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So oft im Einsatz wie noch nie

12. Januar 2008 | Von

37 Menschen hat die Feuerwehr 2007 bei Bränden und Unfällen gerettet, insgesamt 9485 Stunden waren die Männer im Einsatz. Die Feuerwehr rückte im vergangenen Jahr 873 Mal aus – Die Freistellung bei Ei 37 Menschen hat die Feuerwehr 2007 bei Bränden und Unfällen gerettet, insgesamt 9485 Stunden waren die Männer im Einsatz. Die Feuerwehr rückte im vergangenen Jahr 873 Mal aus – Die Freistellung bei Einsätzen durch die Arbeitgeber macht der Wehr Sorgen. Wenn es brenzlig wird, dann sind Weinheims Blauröcke schnell zur Stelle – im vergangenen Jahr war das 873 Mal der Fall. „Die höchsten Einsatzzahlen seit Bestehen der Feuerwehr“, machte Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht im Jahresgespräch deutlich. Für die Steigerung (2007waren es 836 Einsätze) mitverantwortlich ist unter anderem das verheerende Unwetter, das am 12. Juni über Viernheim tobte: Die Weinheimer waren an 60 verschiedenen Einsatzstellen vor Ort. „First Responder“ bewährt sich „Was zugleich belegt, dass der Name ’Feuerwehr’ im eigentlichen Sinne gar nicht mehr zutrifft“, wie Albrecht nüchtern bilanzierte. „Heute sind es vor allem technische Hilfeleistungen, die uns beschäftigen“. So standen den 93 Brandeinsätzen 380 derartiger Hilfen gegenüber: Die Wehr band ausgelaufene Gefahrgut Flüssigkeiten, war bei Unfällen vor Ort und rettete Tiere. 125 Mal hielt sie Brandsicherheitswachen. 35 Mal waren die Wehrangehörigen bei Notfalleinsätzen gefordert. Wobei sich das Projekt „First Responder“ längst bewährt habe, so Albrecht. Es läuft in Zusammenarbeit mit dem DRK und derzeit auf Probe. Qualifizierte Ersthelfer überbrücken dabei die Zeit, bis der Rettungsdienst eintrifft. „Einem Menschen in Oberflockenbach konnte so das Leben gerettet werden.“ Zu 70 „sonstigen Einsätzen“ gesellte sich für Albrecht und die ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden ein alljährliches Ärgernis: „156 Fehlalarmierungen, ausgelöst durch hochsensible Brandmeldeanlagen, aber auch durch Böswilligkeit.“ 9485 Stunden waren die 316 Aktiven im Einsatz. Bei Bränden und Unfällen retteten sie 37 Personen, 49 Verletzten standen aber auch acht Tote gegenüber. „Was für die Kameraden natürlich auch eine hohe seelische Belastung mit sich bringt“, sagte Albrecht. Das bereitstehen des dreiköpfige Feuerwehrseelsorgeteam – hier ist Weinheim innerhalb des Rhein Neckar Kreises führend – ergänzt seit Oktober die Pfarrerin der Lukasgemeinde, Renate Birgit Risch. Was die Zahl der 316 aktiven Kameraden betrifft, sehen Albrecht und sein Stellvertreter Rolf Tilger die Abteilungen „gut aufgestellt“. Was auch für den Nachwuchs aus der Jugend Feuerwehr gilt. „Hier stehen derzeit 79 junge Männer und Frauen nicht auf dem Schlauch“, freute sich Jugendwart Ralf Mittelbach über acht Neuzugänge im vergangenen Jahr. 163 Mann zählt die Altersmannschaft. Und „eine stolze Zahl“ stellen auch die 42 weiblichen Feuerwehrangehörigen dar. Wo Feuer ist, ist auch Rauch. Sorgen bereitet der FFW Spitze, dass viele Wehr angehörige zunehmend Probleme mit der Freistellung durch ihren Arbeitgeber bekommen. „Aus Furcht vor dem daraus drohenden Verlust des Arbeitsplatzes geraten viele Kameraden in eine Zwickmühle aus Pflichtbewusstsein gegenüber in Not geratenen Menschen und Verantwortungsgefühl gegenüber der eigenen Familie“, so Albrecht. Die Schlagkraft der Wehr sei davon dennoch (noch) nicht beeinträchtigt. Breiten Raum werde auch 2008 die Ausbildung der Wehr einnehmen: Albrecht verwies auf entsprechende Fortbildungsangebote und Seminare so wohl am Standort Weinheim als auch in der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal. In Zusammenarbeit mit dem ADAC fortgeführt wird das Fahrersicherheitstraining auf dem Hockenheimring. Was die Feuerwehrbedarfsplanung und den Neubau des Feuerwehrstützpunktes Ost betrifft, so laufen die Strukturuntersuchungen auf Hochtouren. In „trockenen Tüchern“ ist dagegen die Anschaffung eines 190 000 Euro teuren Wechselladefahrzeuges. Und auch die Umrüstung auf digitale Funkalarmierung – nicht zu verwechseln mit digitalem Sprechfunk – befinde sich in der „dritten Phase“. Nach den Kameraden in Lützelsachsen Hohensachsen (2006) und Sulzbach (2007) ist nun die Abteilung Stadt an der Reihe. Wehmut kam bei Albrecht schließlich bei dem Gedanken daran auf, dass am heutigen Samstag ab 8 Uhr der Turm der ehemaligen Feuerwache an der Grundelbachstraße abgerissen wird. „Ein paar Steine als Erinnerungsstücke“ werde er sich wohl sichern, so der Stadtbrandmeister. Quelle RNZ vom 12.01.08