Um Ihnen ein bestmögliches Nutzererlebnis auf unserer Website zu ermöglichen, verwenden wir Cookies. Mit der Nutzung unseres Angebotes erklären Sie sich damit einverstanden. Weitere Informationen dazu finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

First Responder werden 5

29. Mai 2006 | Von

Die Sanitätshelfer auch First Responder oder Feuerwehrsanitäter genannt, sind nun seit bereits fünf Jahren ein fester Bestandteil der Feuerwehr Weinheim. Grund genug, dieses Aufgabengebiet mal genauer „Die Sanitätshelfer auch First Responder oder Feuerwehrsanitäter genannt, sind nun seit bereits fünf Jahren ein fester Bestandteil der Feuerwehr Weinheim. Grund genug, dieses Aufgabengebiet mal genauer zu betrachten. First Responder kommt aus dem Englischen und steht für „“Erstversorger““. Der Begriff bezeichnet eine Person beziehungsweise eine örtliche Einrichtung, die eine organisierte Ersten Hilfe leistet, um in Notfällen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit qualifizierten medizinischen Basismaßnahmen zu überbrücken. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass First Responder keinen Ersatz für den Rettungsdienst darstellen sondern vielmehr eine Ergänzung. Ersthelfer dagegen bezeichnet jeden, der zufällig bei einem Unfall anwesend ist und Hilfe leistet, insbesondere Laien. Damals als Pilotprojekt in der Abteilung Stadt im Jahr 2001 begonnen, sind nun Feuerwehrsanitäter in nahezu allen Abteilungen vertreten. Jede Abteilung hat so genannte Notfallrucksätze im Einsätze, in denen die notwendige medizinische Ausstattung enthalten ist. Seit Oktober 2004 ist die Feuerwehr Weinheim auch im Besitz eines sogenannten AED-Gerätes (Automatisierter Externer Defibrillator), welches bei einem Herzstillstand bzw. Herzinfarkt zum Einsatz kommt. Die ausgebildeten Feuerwehrsanitätshelfer bringen einige Vorteile für die Feuerwehr. Zum einen gibt es mehr Sicherheit für das eigene Personal bei Einsätzen und Übungen und zum anderen auch für Verletzte, die noch vor dem Rettungsdienst schnell versorgt werden können, ohne dass wertvolle Zeit verloren geht. Einen größeren Einsatz hatten die Feuerwehrsanitäter bei einem schweren Verkehrsunfall mit fünf Schwerstverletzten auf der A5 im vergangenen Jahr, als die Feuerwehrsanitär bei der Versorgung unterstützten um eine Personalknappheit kurzfristig zu überbrücken. Durch gemeinsame Einsätze und Übungen wird natürlich auch die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst gestärkt, um die einsatztaktischen Abläufe aufeinander abzustimmen. Bei der Feuerwehr Weinheim sind 27 Frauen und Männer rettungsdienstlich mit einem 80-stündigen Lehrgang zum Sanitätshelfer beziehungsweise zum Feuerwehrsanitäter ausgebildet. Insgesamt gibt es 19 Feuerwehrsanitäter, 4 Rettungshelfer, 3 Rettungssanitäter und einen Rettungsassistent. Zudem unterstützt Notarzt Dr. Arnd Bublitz als Fachberater und Coach das Team. First Responder ist natürlich keine Weinheimer Erfindung. Insbesondere bei den Nachbarn in den hessischen Gemeinden sind First Responder wohl etabliert und fest in der Rettungskette verankert. Federführend haben sich die Gruppen aus Birkenau und Weinheim zusammengeschlossen und führen gemeinsame Fortbildungen aus. Eine der treibenden Kräfte ist Jörg Oberkinkhaus, der als Birkenauer auch die Weinheimer mit viel Einsatz unterstütz und die Anfangsphase als Coach begleitet hat. Heute sind auch die medizinische Ausrüstung der Notfallrucksäcke abgestimmt und die Ausbildungspläne sind identisch. Immer wieder kommen die Gruppen zu Praxistagen zusammen, was zu Großveranstaltungen in Birkenau und Weinheim im vergangen Jahr führten. Über die vergangenen Jahre wuchs die Gruppe rasant an, so dass bei Fortbildungen Teilnehmer aus Fürth, Gorxheim, Ober-Absteinach, Viernheim, Mannheim oder Brühl begrüßt werden konnten. Im Rahmen der heutigen politischen Diskussionen ist diese Initiative ein Vorzeigeprojekt für eine grenzüberschreitende Kooperation im Rahmen der Metropolregion Rhein-Neckar. Im Unterkreis Weinheim und dem gesamten Rhein Neckar Kreises ist dieses „Helfer vor Ort“-System noch nicht etabliert und es kann durchaus entwickelt werden. Über eine gemeinsame Ausbildung mit den Nachbarfeuerwehren des Unterkreises würde man sich natürlich freuen. Wenn man die Ausbildung als Sanitätshelfer absolviert hat ist natürlich noch lange nicht Schluß. Einmal monatlich findet eine Fortbildung statt. Manuel Schmidt ist verantwortlich für die Feuerwehrsanitäter. Er bewertet es als sehr positiv, dass die Ausrüstung ständig erweitert sowie ergänzt wird und die entsprechende Unterstützung der Feuerwehrführung vorhanden ist. Natürlich freut er sich auch über das neue Personal, dass in diesem Jahr erfolgreich an dem Sanitätshelfer-Lehrgang teilnahm. Der im Sommer 2005 durchgeführte Praxistag mit den hessischen Nachbarn in Weinheim war ein voller Erfolg. Die Zusammenarbeit mit dem hessischen Rettungsdienst konnte vertieft werden und eine stets positive Stimmung unter den Sanis lässt Schmidt ohne Unbehagen in die Zukunft blicken. In Birkenau und in Weinheim werden dieses Jahr Praxistage durchgeführt. In Weinheim wurde jüngst eine Ausbildung zum Thema erweiterte Maßnahmen durchgeführt, bei der ein intensiver Austausch mit einem aktiven Notarzt und Rettungsassistenten durchgeführt wurde. In kleinen Gruppen konnte diverse Themenblöcke von der Reanimation bis hin zur Thorax-Drainage besprochen und vorgeführt werden. Der Höhepunkt ist in diesem Jahr aus Sicht der Feuerwehrsanitäter wohl der Praxistag in Weinheim für den eine Zulassung als Fortbildung für Notärzte bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordbaden und Südhessen beantragt sind. Die Vorbereitungen hierfür laufen bereits. Hier ist auch der Einsatz der „normalen“ Feuerwehrleute geplant, diese können aber auch bei Interesse an jeder anderen Ausbildung gerne teilnehmen. Die Feuerwehr Weinheim wünscht weiterhin viel Erfolg.“