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Ammoniak – ein cooles Produkt?

15. September 2006 | Von

Unter diesem Motto nahm die Feuerwehr Weinheim dieser Tage an einer Ausbildungsveranstaltung der BASF Ludwigshafen teil. Ammoniak ist ein Stoff, mit dem auch die Weinheimer Feuerwehr in Berührung komm Unter diesem Motto nahm die Feuerwehr Weinheim dieser Tage an einer Ausbildungsveranstaltung der BASF Ludwigshafen teil. Ammoniak ist ein Stoff, mit dem auch die Weinheimer Feuerwehr in Berührung kommen kann, da es in verschiedenen Weinheimer Berteiben verarbeitet wird. Der circa 1,5 stündige theoretische Teil der Fortbildung fand auf der Wache Süd der Werkfeuerwehr BASF statt. Im praktischen Teil ging es dann direkt in die Produktionsanlage, bei dem der Umgang mit Ammoniak gezeigt wurde. Die Teilnehmer wurden über die Herstellung und Eigenschaften von Ammoniak ausführlich informiert, aber auch die Lagerung, der Transport sowie die Verwendung wurden angesprochen. Wichtig für die Feuerwehr war natürlich die Einsatztaktik und das richtige Vorgehen bei einem Störfall mit dem Produkt. Ammoniak ist ein farbloses Gas mit stechendem Geruch. Es ist 1,7 mal leichter als Luft und zählt zu den Atemgiften der Gruppe 2 (Reiz und Ätzwirkung). Ammoniak wird bei 8,57 bar flüssig, ist Wassergefährdend und hat einen Siedepunkt bei –33C°. Sein PH Wert entspricht 12 und ist daher eine starke Lauge. Wie man Ammoniak nachweisen kann, war im praktischen Teil schnell klar. Ein stechender Geruch, sowie Reizung der Atemwege und Augen macht schnell auf einen Ammoniakaustritt aufmerksam. Die Feuerwehr hat natürlich die Möglichkeit mit Prüfröhrchen und Universalindikatoren einen ordentlichen und genauen Nachweis zu führen. Um die Prüfungen vorzunehmen, kann die Feuerwehr je nach Konzentration mit Atemschutzmasken und Filter beziehungsweise bei höheren Konzentrationen mit Atemschutzgeräten vorgehen. Außerdem ist es empfehlenswert Chemikalieschutzhandschuhe zu tragen. Während der Fortbildung, wurden den anwesenden Kameraden das richtige Verhalten bei einem Ammoniakaustritt erläutert. So ist natürlich sofort die Schutzausrüstung anzulegen und hilflose oder verletzte Personen aus dem Gefahrenbereich zuretten. Ganz wichtig ist es nicht direkt durch den Produktaustritt zu gehen, da das Produkt hier bis zu Minus 33C° haben kann und so Körperteile erstarren lässt. Eine falsche Bewegung wäre nun fatal, da hier ein Körperteil auch abrechen könnte. Entfernt man sich aber wieder von dem tiefkalten Ammoniak so wird alles wieder normal. Kontaminierte Personen müssen natürlich Dekontaminiert werden. Daher muss die benetzte Kleidung entfernt werden. Verletzte sind ruhig zu lagern und vor Unterkühlung zu schützen. Sollten die Betroffenen Haut und Augenkontakt mit dem Produkt gehabt haben, so ist mit Wasser zu spülen, bis der Rettungsdienst die Personen übernimmt. Ammoniak ist ein Gefahrstoff, daher war für die Angehörigen der Weinheimer Feuerwehr nicht neu, wie sie sich bei einem Gefahrgutunfall zu verhalten haben. Trotzdem war die Auffrischung kein Fehler. Wichtig ist für die Einsatzkräfte auch, dass sie die Windrichtung in die Einsatzplanung mit einbeziehenen und einen entsprechenden Kälteschutz im CSA (wärmende Kleidung, Füßlinge und Wollhandschuhe) vorhalten. Die Feuerwehr hat verschiedene Möglichkeiten vorzugehen, so können mit Sprühstrahl oder einem Hydroschild die Dämpfe niedergeschlagen werden. Mit hilfe von sogenannten Rekondensationsschläuchen, können die Dämpfe aufgefangen werden und wieder in den Ursprungszustand zurückgebracht werden. Wichtig aus Sicht der Feuerwehr ist natürlich die Ausbreitung zu verhindern (zum Beispiel Kanaleinläufe zu verschließen) und alle wichtigen Stellen zu informieren. In erster Linie muss man versuchen, die Leckage abzudichten um weiteren Schaden zu vermeiden. Die Fortbildungsmaßnahme reiht sich damit an die vergangenen Sonderausbildungen und war eine Bereicherung für die Kameraden der Feuerwehr Weinheim zum Schutz der Bürger unserer Stadt. Die nächste Fortbildungsmaßnahme findet im November statt, dann wird das anheben von Schienenfahrzeugen geübt.