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Rettungsröhre für Saukopftunnel rückt näher

23. August 2006 | Von

Weinheim/Birkenau. (hje) Der 2715 Kilometer lange Saukopftunnel zwischen Weinheim und Birkenau soll einen zusätzlichen Fluchtstollen erhalten. Eine entsprechende Mitteilung des Bergsträßer Bundestagsa Weinheim/Birkenau. (hje) Der 2715 Kilometer lange Saukopftunnel zwischen Weinheim und Birkenau soll einen zusätzlichen Fluchtstollen erhalten. Eine entsprechende Mitteilung des Bergsträßer Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Meister (CDU) hat das Straßenbauamt in Bensheim gestern auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt. Der Vorentwurf für das Projekt liege derzeit beim Verkehrsministerium in Berlin, sagte Pressesprecher Markus Schmitt vom Straßenbauamt. Das Ministerium prüft nun den Vorentwurf und schickt ihn dann mit einem so genannten Sichtvermerk zurück ans Straßenbauamt. Dann erst kann die Detailplanung beginnen und das Genehmigungsverfahren eingeleitet werden. Schmitt geht derzeit davon aus, dass der Bau des Stollens im Jahr 2008 startet. Die 2,7 Kilometer lange Röhre wird nach Angaben des Pressesprechers rund 14,6 Millionen Euro kosten, der Bau wird zwei bis drei Jahre dauern. Der Stollen soll nur begehbar sein und nach den derzeitigen Plänen einen Durchmesser von 2,25 Metern haben. An zehn Stellen wird er durch Querschläge mit dem Fahrbahntunnel verbunden. Im Falle eines Unglücks könnten dann Flüchtende alle 250 Meter den rettenden Weg nach draußen finden. Für den Bau des länderübergreifenden Tunnels war Hessen zuständig, um den Betrieb kümmert sich Baden-Württemberg. Deshalb ist das Regierungspräsidium in Karlsruhe auch für die technische Nachrüstung im Tunnel verantwortlich, die nach mehreren Ankündigungen nun im kommenden Jahr beginnen soll. Vorgesehen sind unter anderem Notrufstationen an allen Ausgängen in den Rettungsstollen sowie Verbesserungen bei Belüftung, Videoüberwachung und Löschwasserversorgung. Nach Angaben von Pressesprecher Markus Schmitt kann die neue Röhre parallel zum Tunnel ohne Beeinträchtigungen des Verkehrs gebohrt werden. Zeitweise Sperrungen werden dagegen erforderlich, um die Querschläge herzustellen. Man werde bemüht sein, diese Arbeiten mit der technischen Nachrüstung abzustimmen, die ebenfalls nicht ohne Sperrungen durchführbar sei. Der Tunnel ist seit 1999 in Betrieb und wird täglich von rund 18000 Fahrzeugen benutzt. Eine bereits 2001 angekündigte Notfallbeleuchtung, die im Brandfall den schnellsten Weg ins Freie zeigen könnte, steht freilich noch immer aus. Reflektierende Messingschilder als Sofortmaßnahme waren im September 2004 installiert worden. Als die Ministerpräsidenten aus Hessen und Baden-Württemberg den Saukopftunnel Ende 1999 einweihten, waren sie stolz auf den längsten Straßentunnel mit Gegenverkehr nördlich der Alpen. Nach fast 30-jähriger Planung und Bauzeit entsprachen die Sicherheitsvorkehrungen aber nicht mehr dem neuesten Stand. Der Sicherheitsstandard wurde nach mehreren schweren Tunnelunfällen in den Alpen verstärkt diskutiert. Von Katastrophen ist der Tunnel unter dem 348 Meter hohen Saukopf bislang zum Glück verschont geblieben.