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Feuerwehrsanitäter leisten professionelle Erste Hilfe

1. Juni 2010 | Von
Feuerwehrsanitäter Fallbeispiel Grillunfall

Feuerwehrsanitäter Fallbeispiel GrillunfallKurz nach 15 Uhr, der Melder von Feuerwehrmann Andreas piept am Gürtel. Auf dem Einsatzdisplay kann er lesen, dass er zu einem medizinischen Notfall gerufen wurde. Internistischer Notfall / Sondersignalfahrt / bewusstlos. Sofort macht sich der Feuerwehrmann auf den Weg. Im Feuerwehrhaus hat bereits Lydia, ebenfalls Feuerwehrfrau den Notfallrucksack, samt Sauerstoff und AED Gerät gerichtet damit Sie gemeinsam zur Einsatzstelle fahren können. Vor Ort finden sie den Patient vor, der leblos am Boden lieg. Sofort erkenn die zwei die Situation und beginnen mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Parallel dazu schließen sie ein AED Gerät am Patient an, ein medizinisches Gerät zur Defibrillation. Es kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern beenden. Nach gut 10 Minuten wird der Übungseinsatz abgebrochen und Ausbilder Ralf Kinscherf ist mit den zwei Lehrgangsteilnehmern zufrieden.

Denn solche Fallbeispiele gehören zum Lehrgang Feuerwehrsanitäter den die Johanniter Unfallhilfe in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Weinheim in den vergangene Wochen im Feuerwehrgerätehaus Sulzbach durchführte. In erster Linie dient dieser Lehrgang zum Eigenschutz der Feuerwehrangehörigen, da der Rettungsdienst nicht bei jedem Einsatz der Feuerwehr von Anfang an dabei ist. Seit 2006 fahren die aktiven Feuerwehrsanitäter aber auch, zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz Weinheim, in Oberflockenbach und der Kernstadt für die Bürger Notfalleinsätze. Diese Voraus-Helfer, auch als Helfer vor Ort oder First Responder bekannt, sind eine sinnvolle Ergänzung der Rettungskette und stehen in keiner Konkurrenz zum Rettungsdienst. Ein Voraus-Helfer soll bei Notfällen, die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungsdienste, mit qualifizierten basismedizinischen Maßnahmen überbrücken.

Neben einer schriftlichen Prüfung zu allgemeinen Kenntnissen der Notfallmedizin, zur Bedienung des Defibrillators und zu einsatztaktischen Fragestellungen warteten gestellte Notfallsituationen auf die Prüflinge. Damit diese auch einigermaßen realitätsnah waren, wurden die Übungsopfer von der realistischen Unfalldarstellung der Johanniter Birkenau geschminkt. Bei den Fallbeispielen mussten die Lehrgangsteilnehmer in Zweierteams beweisen, dass sie ihr Handwerkzeug in den vergangen Wochen gelernt haben und ihre Kenntnisse auch im Ernstfall sicher anwenden können. Neben der Herz-Lungen-Wiederbelebung unter Einsatz des Defibrillators war die schnelle Hilfe unter anderem bei einem Grillunfall mit Brandwunden, bei einer Amputationsverletzung, bei einem Sturz aus großer Höhe und bei einem schweren Busunfall gefragt. Mit Bravour lösten die Teilnehmer aus Weinheim, Oberflockenbach, Sulzbach, Birkenau, Buchklingen, Lorsch, Biblis, Wald Michelbach und Mörlenbach ihre Aufgaben und stehen nun als „Helfer vor Ort“ in ihren Feuerwehren bei medizinischen Notfällen zur Verfügung. Die ehrenamtlichen Helfer wurden gezielt in Situationen gebracht, in denen sie die lebensrettenden Handgriffe unter der Aufsicht und Anleitung der Ausbilder anwenden mussten. „Ein Lerneffekt mit großem Praxisbezug ist dadurch garantiert“, so Lehrgangsleiter Ralf Kinscherf. Die Ausbildung war dabei von einem praxisorientierten Mix aus theoretischen Unterricht und verschiedensten praktischen Übungseinheiten geprägt. Beim aktuellen Lehrgang wurde auch eine große Gruppe der Abteilung Sulzbach ausgebildet, die zukünftig eine weitere „Helfer vor Ort“ Gruppe in Kooperation mit dem DRK Weinheim auch im nördlichsten Stadtteil anbieten möchte.

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Lehrgangsteilnehmer Feuerwehrsanitäterlehrgang 2010