Flammen schlagen aus Sonnenstudio

Viernheim/Weinheim. Weithin sichtbar ist am Samstagvormittag die riesige Rauchsäule über einem mehrstöckigen Gebäudekomplex in der Heidelberger Straße in Viernheim. Als die Freiwillige Feuerwehr gegen 10.30 Uhr am Unglücksort eintrifft, zerbersten Scheiben des Sonnenstudios im Erdgeschoss. Meterhohe Flammen schlagen aus dem Geschäftshaus und ziehen sich an der Glasfassade empor. Immer wieder knallt es, wenn Fenster zu Bruch gehen.

Mit einem Großaufgebot bekämpfen die Einsatzkräfte das Feuer. Nach rund einer Stunde ist es gelöscht. Die Mitarbeiterin eines Geschäftes hat eine leichte Rauchvergiftung, und auch ein Feuerwehrmann aus Weinheim muss medizinisch versorgt werden. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf einen Betrag „im hohen sechsstelligen Bereich“. Möglicherweise überschreite die Summe auch die Millionengrenze.

Starke Rauchentwicklung

Komplett zerstört ist das Sonnenstudio im Parterre, wo das Feuer ganz offensichtlich ausbrach. Durch die starke Rauchentwicklung in Mitleidenschaft gezogen werden auch das Brautmodengeschäft im ersten Obergeschoss sowie das darüberliegende Dentallabor.

Die Brandursache steht noch nicht fest. Allerdings halten die Ermittler, die noch am Samstag vor Ort sind, einen technischen Defekt für wahrscheinlich.

Um 10.22 Uhr geht der Alarm bei der Feuerwehr ein. Sieben Minuten später ist der erste Löschzug am Einsatzort. Pressesprecher Andreas Schmidt erklärt dies mit einer Übung, die an dem Morgen rund um die Wache stattfindet. Es sind also etliche Kräfte der Feuerwehr und der Rettungsdienste besonders schnell verfügbar.

Aufgrund der Lage vor Ort wird laut Schmidt allerdings sofort Gesamtalarm für Viernheim ausgelöst und ein weiterer Löschzug aus Weinheim angefordert. Er trifft gegen 10.45 Uhr ein. Zunächst suchen acht Trupps unter Atemschutz das Gebäude nach Personen ab. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich niemand mehr in den Räumen. Unmittelbar darauf beginnt die Brandbekämpfung. Sowohl im Inneren als auch von außen gehen die Feuerwehrleute gegen die Flammen vor. Zwei Drehleitern werden eingesetzt.

Kurz nach 11 Uhr haben die Brandschützer das Feuer unter Kontrolle. Die weiteren Löscharbeiten dauern noch eine knappe halbe Stunde, dann sind die Flammen komplett verschwunden.

Weinheim unterstützt

Insgesamt rückt die Feuerwehr mit rund 60 Einsatzkräften und 13 Autos an. Hinzu kommen zwei so genannte Abrollbehälter, die einen Wassertank sowie umfangreiche Atemschutzausrüstung tragen. Unterstützung leistet der Rettungsdienst mit drei Einsatzwagen. Außerdem sind Notarzt, mehrere Führungsdienst-Fahrzeuge vor Ort. Nach Angaben von Pressesprecher Schmidt musste ein Feuerwehrmann aus Weinheim wegen einer vorübergehenden Kreislaufschwäche vom Arzt behandelt werden. Er kann aber noch mit dem Löschzug zurückfahren.

Die leicht verletzte Frau wird ins Krankenhaus gebracht, kurz darauf aber wieder entlassen. Nach Ende der Löscharbeiten sichern Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks das Gebäude.

Während des Feuerwehr-Einsatzes muss ein Teil der Heidelberger Straße für eine knappe Stunde komplett gesperrt werden. Verkehrsbehinderungen rund um das Rhein-Neckar-Zentrum sind die logische Folge. wok

Quelle: Weinheimer Nachrichten vom 22.05.2016