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Defekt im Stromnetz löst Brand aus

31. Dezember 2015 | Von

Weinheim. Der Schock ist noch nicht verdaut: „So etwas habe ich in meiner bisherigen Laufbahn noch nicht erlebt“, sagt Albrecht Hohlfeld, stellvertretender Betriebsleiter an der Weinheimer GRN-Klinik. Der Stromausfall in der Nacht auf den zweiten Weihnachtsfeiertag und der Ausfall des klinikeigenen Notstrom-Aggregates – „ein Horrorszenario“, so Hohlfeld. Immerhin: Die Zusammenarbeit der Rettungskräfte und des Klinikpersonals habe hervorragend funktioniert, für keinen der 90 stationären Patienten habe zu irgendeiner Zeit Gefahr bestanden.

Trotzdem arbeiten Stadtwerke, Klinik und die Firma, die für die Wartung des Notstrom-Aggregates zuständig ist, mit Hochdruck an der Aufklärung. Inzwischen ist zumindest klar, wie der zeitliche Ablauf war und warum es im klinikeigenen Trafohäuschen gebrannt hat:

Etwa um 23 Uhr kommt es am ersten Weihnachtsfeiertag zu einer ersten Störung im städtischen Stromnetz, schuld ist ein Defekt am Kabel im Bereich Werderstraße. Zu diesem Zeitpunkt funktioniert das Notstrom-Aggregat der GRN-Klinik einwandfrei. Doch die Heizung fällt aus, Klinik-Techniker kümmern sich darum.

Gegen 0.30 Uhr: eine weitere Störung im Bereich Mult, ein Schaden an der Trafostation in der Post. Um 0.45 Uhr eine dritte Störmeldung: Betroffen ist die Kabelstrecke Tullastraße – Breitwieserweg. Auf dieser Kabelstrecke liegt auch das Trafohäuschen der Klinik. Dort kommt es aufgrund der Stromstörungen zu einer Überspannung, ein Endverschluss am Übergang vom Kabel zur Schaltanlage schmort durch. Die Brandmeldeanlage löst Alarm aus, die Feuerwehr rückt an – und die ganze Stadt ist bis zu 15 Minuten ohne Strom.

Die Überspannung, so vermuten die Verantwortlichen bei der GRN-Klinik, habe auch dazu geführt, dass eine Sicherung im Notstrom-Aggregat herausflog. „Der Schalter konnte zwar wieder reingedrückt werden und das Aggregat lief auch, speiste aber keinen Strom ein“, sagt Hohlfeld von der GRN-Klinik. Dies sei vermutlich darauf zurückzuführen, dass in der Steuerung des Notstrom-Aggregates ebenfalls drei Sicherungen herausgeflogen waren. Die Klinik will der Sache nachgehen, das Notstrom-Aggregat funktioniere aber inzwischen wieder einwandfrei, sagt Hohlfeld.

„Normalerweise springen diese Aggregate maximal 15 Sekunden nach einem Stromausfall an. Die Batterien in unseren Geräten, beispielsweise auf der Intensivstation oder in einem OP halten 20 Minuten“, sagt er. Genauso habe es auch beim ersten Blackout vor Mitternacht funktioniert.

Doch in dieser Nacht war es anders. Die Stadtwerke Weinheim stellen ein Notstrom-Aggregat bereit, um 3 Uhr hat die GRN-Klinik wieder Strom, die Stadtwerke Heidelberg liefern noch in der Nacht ein zweites Aggregat – zur Sicherheit. Am 2. Weihnachtsfeiertag um 7.30 Uhr ist die GRN-Klinik wieder an das städtische Stromnetz angeschlossen, um 11.30 Uhr sind alle verlegten Patienten zurück in Weinheim.

Von einer ungewöhnlichen Häufung von Stromausfällen in Weinheim könne man jedoch nicht sprechen. „Das ist ein subjektives Empfinden“, sagt Prokurist Andreas Ernst. Der große Stromausfall im Sommer sei auf defekte Muffen zurückzuführen gewesen – diesmal habe es wohl an den Endverschlüssen gelegen – auch hier werden die genauen Ursachen noch geprüft. vmr

Quelle: Weinheimer Nachrichten vom 29.12.2015