Hemsbach: Verheerendes Feuer in Lagerhalle
8. Oktober 2012 | Von Feuerwehr Weinheim
Kampf gegen die Flammen: Eine halbe Million Euro Schaden ist bei dem Brand entstanden, der am Freitag in der rückwärtigen Lagerhalle der Firma Sun Peak gewütet hat. Gestern am frühen Nachmittag: Einige Paare und Familien laufen am Sitz der Firma Sun Peak Auf den Besenäckern im äußersten Norden Hemsbachs vorbei, um die nahegelegene Bahnunterführung zu nehmen.
Ihr Gesprächsthema ist das wunderschöne Herbstwetter: Der Wind bläst wenige Wolken über einen ansonsten strahlend blauen Himmel, die Sonne beschert der Bergstraße einen milden Herbstsonntag, ideal zum Spazierengehen. Von außen deutet nichts darauf hin, dass in dem proper wirkenden Gebäude der Solarfirma am Freitagabend ein verheerendes Feuer gewütet hat, das Schäden in der Größenordnung von einer halben Million Euro verursacht hat. Fast nichts. Auf der der Bahn zugewandten Seite der Lagerhalle ist eine Fensterscheibe zu Bruch gegangen. Wer seine Geruchssinn beeinander hat, nimmt Ausdünstungen wahr, die an ein Lagerfeuer erinnern.
Das hat es auch gegeben, im wahrsten Wortsinn: Der technische Leiter des Unternehmens, der mit seiner Familie die nebenan liegende Maisonette-Wohnung bewohnt, entdeckt am Freitagabend den Brand in der Lagerhalle und alarmiert die Rettungskräfte. Da ist es 19.29 Uhr, wie die Polizei akribisch festhält. Innerhalb weniger Minuten ist die Hemsbacher Feuerwehr vor Ort. Personen befinden sich Gott sei Dank keine in dem Gebäude. Das Löschen ist auch so schon schwierig genug. Der Feuerwehr hat anfänglich vor allem große Probleme, den Brandherd zu lokalisieren, wie Feuerwehr-Webmaster Lukas Polzin in seinem Bericht schreibt. Die Lagerhalle ist so dicht verqualmt, dass die Einsatzkräfte die Hand nicht vor den Augen sehen. Erst der Einsatz der Wärmebildkamera zeigt eine größere Hitzeentwicklung in der Zwischendecke – dort ist der Brand ausgebrochen. Das Feuer hat sich zu diesem Zeitpunkt bereits bis in die Dachkonstruktion der Lagerhalle gefressen. Die Feuerwehr rückt den Flammen unter Atemschutz von innen und mit ihrer Drehleiter von außen zu Leibe. Zur Unterstützung werden die benachbarten Wehren aus Weinheim und Sulzbach alarmiert – das vor allem auch deswegen, weil die Weinheimer über eine zusätzliche Drehleiter verfügen, wie Lukas Polzin erklärt. Mit den Nachbarwehren zusammen sind insgesamt 80 Einsatzkräfte vor Ort. Aus Ladenburg wird vorsorglich ein spezielles Messfahrzeug geordert, um eine Gefährdung der Anwohner auszuschließen. Die besteht nicht, die Messwerte liegen unter der Nachweisgrenze.
Der Brand war erst nach mehreren Stunden unter Kontrolle, die Weinheimer Einsatzkräfte rückten gegen Mitternacht wieder ab, für die Hemsbacher Brandbekämpfer zogen sich die aufwendigen Nachlöscharbeiten bis in die frühen Morgenstunden hin. Als sie ihre Geräte wieder gereinigt hatten, lagen neun Stunden Einsatz hinter ihnen. Damit nicht genug: Bis zum Sonntagmittag musste die Hemsbacher Wehr noch fünfmal ausrücken, um kleinere Glutnester zu löschen. Nach ersten Schätzung entstand an dem Gebäude ein Schaden in Höhe von 200 000 Euro. Auf weitere 300 000 Euro taxiert die Polizei den Wert des zerstörten Lagerbestandes. Die Ursache des Brandes ist noch unklar, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. maz
Artikel Weinheimer Nachrichten vom: 08.10.2012 weitere Berichte und eine Bildergalerie finden Sie hier. Bild: Schilling