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Beatmung übernimmt schon mal der Feuerwehrmann

9. Juni 2006 | Von

Weinheim. (kjs) Der Unfall auf der A 5 im vergangenen Jahr wurde zur Bewährungsprobe. Ein Auto mit fünf Insassen hatte sich überschlagen, mehrere Personen wurden hinausgeschleudert, alle verletzten si „Weinheim. (kjs) Der Unfall auf der A 5 im vergangenen Jahr wurde zur Bewährungsprobe. Ein Auto mit fünf Insassen hatte sich überschlagen, mehrere Personen wurden hinausgeschleudert, alle verletzten sich schwer. Die Besatzung des Rettungswagens wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Sie hätte sich gar nicht um alle Patienten gleichzeitig kümmern können.Zum Glück waren die Feuerwehrleute, die ebenfalls vor Ort waren, keine herkömmlich geschulten Brandbekämpfer, sondern „“First Responder““, auf deutsch „“Erstversorger““: Mit medizinischen Basismaßnahmen versorgten sie die Patienten, bis der Notarzt übernehmen konnte. Was als Pilotprojekt der Stadt im Jahr 2001 begann, ist in Weinheim mittlerweile gängige Praxis: In nahezu allen Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim sind die Erstversorger im Einsatz. Inzwischen sind es 27 Frauen und Männer an der Zahl, darunter auch vier Rettungshelfer, drei Rettungssanitäter und ein Rettungsassistent. Die Weinheimer sind damit im Rhein-Neckar-Kreis führend, sagt Gruppenleiter Martin Kotula. In den benachbarten hessischen Gemeinden ist das Konzept des Feuerwehrsanitäters dagegen weit verbreitet. Dort ist der Begriff „“First Responder““ auch schon fest etabliert, während so manche Notärzte im Kreis damit immer noch nichts anfangen können. Einige Mediziner sahen am Anfang sogar ein wenig auf die Feuerwehr-Sanis herab. „“Wir sind kein Ersatz für den Notarzt““, beeilt sich Kotula zu betonen. „“Wir helfen nur, die Zeit bis zu seinem Eintreffen an der Unglücksstelle zu überbrücken.““ Doch damit ist den Patienten schon viel geholfen. Sauerstoff zu verabreichen oder Atemwege freizumachen, solange der Notarzt dazu nicht in der Lage ist, kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. „“Nach zehn Minuten ohne Sauerstoff erleidet das Gehirn unheilbare Schäden““, hat Martin Kotula gelernt. Vor allem sind die Feuerwehrleute durch ihre Zusatz-Ausbildung für den Fall gewappnet, dass es einen Kollegen bei einem Einsatz erwischt. Die Feuerwehr-Sanitäter lernen in ihrem 80-stündigen Lehrgang auch, Wunden verbinden, eine Halskrause anzulegen oder ein Unfallopfer zu beatmen. Das ist mehr, als ein Absolvent eines Erste-Hilfe-Kurses zu leisten im Stande ist. Intubieren beispielsweise darf aber nur der Notarzt. Manchmal reicht es schon, dass die Weinheimer Brandbekämpfer die Namen der medizinischen Instrumente kennen. Als vor einigen Jahren ein Mensch im Steinbruch in die Tiefe stürzte, konnte der Rettungswagen die verunglückte Person nicht erreichen. Also sorgten die Feuerwehr-Sanitäter für den Material-Nachschub, während der Notarzt sich in Ruhe um den Patienten kümmern konnte. Ohne eine entsprechende Vorkenntnis wäre es kaum möglich gewesen. Quelle Weinheimer Nachrichten Weiterer Bericht über die Weinheimer Feuerwehrsanitäter unter unserem Link:“