboren. Er war Offizier in der römischen Armee und Oberbefehlshaber einer Einheit zur Feuerbekämpfung. Er wird in der katholischen und orthodoxen Kirche gleichermaßen verehrt. Florian von Lorch bekannte sich zum christlichen Glauben. Da er sich weigerte, diesem Glauben abzuschwören, wurde er zum Tode verurteilt.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 01. Dezember 2015