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Skelett im Waidsee ein übler Taucherscherz

8. Februar 2006 | Von

Weinheim. (pro) Eigentlich ist eine ganz normale Rettungsübung geplant, als gestern Vormittag Taucher der Wasserschutzpolizei und Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Heidelberg den zugefrorenen Waidsee Weinheim. (pro) Eigentlich ist eine ganz normale Rettungsübung geplant, als gestern Vormittag Taucher der Wasserschutzpolizei und Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Heidelberg den zugefrorenen Waidsee ansteuern. Um die Bevölkerung eindringlich vor dem Betreten der Eisfläche zu warnen, haben die Verantwortlichen auch die Presse eingeladen. Doch dann nimmt die Übung bereits nach wenigen Minuten eine dramatische Wendung. Denn Polizeitaucher Sven Stumpf entdeckt unter Wasser ein menschliches Skelett. Da die Sicht im zwei Grad kalten Wasser extrem schlecht ist, kann er im Moment noch nicht mehr dazu sagen. Bei den Verantwortlichen am Ufer kommt Hektik auf, ein zweiter Taucher macht sich bereit, die reguläre Übung wird unterbrochen. Sind die Einsatzkräfte durch Zufall auf ein Kapitalverbrechen gestoßen? Andreas Benz, Betriebsleiter des Strandbads Waidsee, kann die Polizei ein wenig beruhigen. Letztes Jahr haben wir schon einmal ein Plastikskelett im Wasser entdeckt, anscheinend ein Taucherscherz, erinnert er sich. Ein schlechter Witz, findet Einsatzleiter Hans-Jochen Matenaer von der Wasserschutzpolizei in Heidelberg. Dennoch wird vorsichtshalber weiterhin der Ernstfall angenommen. Die Kripo Weinheim wird hinzugezogen, noch bevor die Taucher das Skelett aus dem Wasser ziehen. Am Becken ist es mit Knochensteinen beschwert worden. Damit es unter Wasser aufrecht schwimmt, hat es anstelle eines Schädels eine Boje. Darauf ist ein Gesicht gemalt worden und der Spruch: Have a nice dive, was so viel heißt wie viel Spaß beim Tauchen! Die Lage entspannt sich merklich, mancher kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, auch wenn der makabere Scherz ja eigentlich nicht lustig ist. Polizeitaucher Sven Stumpf nimmt’s jedenfalls gelassen. Erschrocken bin ich nicht, als ich das Skelett entdeckt habe, gewundert hab ich mich aber schon. Matenaer meint nur noch zu Benz: Sorgen Sie dafür, dass dieses Ding vernichtet wird und wendet sich dann wieder den eigentlichen Übungsaufgaben zu. Wie aktuell das Szenario sein könnte, weiß Harald Kurzer, Pressesprecher der Polizei: Am Sonntag hat die Polizei hier fünf Kinder vom Eis verscheucht. So etwas kann schnell ins Auge gehen. Bricht wirklich jemand ein, dann werden sofort die Heidelberger Experten alarmiert; in zehn bis 15 Minuten können sie am Waidsee sein. Mit zwei Leitern, die den Druck auf das Eis besser verteilen, arbeiten sie sich zum Opfer im Wasserloch vor. Oder sie greifen auf ein Schlauchboot zurück, das mit Eiskufen ausgerüstet ist. Notfalls müssen aber auch die Taucher ins eisige Wasser. In diesem Winter hat sich im Bereich der PD Heidelberg zum Glück noch kein Eisunfall ereignet. Doch die Gefahr bleibt, zumal das Thermometer gestern wieder knapp über die Null-Grad-Marke geklettert ist. Quelle: Weinheimer Nachrichten / Bilder: Kopetzky