Die Relikte des Kalten Krieges heulen am 1. März
21. Februar 2006 | Von Feuerwehr WeinheimSie stehen in der Weidsiedlung und an der Bertleinsbrücke, auf dem Rathaus, dem Heisenberg-Gymnasium und sogar noch an der Kreisstraße in Wünschmichelbach. Auf 28 Stellen im Weinheimer Stadtgebiet sin „Sie stehen in der Weidsiedlung und an der Bertleinsbrücke, auf dem Rathaus, dem Heisenberg-Gymnasium und sogar noch an der Kreisstraße in Wünschmichelbach. Auf 28 Stellen im Weinheimer Stadtgebiet sind elektrische Sirenenanlagen verteilt. Sie stammen überwiegend noch aus den 60er Jahren und sind – historisch gesehen – Relikte des Kalten Krieges. Aber Reinhold Albrecht, der Weinheimer Feuerwehrchef, ist froh, dass er sie noch hat. „“Sie sind heute ganz wichtige Instrumente beim Zivil- und Katastrophenschutz““, sagt er. Am 1. März, Punkt 10 Uhr vormittags, werden alle 28 Luftschutzsirenen zu heulen beginnen. Eine Minute lang, drei mal kurz unterbrochen. Das ist der erste zentral gesteuerte Test seit einigen Jahren. Im Sommer hatte sich der Gemeinderat dafür entschieden, die Sirenen nicht abzuschaffen und weiter zu betreiben. Denn Sirenenwarnungen sind auch in der hochtechnisierten Zeit nicht überflüssig. Andere Städte und Gemeinden im Land, weiß Albrecht, bauen im Moment ihre Anlagen wieder auf. In den 90er Jahren hatten noch viele Kommunen auf die „“Heulbojen““ verzichtet. „“Die Feuerwehr hält die Sirenen für wichtig““, erklärt der Kommandant. Sie sind vom Feuerwehrzentrum aus zentral aber auch einzeln anzusteuern, sie funktionieren unabhängig von Funknetzen und sie sind in Weinheim flächendeckend zu hören. Die Katastrophenschützer können so sogar ihre eigene Mannschaft alarmieren, wenn das Funknetz unsicher werden sollte. Klar ist aber auch: Die Warnsirenen sind nur dann sinnvoll einsetzbar, wenn die Bevölkerung mit den Signalen vertraut ist – und auch den Test von einem Ernstfall unterscheiden kann. Deshalb sind Testtermine wie am 1. März wichtig. Zweimal pro Jahr sollen die Sirenen in Weinheim künftig heulen. Albrecht hofft, dass die Tests in den Schulen und Kindergärten von Erklärungen begleitet werden. Im Ernstfall würde die Feuerwehr empfehlen: Räume aufsuchen, Fenster und Türen schließen, Radio einschalten, auf Lautsprecherdurchsagen achten. Aber, keine Sorge, wenn die Heulerei losgeht. Der 1. März ist nur ein Test.“