Sommerfreizeit der Jugendfeuerwehr ging ins Elsass
24. August 2017 | Von David Kunerth
In der ersten Ferienwoche der diesjährigen Sommerferien, ging es für die Jugendfeuerwehr Weinheim wieder auf große Fahrt. In diesem Jahr ging es mit Sack und Pack ins benachbarte Frankreich, ins Elsass. Stadtjugendwart David Kunerth und Organisationsleiter Michael Tilger hatten für die Jugendliche zusammen mit Ihrem Team ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Nach der knapp dreistündigen Fahrt mit den Feuerwehr-Busen, wurde die Unterkunft für die Sommerfreizeit erreicht. Angekommen in dem kleinen idyllischen Ort La Vancelle verbrachten die Jugendliche mit ihren Betreuern ein paar tolle Tage mit vielen interessanten Ausflügen. La Vancelle ist eine französische Gemeinde mit 396 Einwohnern im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est. Gewohnt hatte die Gruppe im Oberlin Haus, eine Selbstversorgerhaus was vom Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Landes Baden betrieben wird.
Am Sonntag ging es nach Sainte-Marie-aux-Mines, eine ehemalige Bergbau-Stadt.
Dort begaben sich die Jugendliche und ihre Betreuer zu einer Reise in die Vergangenheit. Sie entdeckten das Silber-Bergwerk Saint Louis Eisenthur. Seit 1549 geöffnet, war dieses Bergwerk eines der ertragsmäßig am reichsten. Über 300 Tonnen Silber wurden über viele Hunderte von Jahren aus dem Berg herausgeholt. Ausgestattet mit Helm, Mantel und Gummistiefeln wanderte die Gruppe durch dunkle Gänge die tief in den Stein gehauen wurden und begabten sich auf die Spur des frühen Bergbaus, das die geschichtliche Bedeutung der elsässischen Stadt prägte
Die Ausbeutung der gewinnbringenden Bodenschätze sorgte in Sainte-Marie-aux-Mines einst für etwa 3.000 Arbeitsplätze.
Auch am nächsten Tag wurde den Jugendlichen wieder viel geboten. Am Vormittag bot die Greifvogelwarte „Adlerburg“ in Kintzheim ein eindrucksvolles und ergreifendes Schauspiel: Eine Flugschau mit den größten Greifvögeln der Welt in der Burgruine von Kintzheim. Eine einzigartige Gelegenheit für die Jugendlichen den Tieren so nah zu kommen, wie es in der freien Natur nicht möglich wäre. Vor dieser mittelalterlichen Kulisse flogen die schönsten Greifvögel der Welt nur wenige Zentimeter an Jugendlichen und Betreuer vorbei. Auf dem Programm stand ein packendes Schauspiel mit den Kunstflügen der Schwarzmilane, die Überflüge der Bussarde und Geier und die Begegnung mit dem Andenkondor. Nach der spannenden Flugshow ging es zum nächsten Tierischen Tagespunkt. Der Affenberg (Montagne de Singes) ist eine besondere Attraktion im Elsass. Dort leben rund 200 Berberaffen, diese sitzen in kleinen Gruppen zusammen und können sich auf dem weitläufigen Waldgelände des Affenberges, frei bewegen.
Die mutigeren Affen wagen sich an die Menschen heran. Sie wissen offensichtlich, dass jeder Besucher beim Betreten des Parkgeländes etwas Popcorn in die Hand gedrückt bekommt. Sehr interessant war auch die Fütterung der Berberaffen, wo die Jugendlichen auch über den ursprünglichen Lebensraum und dass Gruppenverhalten viel lernten.
