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Der Stabwechsel ist vollzogen

27. Februar 2018 | Von

Besser hätte man es nicht inszenieren können. Gerade als Reinhold Albrecht am Freitagabend in der Aula der Gewerbeschule seinen letzten Jahresbericht als Kommandant der Weinheimer Feuerwehr halten wollte, gingen im Saal die Alarmpiepser an. Ein Einsatz.

Natürlich war geregelt, dass ein Trupp aus der Versammlung heraus direkt ausrücken konnte; ein Wagen stand einsatzbereit vor der Tür. Die Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr ging trotzdem weiter. Aber wieder einmal war klar: Die Wehr wird gebraucht, Tag und Nacht und egal, was gerade stattfindet: Man kommt ohne die Brandschützer nicht aus.
Es war ein symbolischer Ort. Vor 20 Jahren wurde Reinhold Albrecht in der Aula der Gewerbeschule zum Kommandanten der Weinheimer Feuerwehr gewählt. Jetzt verabschiedete er sich an gleicher Stelle. Am Mittwoch wird Albrecht offiziell in der Stadthalle aus dem Amt verabschiedet. Er ist der dienstälteste Weinheimer Kommandant aller Zeiten.
Oberbürgermeister Heiner Bernhard würdigte Albrecht als Kommandant mit hohem Sachverstand und Vermittlerqualitäten. Die Position als hauptamtlicher Leiter und Mitarbeiter der Stadt und als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr sei eine, „die den Stelleninhaber oft zwischen den Stühlen sitzen lässt“. Und das sei bekanntlich nicht immer eine bequeme Haltung. Albrecht habe die Wehr in seiner Amtszeit aber weiter entwickelt und gut für die Zukunft aufgestellt. Die Sicherheit der Weinheimer Bürger beim Brandschutz sei „auf sehr hohem Niveau“, die Wehr in der Region „spitze“.
Im letzten Jahr unter kompletter Albrecht-Führung musste die Wehr so viele Einsätze absolvieren wie nie zuvor. Aber Einstellung und Ausrüstung seien gut, versicherte der scheidende Kommandant. Dank einer in der Region beispiellosen Jugendarbeit mit einer engagiert geführten Jugend- und sogar einer Kinderfeuerwehr bleibt die Wehr von Nachwuchssorgen verschont.
Das bescheinigte auch Sven Lillig, Albrechts Nachfolger. „Hier wurde ein sehr hoher Maßstab gesetzt“, bescheinigte er, „mein Ziel ist es, dieses Niveau zu halten“. Er reichte seinen neuen Kameradinnen und Kameraden symbolisch die Hand: „Ich bin auch nur ein Mensch und werde sicher nicht alles richtig machen, aber die Tür zu meinem Büro steht für Euch jederzeit offen.“
Sven Lillig kann sich auf seine beiden Stellvertretenden Kommandanten Ralf Mittelbach und Volker Jäger stützen. Volker Jäger stand dieses Jahr zur Wahl und wurde mit großer Mehrheit bestätigt. „Ich muss dem jungen Kerl als alter Hase doch zur Seite stehen“, schmunzelte Jäger nach seiner Wahl, die nun fünf Jahre gilt.

Die Geehrten

David Kunerth berichtete aus den regen Tätigkeiten der Jugendfeuerwehr, der immerhin 157 Jugendliche angehören. Elf davon wurden am Freitag in die aktive Wehr übernommen. Muhammed Cenik, Marko Heckmann, Peter Kippenhan, Max Schwab, Marc Seiberling, Tobias Weithofer, Nicklas Will, Nicolas Bickel, Marius Müller und Alexander Sauer sind jetzt aktive Feuerwehrmänner.
Walter Wolf berichtete für die Altersmannschaft, die 144 Mitglieder zählt. Das älteste ist 97. Schatzmeister Rolf Springer legte den Kassenbericht ab, und die korrekte Buchhaltung wurde von Karsten Fath bestätigt. Auch die Entlastung von Kassier und Vorstand lief reibungslos und einstimmig ab. Karsten Fath prüft im nächsten Jahr die Kasse gemeinsam mit Darwin Höhnle.
Reinhold Albrecht und Hans-Joachim Gottuck vom Kreisfeuerwehrverband nahmen gemeinsam Ehrungen vor. Für 25 Jahre wurden ausgezeichnet: Miriam Kain, Karsten Fath, Holger Schmidt, Thomas Schmitt, Markus Scholl und Michael Tilger. Für 40 Jahre: Werner Hartmann, Volker Jäger, Günther Hutzl, Franz Kain und Thomas Sauer.

 

Autor: Roland Kern, Pressesprecher Stadt Weinheim