Im Notfall zu lange unterwegs / Fernsehtipp
3. April 2008 | Von Feuerwehr WeinheimErste Hilfe: Rettungsdienste in der Region haben Probleme, die gesetzlichen Vorgabe von 15 Minuten einzuhalten. Von unserem Redaktionsmitglied Michaela Roßner Rhein-neckar. Im Notfall zählt jede Sekun „Erste Hilfe: Rettungsdienste in der Region haben Probleme, die gesetzlichen Vorgabe von 15 Minuten einzuhalten. Von unserem Redaktionsmitglied Michaela Roßner Rhein-neckar. Im Notfall zählt jede Sekunde: Nur wenige Minuten ohne Sauerstoffversorgung genügen, um das Gehirn beispielsweise eines Herzpatienten massiv zu schädigen. Doch die Rettungskräfte in Baden-Württemberg haben zunehmend Probleme, umgehend zum Notfall zu gelangen: Nur 13 von 37 baden-württembergischen Rettungsdienstbereichen erfüllen die gesetzlichen Vorgaben aus Stuttgart. Weder Mannheim noch der Rhein-Neckar-Kreis schaffen die gesetzte Marke. Maximal 15 Minuten dürfen im „“Ländle““ vergehen vom Notruf bis zum Eintreffen vor Ort. Erreicht werden muss dies in 95 Prozent der Notfälle. „“Wir liegen leider darunter und erreichten nur 93,1 Prozent““, bestätigt DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Locher, verantwortlich für die Integrierte Leitstelle Ladenburg. Hier gehen alle Notrufe aus Heidelberg, Mannheim und einem Teil des Rhein-Neckar-Kreises ein – Wohnort von rund 500 000 Menschen. Etwa 80 Hauptamtliche haben im vergangenen Jahr 13 934 Rettungswagen-Einsätze begleitet, 6000 Mal war (zusätzlich) der Notarztwagen unterwegs. „“Wir werden alles tun, damit wir die Zahlen einhalten““, versichert Locher. Heikel sei die 15-Minuten-Regel besonders in ländlichen Gebieten. Bei der jüngsten Bereichsversammlung sei beschlossen worden, ein Gutachten in Auftrag zu geben. Mehr Zeit beim Patienten. Eine ähnliche Entscheidung könnte in den nächsten Tagen bei den Kollegen des Bereichs Mannheim fallen, die einen Teil des Rhein-Neckar-Kreises abdecken. Mit 92,8 Prozent liegen die Einsätze des Deutschen Roten Kreuzes hier ebenfalls deutlich unter den gesetzlich vorgeschriebenen 95 Prozent – und das im dritten Jahr in Folge. Rettungsdienstleiter Kurt Gramlich hält eine sehr differenzierte Betrachtung für wichtig. So sei beispielsweise die Versorgung vor Ort zeitaufwändiger geworden, weil heute einfach technisch mehr möglich sei. Um die Minuten bis zum Eintreffen des Rettungswagens zu überbrücken, wird in der Metropolregion der Einsatz von so genannten Ersthelfern („“First Responder““) getestet – mit ermutigenden Ergebnissen zum Beispiel bei der Weinheimer Feuerwehr sowie unter Regie des DRK in Edingen-Neckarhausen und Schriesheim. Auf die Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfrist haben diese Ersthelfer aber formal keinen Einfluss. In Hessen gilt sogar eine 10-Minuten-Frist. Im Kreis Bergstraße sind in den vergangenen fünf Jahren gut sechs Millionen Euro in das Rettungswesen investiert worden, berichtet Gottlieb Ohl, Dezernent für Gefahrenabwehr im Kreis Bergstraße. Um die Hilfsfristen zu verbessern, wurden sechs Rettungswachen gebaut und 32 Fahrzeuge umgerüstet. „“Alle Einsatzwagen sind inzwischen per GPS gesteuert““, nennt Ohl ein Beispiel. So weiß die Leitstellenbesetzung jederzeit, wo sich die Rettungsfahrzeuge befinden und ob sie bei einer Leerfahrt umdirigiert werden können – ein hessisches Pilotprojekt. Der Umstrukturierung ging eine Untersuchung in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universitäten Bonn und Köln voraus. Das Ergebnis: In 98,8 Prozent der Fälle sind 2007 qualifizierte Retter in zehn Minuten beim Patienten gewesen, bestätigt Thomas Schuster, Leiter der Leitstelle in Heppenheim. Mannheimer Morgen vom 26. März 2008 Hier noch ein Fernsehtipp passend zum Thema auf dem SWR (siehe Link)“
