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Es hoppelt und „mäht“ auf der Osterwiese

29. März 2016 | Von

Kaninchenzuchtverein und Pilgerhaus bringen Kinderaugen zum Strahlen – Jugendfeuerwehr verkauft fast 90 Kuchen und Torten

Weinheim. „Im Schlosspark gibt’s ’ne Osterwiese. Keine grünt so schön wie diese. Es hoppelt Braunes dort im Grase, Ich glaub’, das ist der Osterhase.“ Der siebenjährige Maximilian hatte eigens ein Ostergedicht auswendig gelernt, weil er aus den Vorjahren wusste, dass es bei den Mitgliedern des Kaninchenzuchtvereins (KZV) 1897 Weinheim dafür zur Belohnung ein „vom Osterhasen persönlich bemaltes original Osterei“ gibt.

„Sind die süüüß“: Auch Maxis fünfjährige Schwester Judith und Mama Jennifer zeigten sich von den eifrig vor sich hin mümmelnden „Blauen Wienern“ Konrad und Fritz, den kurzhaarfelligen „Russen Rex“ und Zwergkaninchen im „Häschendorf“, den Frettchen „Freddie“ und „Nicki“ und dem benachbarten Lämmchen-Streichelzoo aus dem Pilgerhaus begeistert.

Als „Kaninchen-Jungzüchter“ wusste Björn Wörgetter Bescheid. Bei fünf Kilogramm liegen das „Body-Maß“ und das Idealgewicht der langhaarigen Blauen Wiener-Rasse erklärte der 15-Jährige. Nicht ohne zu bedauern, dass sich im Verein derzeit nur noch knapp ein halbes Dutzend Züchter aktiv engagieren.

„Dafür aber mit umso größerem Erfolg“, so Björn nicht ohne Stolz auf den „Kreismeistertitel“ seines Langohrs. Und mit einem Augenzwinkern: „Während bei den Menschen der Züchternachwuchs fehlt, mangelt es an Nachkommen bei den Kaninchen nicht.“ Innerhalb der kommenden zwei Wochen ist in den Ställen des KZV wieder mit einem größeren Wurf zu rechnen.

Umtätschelter Liebling von Klein und Groß im Schäfchen-Streichelzoo war „Shawn“. Das erst wenige Wochen alte „schwarze Schaf“ aus dem Pilgerhaus „mäht“ mit seinen Artgenossen normalerweise entlang der RNV-Straßenbahnlinie zwischen Weinheim und Hirschberg das Gras. „Papa, darf ich dem Schaf auch mal die Wolle kraulen?“, war als immer wieder geäußerter Wunsch zu hören.

„Der Besuch des Schlossparks gehört jedes Jahr zum Familienpflichtprogramm und ist der Höhepunkt unseres Osterspaziergangs“, bestätigte Papa Holger. „Runter vom Sofa“ zum Spaziergang durch die erwachende Natur lautete für viele wintermüde Menschen das Motto an den beiden Osterfeiertagen.

Waren es auf der Wiese neben den Ostertieren zusätzlich die leuchtend blauen und gelben Krokusfelder, die das Auge erfreuten, so lockte an anderer Stelle eine Fülle an Kuchen- und Tortenspezialitäten die Frühlingsspaziergänger. Wie in jedem Jahr hatte auch diesmal eine gut 20 Mann starke Abteilung der Jugendfeuerwehr Weinheim die heimischen Backöfen angefeuert und das Kalorienbüffet reich bestückt.

Osterwiese 2016„Na ja, eigentlich waren es eher die Mütter und Tanten, eine Abteilung der Landfrauen sowie die Ehefrauen unserer Alterskameraden, die für die Kuchenfülle gesorgt haben“, wusste JFW-Betreuer Lukas Gartner, wohin er seine Dankadresse zu richten hatte. Insgesamt fast 90 Kuchen und Torten gingen an den beiden Tagen über den Verkaufstisch. Und auch eine Waffelbäckerei, „wahlweise mit Schokonougatcreme bestrichen oder mit Puderzucker bestäubt“, sorgte dafür, dass es in der Kasse klimperte.

Ein Teil des Geldes kommt der Sommerfreizeit und dem bevorstehenden Pfingstzeltlager zugute. Von dem übrigen Geld wolle man demnächst der Flughafenfeuerwehr in Frankfurt einen „Dienstbesuch“ abstatten, gab Gartner bereitwillig Auskunft, ehe es für die Besucher zur nächsten „Gaudistation“, der den Floriansjüngern von der Volksbank Weinheim überlassenen Hüpfburg ging.

Auch wenn die äußeren Bedingungen angesichts von meist bedecktem Himmel sowie Winterjackenwetter nicht immer „das Gelbe vom (Oster-)Ei“ darstellten: Zu einem fröhlichen, von der Stadtkapelle musikalisch untermalten „Sonnentanz“ reichte es allemal, ehe viele ihren Osterspaziergang schließlich auch noch mit einem Abstecher zu der am Schlossparkteich liegenden Vogelvoliere verbanden.

Von Günther Grosch

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom 29.03.2016