Das Pendant zum Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof ist auf der anderen Seite des Rheins das Écomusée d’Alsace. Es ist das größte Freilichtmuseum Frankreichs. Über 70 Häuser wurden hier detailgetreu wiederaufgebaut. So gibt es eine Bäckerei, Schule, Wassermühle, Schnapsbrennerei, Töpferei und natürlich typische Bauernhäuser der Region. Im Museumsdorf leben auch zahlreiche Tiere, darunter Dutzende Störche die für das Elsass sehr typisch sind. Bei einer spannenden Führung durch das Dorf verbrachten die Jugendliche und Betreuer der Sommerfreizeit ihren Dienstagvormittag. Am Nachmittag ging es trotz dem regnerischen Wetters an einen Badesee zum Abkühlen.
Am Mittwoch ging es für die Jugendfeuerwehr Weinheim zur Frankenbourg.
Diese befindet in den Wäldern von dem Ort La Vancelle, wo auch die Unterkunft für die Sommerfreizeit sich befindet. Nach einer fünf Kilometer Wanderung über Stock und Stein wurde sie erreicht.
Die Frankenbourg ist die Ruine einer Gipfelburg vom Beginn des 12. Jahrhunderts. Durch einen Brand wurde sie 1585 zerstört, daraufhin jedoch wiederaufgebaut. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde sie nicht mehr bewohnt und verfiel. Nach dem Mittagessen hatten die Jugendlichen wieder die Möglichkeit einen Erinnerungsbilderrahmen zu basteln, bevor es am Nachmittag wieder an den Badesee ging. Am Abend gab es ein leckeres Grillbuffet von dem Feuerwehrkoch Sam und hausgemachtes Stockbrot, was über dem Lagerfeuer knusprig wurde.
Am nächsten Tag ging auf die Königsburg. Die Hohkönigsburg ist eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts rekonstruierte Burg bei Orschwiller. Infolge des Deutsch-Französischen Krieges wurde das Elsass 1871 an das Deutsche Reich abgetreten. Im Jahre 1899 schenkte die Stadt Schlettstadt die Burg Kaiser Wilhelm II., der sie in den Jahren 1901–1908 durch den Berliner Architekten und Burgenforscher Bodo Ebhardt restaurieren ließ. Bei einer Spannenden Führung durch die Burg, konnten den Jugendlichen die Geschichte der Burg und der Region nähergebracht werden.
Der letzte Ausflug der diesjährigen Sommerfreizeit der Jugendfeuerwehr ging nach Neuf-Brisach.
Erbaut wurde die Stadt Anfang des 18. Jahrhunderts vom Festungsbauer Prestre de Vauban, der sie als Planstadt in Form eines Achtecks mit zentralem Exerzierplatz, der heute als Marktplatz genutzt wird, und einem schachbrettförmig angelegten Straßennetz als Idealform einer Festungsstadt anlegte. In der Stadt gab es Unterkünfte für die Soldaten und Offiziere, Versorgungseinrichtungen, eine Kirche, Häuser für die Bürger der verschiedenen Stände sowie eine beeindruckende Anlage aus Mauern, Gräben und Toren um die Stadt.
Da die Stadt in der Ebene angelegt wurde, war es möglich, die Idealform des Festungsbaus umzusetzen. Damit war die Stadtanlage repräsentativ für die Militärarchitektur des Barock, als unter Ludwig XIV. viele befestigte Städte an den französischen Grenzen angelegt wurden. Durch die Festungsanlagen veranstalten die Betreuer zusammen mit dem Tourismus Büro eine Schnitzeljagt. Die Jugendliche mussten verschiedene Fragen beantworten bis sie endlich den Schatz aus Schokolade finden konnten. Auch Kommandant Reinhold Albrecht und seine Frau Manuela besuchten an dem Tag die Jugendliche und ihre Betreuer und machten bei der Schnitzeljagd durch die Stadt mit.
Am Nachmittag ging es nochmals zum Schwimmen an den See, bevor das Haus Oberlin Haus komplett saubergemacht wurde und der Abend bei einem leckeren Buffet und Alkoholfreien Cocktails ausklingen gelassen wurde. Am nächsten Tag ging es dann leider wieder zurück in die Zweiburgenstadt.