Fastnachtsfeuer in Oberflockenbach beendet die närrischen Tage in Weinheim
15. Februar 2024 | Von Ralf MittelbachDie Jugendfeuerwehr Weinheim Abteilung Oberflockenbach verbrannte am Fastnachtsdienstag traditionell den Fastnachtshaufen. Mehrere 100 Besucher kamen auf das Gelände hinter dem KSV in Steinklingen und ließen die Fastnachtssaison ausklingen.
Oberflockenbach. Die Jugendfeuerwehr der Abteilung Oberflockenbach veranstaltete am Fastnachtsdienstag wieder den die Verbrennung des Fastnachtshaufens. Hunderte Besucher waren zum nach Oberflockenbach-Steinklingen gepilgert, um sich das Spektakel anzusehen. Die Jugendfeuerwehren hält das Brauchtum am Leben. Meterhoch und mit vielen Funken loderte der weithin sichtbare Fastnachtshaufen.
Seit 42 Jahren kümmert sich die Jugendfeuerwehr um den Fastnachtshaufen. Nach der Weihnachtsfeier der Jugendfeuerwehrabteilung Oberflocken im Jahr 1981 sprachen der damalige Jugendwart Edgar Müller und der damalige Gruppenführer der Jugendfeuerwehrabteilung Christian Brunow zu später Stunde über alte Zeiten in Oberflockenbach. Dabei kamen die zwei unter anderem auf die Wiederbelebung des Abbrennens des Fastnachtshaufens. Damals sammelten Jugendlichen Alt- und Unterholz aus den umliegenden Wäldern mühevoll zu einem Haufen zusammen, den Haufen krönte eine „Schlumpel“. Der an markanter Stelle aufgebauten Haufen wurde auf einer Anhöhe am Fastnachtsdienstag abgebrannt. Der Winter und die „bösen“ Geister sollten damit verabschiedet werden. Zuvor wurde der Haufen, der im Inneren hohl gestaltet wurde, zu intensiven Treffen der Dorfjugend als eine Art Winterjugendtreff genutzt. Die mit Stroh ausgepolsterte Höhle bat ein gemütliches Ambiente. Nach dem Müller und Brunow mit der aktiven Einsatzabteilung und der Jugend gesprochen hatten, entschloss sich die Jugendfeuerwehrabteilung Oberflockenbach dieses Brauchtum wieder aufleben zu lassen. Schließlich boten die ausrangierten Weihnachtsbäume, die die Jugendfeuerwehr sammelte, ausreichend Zündstoff. Um den Fastnachtsdienstag beim Abbrennen etwas gemütlich zu gestalten, wurde bei der Wiedergeburt des Brauchs im Jahr 1982 insgesamt 15 Liter Glühwein gekocht und warmer Orangensaft angeboten. Heute reicht das bei weitem nicht mehr aus und so ist die Bewirtung der Gäste, die nicht nur aus Oberflockenbach kommen, eine logistische Herausforderung. Beim Einsammeln der Bäume waren auch die Landwirte im Ort gefordert, jeweils musste der ein oder andere „Bulldog“ und Rolle herhalten, auch der Grundstückseigentümer sei Dank konnte immer ein passender Ort als Abbrennplatz gefunden werden. Denn wer möchte schon eine circa 6m² großen Brandfleck auf seiner Wiese haben. Ursprünglich wurde auf dem Gewann Eichels abgebrannt, dann auf dem Bildstock, ein anderes Mal auf dem Kisselberg, und inzwischen Dank der Familie Jungmann aus Steinklingen in der Nähe des KSV Platzes.
Inzwischen sind die eigentlichen Fastnachtshaufen vor den 80ern bei einem Großteil der Bevölkerung in Vergessenheit geraten. Früher war dies ein wichtiges Ereignis für die Bevölkerung. Hier traf man sich nach dem bunten Fastnachtstreiben, um mit den eingesammelten Christbäumen den Winter zu verbrennen. Meist war an der Spitze des Fastnachtshaufens noch eine Strohpuppe angebracht, die den Winter symbolisierte und mit dem Fastnachtshaufen verbrannte. Auch gab es früher den Brauch des Fackelschlagens, mit dem man auch den Winter vertreiben wollte. Schlug man die Fackel zum Beispiel unterhalb eines Obstbaumes, so sollte dieser eine Garant für eine reiche Obsternte sein. Allerdings geraten diese Bräuche immer mehr in Vergessenheit und so ist es schön, dass die Weinheimer Jugendfeuerwehrabteilung Oberflockenbach diesen Brauch am Leben hält. Für die Freiwillige Feuerwehr Oberflockenbach war am Aschermittwoch noch nicht alles vorbei. Da ging es für die Feuerwehrangehörigen zum Aufräumen.