Männer im Herbst – Die Bergsträßer Heimatbühne gastiert in Rippenweier
29. Januar 2017 | Von Feuerwehr Weinheim
Der „Herbst“ geht ausnahmsweise einmal bis in den Januar. Zumindest, wenn der Verein zur Förderung des Feuerwehrwesens in Rippenweier e.V. zusammen mit der „Bergsträßer Heimatbühne“ zum 19. Mail zum heiteren Theaternachmittag in der Keltensteinhalle einlädt. Vor nahezu ausverkauftem Haus präsentierten sich die Schauspieler um den neuen Regisseur Jürgen Gustke in Hochform. Viele Helfer des Fördervereins hatten wieder für einen gemütlichen Rahmen, mit Kaffee und Kuchen, sowie deftigen Käse- und Wurstplatten gesorgt. So konnten die Gäste gut gestärkt dem Schauspiel in 3 Akten folgen. An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an alle Beteiligten.
Den Besuchern wurde geraten die Taschentücher einzupacken, denn wer die Inszenierungen der „Bergsträßer Heimatbühne “ kennt, der weiß, dass man diese nicht ohne Taschentücher besuchen sollte. Nicht etwa, weil sie zum Heulen traurig sind, sondern im Gegenteil, weil man vor Lachen Tränen weint….
Berta Backes (Erika Hölzel) ist eine Hauswirtin mit dem Herz am richtigen Fleck aber auch mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen. Sie sorgt für ihre Familie wie auch für ihre Untermieter und oft laufen die Dinge nicht unbedingt so, wie sie es sich wünscht. Heinz Backes (Jürgen Gustke) ist der Mann der resoluten Hauswirtin, der sich leider an der Börse verspekuliert hatte und sich mit dem Gedanken anfreunden muss, zwei seiner Zimmer unter zu vermieten, damit das Geld zum Leben herein kommt. Und dann ist da auch noch Lilli Backes (Shaleen Flade) die Tochter des Hauses. Sie hat sich in den Briefträger, den sie liebvoll ‚Päckele’ nennt, verguckt, der allerdings nicht gerade das Wohlwollen von Mutter Berta findet. Doch da bekommt Lilli unerwartet Hilfe.
Verena Trenner (Sandra Hölzel) ist eine knallharte Scheidungsanwältin mit Gespür fürs Geld. Zielstrebig vertritt sie ihre Mandantinnen, um aus ihren Männern auch noch das Letzte herauszuholen, jedoch muss auch sie einsehen, dass das nicht das Wahre ist.
Michael Krämer stellt denn zur Scheidung gezwungenen Karl „Charly“ Schulze dar. Er ist normalerweise eine Stimmungskanone und durch den häuslichen Platzverweis kurz irritiert. Er ist einer der Interessenten, der gerne bei Familie Backes einziehen möchte.
Sein zweiter Mitstreiter um die beiden angebotenen Zimmer ist Tizian von Bumholdt (Oliver Hildenbeutel). Der Adlige, der ebenso von seiner Frau verstoßen wurde und der genauso formell in seiner Sprache wie in seinem Handeln ist, lernt hier im Hause Backes nun das wahre Leben kennen.
Elvira von Bumholdt (Marietta Gustke), die sich scheidende Gattin von Tizian, gedenkt ihren Gatten auszunehmen bis zum letzten Cent. Ihr steht der Sinn nicht nach einem schüchternen Waschlappen, sondern mehr nach einem handfesten Kerl, der sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt.
Constanze Schulze (Stephanie Hildenbeutel – Harter) hat einen Mann unter ihrem Niveau geheiratet, den sie jetzt loswerden möchte. Für ihn hat sie ihren Adelstitel aufgegeben und bereut es nun zutiefst, denn die Derbheit ihres Mannes kann sie nicht mehr ertragen. Sie strebt nach einem eher sensiblen und standesgemäßen Mann.
Und dann ist da noch Jens Stempel (Jürgen Mohr), der von seiner Angebeteten liebevoll ‚Päckele’ genannt wird. Trotz den Einschüchterungsversuchen von Berta Backes, lässt er nichts unversucht, seiner Liebsten nah zu sein. Sein Spitzname sorgt für Verwechslungen aber auch für die Lösung.
Nach vielen Verwicklungen und nach fast 3 Stunden des Lachens schafft es das ‚Päckele’ vor den Augen der gestrengen Schwiegermutter Backes zu bestehen und die beiden zur Scheidung Gezwungen – Karl „Charly“ Schulze und Tizian von Bumholdt – gehen jeweils mit der Gattin des Anderen glücklich nach Hause.
Der lang anhaltende Applaus zeugte davon, dass der Auftritt der „Bergsträßer Heimatbühne“ auch in diesem Jahr wieder sehr gut angekommen war. Und der Verein zur Förderung des Feuerwehrwesens Rippenweier bedankte sich gerne bei den Akteuren vor und hinter der Bühne mit einem kleinen Blumen- und Weingruß. Ein großer Dank geht auch an die vielen Helfer und Kuchenspender.
Wir freuen uns auf das nächste Jahr, wenn es dann zum 20. Mal heißt:
Vorhang auf für die „Bergsträßer Heimatbühne“!
Text: Amica Weygold