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Ein leuchtendes Beispiel für Kameradschaft

3. März 2012 | Von
Fastnachtshaufen Oberflockenbach

Fastnachtshaufen OberflockenbachBrennender Fastnachtshaufen: Oberflockenbacher Jugendfeuerwehr freute sich über viele Gäste. Dichte Rauchwolken und Funken steigen aus dem lichterloh brennenden Fastnachtshaufen der Jugendfeuerwehr in den dunklen Nachthimmel über Steinklingen auf. Von den knisternd verbrennenden Weihnachtsbäumen weht dazu ein intensiver Duft frisch verbrannter Tannennadeln in Richtung der gut 300 Schaulustigen, die sich am nördlichen Ortsrand in der Nähe der Halle des KSV Steinklingen eingefunden haben. Natürlich wärmt das Feuer auch und nicht nur der Glühwein, den die Feuerwehrjugend ganz in der Nähe ausschenkt. Vor genau 30 Jahren wurde der Brauch des Abbrennens eines Fastnachtshaufens von der Oberflockenbacher Feuerwehr wiederbelebt. „Damals haben wir den Haufen noch mit Benzin angezündet, was viel zu gefährlich war“, erinnert sich Christian Brunow. Bei der RNZ- Stippviste betont der Abteilungskommandant, dass der Haufen heute selbstverständlich fachgerecht mit einem Gasbrenner entzündet wird. 1982 war Brunow Gruppenführer der Jugendfeuerwehr, und zusammen mit dem damaligen Jugendwart Edgar Müller kam er auf die Idee, einen Fastnachtshaufen abzubrennen. Allerdings dienten damals noch nicht die ausgedienten Weihnachtsbäume als Brennmaterial. Alt- und Unterholz aus den umliegenden Wäldern wurde mühevoll zu einem Haufen aufgeschichtet. In den folgenden Jahren verwendeten die Floriansjünger jedoch bereits die eingesammelten Weihnachtsbäume. Um das Abbrennen des Fastnachtshaufens etwas gemütlicher zu gestalten, kocht die Feuerwehr bei der Wiederbelebung des Brauchs vor 30 Jahren 15 Liter Glühwein und bot auch warmen Orangensaft an. Eine Tradition, die beibehalten wurde. Doch heutzutage reicht diese Menge an warmen Getränken bei weitem nicht mehr aus, um die 300 bis 400 Gäste, die jedes Jahr zur Brauchtumspflege nach Oberflockenbach kommen zu bewirten. So ist das Ganze zu einer logistischen Meisterleistung für die Jugendfeuerwehr geworden. „Das Abbrennen des Fastnachtshaufens hat auch einen erzieherischen Effekt, da die Jugendfeuerwehr das eigenverantwortlich organisiert“, erläutert Brunow. Wie vor 30 Jahren wird das Feuer die Nacht über von den Jugendlichen bewacht und am nächsten Morgen werden in der Glut des abgebrannten Haufens Würstchen gegrillt. Da die Glut noch etwa acht Tage lang in dem Haufen vorhanden ist, muss zudem regelmäßig danach gesehen werden. „So fördert diese Tradition die Kameradschaft unter den Jugendlichen“, weiß Brunow. Für Ansporn sorgen gleichzeitig die Nachbargemeinden. Denn jede Gemeinde will natürlich den größten Fastnachtshaufen abbrennen. Von dem Platz in Steinklingenaus ist das Feuer in dem Heiligkreuzsteinacher Ortsteil Hilsenhain gut zu beobachten. Doch Brunow ist sich sicher, dass der Haufen der Oberflockenbacher Jugendfeuerwehr in diesem Jahr größer ist und heller leuchtet als der in der benachbarten Odenwaldgemeinde.

Quelle Rhein Neckar Zeitung 23.02.2012